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PR 2651 – Rettet die BASIS!

PR 2651 – Rettet die BASIS!

Titel: PR 2651 – Rettet die BASIS! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Über einen Brückenbogen gelangte er auf die Galerie eines Atriums mit fünfeckigem Grundriss.
    Drei Stockwerke unter ihm erstreckte sich ein weitgehend zerstörter Restaurantbereich. Zwischen kaputten Sitzmöbeln lagen Leichen, dutzendweise, mit klaffenden Schusswunden. Allesamt Xylthen in Uniformen, ebenso wie die Übrigen, hinter Bars und anderem Mobiliar Verbarrikadierten, die wie wild aufeinander feuerten. Ununterbrochen knatterten Entladungen. Verkohlte Einrichtungsteile wirbelten durch die Luft.
    Parteien waren nicht auszumachen. Offenbar kämpfte jeder gegen jeden.
    Nemo zog seinen Kombistrahler und entsicherte. Er verspürte nicht übel Lust mitzumischen.
     
    *
     
    Da er kein Idiot war, hielt er zuerst Ausschau nach einer geeigneten Scharfschützenposition.
    Den Deflektor zu aktivieren, lehnte er als unsportlich ab. Das hätte seinem positronischen Quälgeist, dieser Memme, so gefallen! Aber natürlich würde er sich einen Vorteil verschaffen, bevor er die hässlichen, glatzköpfigen Albinos der Reihe nach wegpustete.
    Nemo sah sich um. Das filigrane Geländer bot zu wenig Deckung. Sobald er das Feuer eröffnete, gäbe er ein allzu leichtes Ziel ab.
    Hoch oben im Kuppelgewölbe entdeckte er Lichtöffnungen, die sich als Schießscharten geeignet hätten. Aber knapp unter der Decke schwebten, rötlich und giftgrün schillernd, dicht an dicht die wunderhübschen Quallenwesen. Die ließ er lieber in Frieden.
    Geduckt huschte Nemo die Galerie entlang bis zu einer Empore, auf der ein Gebilde stand, das ihm vage bekannt vorkam. Es war grob eiförmig, rund zwei Meter dick und doppelt so hoch. Das untere Drittel bestand aus anthrazitfarbenem, glänzendem Metall; die restliche Hülle war transparent.
    In der Kapsel schwebte ein rotbrauner Krake mit vier wässrig weißen, verächtlich glotzenden Glupschaugen. Sowohl der Zentralleib als auch die drei Tentakelarme maßen etwa einen Meter.
    Erregung packte Nemo Partijan. Jählings wusste er, wer Schuld an dem Schlamassel trug, in das er geraten war. Dieses verabscheuungswürdige Wesen war der Erzfeind, der feige Verräter, der Drahtzieher im Hintergrund!
    Von ihm ging alles Unheil aus, das Nemo und die Seinen heimgesucht hatte. Dieser ekelhafte, verkrüppelte Oktopus steckte hinter sämtlichen Kapitalverbrechen der jüngeren Vergangenheit, angefangen vom Verschwinden des Solsystems über den Raub der BASIS bis hin zu Nemos Verschleppung in die Werft.
    Wut erfasste ihn, grenzenloser Hass und das absolut gerechtfertigte Bedürfnis nach Rache. Die Xylthen-Büttel konnten warten. Zuerst würde er den schurkischen Kraken erledigen, und zwar mit Genuss.
    Nemo hob den Strahler, justierte ihn auf Desintegratormodus, legte an und krümmte seinen Zeigefinger um den Abzug.

6.
    Schwarze Scheren und weiße Pfeile
    Zur selben Zeit, an anderen Orten
     
    Sie waren die fleischgewordene Gier. Die schwarze Horde der Rokasto Ndeddo jagte unbarmherzig nach allem, was nur einen Funken Leben in sich trug.
    Ganz besonders hatten sie es auf Gucky abgesehen.
    Ein ums andere Mal entzog sich der Ilt den brutalen Attacken per Teleportation. Aber er kam nicht weit.
    Davon abgesehen, dass er konditionell alles andere als auf der Höhe war, hinderte ihn eine energetische Barriere am Entkommen. Die Funktionsweise des Schirmfelds griff auf fünfdimensionale Komponenten zurück, ähnlich wie bei einem Paratron. Es umschloss lückenlos ein kugelförmiges Areal von grob geschätzt sechs Kilometern Durchmesser, überwiegend Nahrungsmittelfabriken.
    Wo immer Gucky sich in dem mal weitläufigen, mal labyrinthisch verwinkelten Industriegelände versteckte – es dauerte nie lange, bis ihn die Insektoiden wieder aufgespürt hatten. Als könnten sie ihn wittern, trotz Deflektor- und HÜ-Schirm; als hätten sie einen sechsten Sinn, der speziell auf ihn zugeschnitten war.
    Eine Paragabe, die sich mit »Gucky-Orter« umschreiben ließ? Absurd, aber ... Er hatte zu viel Absonderliches erlebt, um irgendeine gewagte These vorschnell als undenkbar abzutun.
    Wahrscheinlicher war, dass die Horde nicht ihn persönlich einfangen wollte, sondern auf seine Vitalenergie und sein psionisches Potenzial scharf war. Er selbst hatte, kurz vor der unfreiwilligen Ortsveränderung, andeutungsweise etwas in diese Richtung geespert: Aspekte von QIN SHI waren auf Beutezug gegangen, und sie bevorzugten Ziele mit im wahrsten Wortsinn herausragenden Talenten.
    Wie Navigator Quistus, den Báalol Rynol Cog-Láar – oder ihn, den

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