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PR 2651 – Rettet die BASIS!

PR 2651 – Rettet die BASIS!

Titel: PR 2651 – Rettet die BASIS! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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wurde er am Oberarm von einer stählernen Klaue ergriffen und im letzten Moment aus dem Rachen des Oikolamppas gezogen. Verzweifelt wand er sich, um sich aus der Umklammerung zu befreien, jedoch vergeblich.
    Der Kranarm setzte ihn am höchsten Punkt der bizarren Maschinerie ab, auf einer Art Sattel, dicht umschlossen von allerlei Gestänge. Zwei Oracca hantierten an den Hebeln, Seilzügen und Drehkränzen.
    »Wieso?«, fuhr Rynol sie an, schluchzend vor Frustration. »Was habe ich verbrochen, dass ihr mir die Selbsthingabe verwehrt? Wer seid ihr, mich an der Entleibung zu hindern?«
    Eine der Gestalten, die keine Kapuze trug, sondern einen knallroten Reif um den fahlgelben, knöchernen Schädel, sagte tadelnd: »Fasse dich. Ich bin Zamosh Loxtet, die Adlata des Erzkämmerers Wonntreb Treweresto; und hier zu meiner Rechten siehst du ihn selbst, den Allobliterator der Abschmecker persönlich!« Sie reichte Rynol eine Wasserschale und ein Tuch.
    »Was soll ich damit?«
    »Reinige Gesicht und Hände.«
    »Sei unbekümmert«, sagte der andere Oracca mit weicher, einschmeichelnder Stimme. »Dein Opfer wird nur aufgeschoben. Da du eine Besonderheit darstellst, wollen wir dich salben, ehe du deinem Erretter QIN SHI gegenübertrittst.«
    »QIN SHI?« Unwillkürlich machte Rynol einen Schritt nach hinten. Er stieß ans Gestänge, worauf einige der Drahtseile in Schwingung versetzt wurden. »Was hat QIN SHI mit eurer Verheißung ...«
    Er konnte den Satz nicht vollenden, weil ein scharfer, jäher Kopfschmerz ihm beinahe die Besinnung raubte. Möglicherweise kam das von dem entsetzlichen Gestank nach Blut und Verwesung, der aus dem Schlund des Oikolamppas heraufwehte.
    Strauchelnd und um Gleichgewicht ringend, schlug Rynol blindlings um sich. Neuerlich traf er die straff gespannten Seile, die dadurch verschieden hohe Töne produzierten.
    Wie Saiten ...
    Zwar waren sie mangelhaft gestimmt und ohne Griffbrett oder Bünde, aber ein wahrer Virtuose ließ sich von so etwas nicht abschrecken. Rynol zupfte die Seile nun bewusst, erkundete die musikalischen Möglichkeiten, die sich ihm boten, improvisierte erste Akkorde und Kadenzen.
    »Was tust du da?«, keifte der Erzkämmerer. Er fuchtelte erbost mit einem Ölfläschchen, das wie ein Szepter geformt war. »Hör sofort auf damit!«
    Rynol dachte nicht im Traum daran, dem Oracca zu gehorchen. Am Versuch, ihn vom Musizieren abzuhalten, waren schon ganz andere gescheitert.
    Er spielte mit wachsender Begeisterung, zumal er die fremdartigen Saiten besser und besser in den Griff bekam. Klar hielten die Drahtseile dem Vergleich mit seinem Kitharon nicht stand. Aber es gelang Rynol Cog-Láar trotzdem, ihnen Melodien zu entlocken, die eine wesentlich andere Qualität aufwiesen als das Getöse des Oikolamppas und die fade Litanei der Oracca.
    Die Wirkung seiner musikalischen Intervention ließ nicht lange auf sich warten.
     
    *
     
    Der Einsatz der Nanomaschinen, Hyperkristall-Ersatzteile und sonstigen hochwertigen Hilfsmittel aus den zur Werft abberufenen Kristallkugeln begann Früchte zu tragen. In der Hauptleitzentrale keimte die zarte Hoffnung auf, es ließe sich das Unheil doch noch abwenden und die Invasion Escalians gemäß Zeitplan in Angriff nehmen.
    Aber das registrierte Lywena nur am Rande. Ihn quälten andere Sorgen.
    Als Leiter des auf die unidentifizierten Eindringlinge angesetzten Krisenbewältigungsteams, dem auch die Ortungsspezialistin Ubeand angehörte, musste er sich mit mehreren Badakk-Siebenerbündeln herumschlagen. Allen gemeinsam war, dass sie äußerst geringe Bereitschaft an den Tag legten, ihm Eingreiftruppen und Roboter für seine Zwecke zur Verfügung zu stellen.
    Zweifellos, hieß es lakonisch auf Lywenas dringliche Anfragen, repräsentierten unangemeldet auf den Plan getretene Fremde in APERAS KOKKAIA ein gewisses Problem, jedoch ein sekundäres, da lokal eng begrenztes. Die vier Sektoren, die sie besetzt hatten, entsprachen einem verschwindend geringen Prozentsatz des Gesamtvolumens.
    Und dass diese Bereiche hermetisch abgeriegelt waren, bedeutete im Umkehrschluss, dass von ihnen keine große Gefahr für den übrigen Bestand ausgehen konnte – ganz im Gegensatz zu den von der Detonation der Sonnenbombe angerichteten Verwüstungen.
    Badakk! Wie ihn dieses Pack anwiderte!
    Andererseits würde er umso mehr Ruhm einheimsen, wenn er trotz der Knüppel, die ihm zwischen die Beine geworfen wurden, die Eindringlinge zur Strecke brachte.
    »Die energetischen Barrieren,

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