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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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er von dem Ausfall erfahren und schnell genug darauf reagieren können?
    Die Badakk-Techniker arbeiteten hektisch daran, die Ausfälle zu beheben und den vorgeschriebenen Soll-Zustand der Werft wiederherzustellen. Kaowen bekam von ihren Aktivitäten nicht viel mit, aber das lag in der Natur der Sache. Sie traten im engen Kontakt als Bündel auf. Ein Badakk befand sich stets in der Mitte, sechs weitere ringsum vervollständigten die Siebenergruppe. In diesem Badakkdajan kommunizierten die Badakk intern über Neuronalstränge, die sich bei Körperkontakt sofort mit den Nachbarn und dem Zentralbadakk in Höhe der beiden Armringe koppelten. Damit ergaben sich bei ihnen erstaunliche Datenspeicher- und Rechnerkapazitäten. Sie waren leistungsfähiger als manche Positroniken, was die Rechenleistung, aber auch technische Problemstellungen oder das Einschätzen von Situationen und taktischem Verhalten betraf.
    Der Nachteil war: Man wusste nie so genau, was sie gerade taten, und das rief Unbehagen in Kaowen hervor.
    Aber der Protektor hatte sie im Griff. Sie wussten, was auf dem Spiel stand und wie er Insubordination ahndete. Er vertraute ihnen in gewissen Grenzen, und doch wartete er förmlich darauf, dass etwas geschah, nachdem die Bändigung der BASIS misslungen und sogar das Transit-Überladungsfeld der Werft ausgefallen war. Irgendetwas, das nicht unbedingt mit den Badakk zu tun haben musste.
    Er wartete darauf, von QIN SHI zu hören. Direkte Anweisungen von der Superintelligenz hatte er keine bekommen, obwohl er ihre Präsenz nach wie vor wahrnahm. Wann würde sie sich melden, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen?
    Er lauschte gerade in sich hinein, als der neuerliche Alarm erklang, und sah zu den Holos hinüber. Viele von ihnen zeigten die beiden BASIS-Kugeln, die nun mit all ihren Großfragmenten vereint waren und nach wie vor gemeinsam den Schutz des 30 Kilometer durchmessenden Energiefelds genossen. Der Beweis für sein Scheitern; er hatte es nicht verhindern können!
    Sie hatten ihre Position verändert. Den Daten zufolge beschleunigten sie nun, wobei sie Seite an Seite flogen und den Abstand zueinander genau beibehielten.
    »Ziel berechnen!«, befahl er. Das ungute Gefühl in seiner Magengrube breitete sich aus.
    Ein Badakk löste sich aus seiner Siebenergruppe. »Wir haben den Kurs hochgerechnet. Es gibt nur ein Ziel. Die beiden Kugeln halten mit minimaler Geschwindigkeit auf die Anomalie in der Werft zu!«
    Kaowen kniff die Augen zusammen. Darauf hätte er selbst kommen können. »Die Anomalie«, flüsterte er. Jene wabernde schwarze Kugel von viereinhalb Kilometern Durchmesser, die hyperphysikalisch direkt mit ihrem Gegenstück in Escalian verbunden war. Durch die QIN SHI die Invasion der anderen Galaxis einleiten wollte!
    Was hatte es zu bedeuten, dass die beiden BASIS-Kugeln auf dieses Phänomen zuhielten, das QIN SHI eigens in der Werft installiert hatte?
    Bevor er eine Antwort auf diese Frage gefunden hatte, zuckte unvermittelt ein Blitz durch das Holo, das die golden-bernsteinfarbene Formenergiewolke im Zentrumsbereich rings um die Anomalie zeigte. Es leuchtete grell auf, dann brachen alle Holos zusammen. Ein gewaltiger Schlag traf die Werft, und Kaowen wurde von den Füßen gerissen und prallte mit dem Kopf gegen eine Konsole.
    Es wurde dunkel um ihn.
     
    *
     
    Und wieder hell, als er die Augen öffnete. Zumindest funktionierte die Beleuchtung noch, ein gutes Zeichen.
    Die Ohnmacht hatte nur kurz gewährt, wie Kaowen ein Blick auf seinen Zeitmesser verriet, nur wenige Sekunden.
    Der Protektor zog sich hoch, stützte sich an der Konsole ab, gegen die er gestürzt war, wartete, bis sich das Zittern in seinen Beinen etwas gelegt hatte. Dann richtete er sich zu voller Größe auf.
    In der Zentrale der Werft herrschte Chaos. Xylthen und Badakk schrien durcheinander, stellten Fragen, gaben Anweisungen, die niemand befolgte. In erster Linie riefen sie jedoch Schadensmeldungen, die geradezu auf Kaowen einprasselten. Nur langsam gelang es ihm, sich ein Bild von den Vorgängen zu machen.
    Aber es blieb unvollständig und war einfach unglaublich.
    Allmählich entstanden wieder einzelne Holos. Kaowen konzentrierte sich, versuchte, eine Bestätigung für das zu bekommen, was er vermutete und zu hören glaubte, sich aber nicht vorstellen konnte. Aber er brauchte eine Weile, um vollends zu erfassen, was geschehen war.
    Er betrachtete das Holo, das die goldenen und bernsteinfarbenen Wolken zeigte, die die Anomalie

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