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PR 2651 – Rettet die BASIS!

PR 2651 – Rettet die BASIS!

Titel: PR 2651 – Rettet die BASIS! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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drang nicht durch.
    Wahrscheinlich wagten Rhodan und Ennerhahl nicht, auf Verdacht permanent eine Strukturlücke zu schalten. Partijans wiederholte Versuche, per Rafferfunkimpuls MIKRU-JON zu erreichen, waren ebenfalls gescheitert.
    Mist!, dachte Gucky. Ich will hier raus, und zwar dalli!
    Ihm kam eine Idee. Während er weiter Roboter durch die Gegend kegelte, sagte er: »Quistus, hörst du mich?«
    »Klar und deutlich.«
    »Du kannst doch selbst unter schwierigsten hyperphysikalischen Bedingungen im Weltraum navigieren, oder?«
    »Wie alle Iothonen, ja.«
    »Pass auf. Gesetzt den Fall, ich teleportiere uns nah an einen Paratronschirm heran. Und in dem gäbe es winzige Lücken oder wenigstens strukturell schwächere Bereiche. Von wegen Beschuss und so, klar? Und wir koppeln unsere Psi-Fähigkeiten.«
    »Was wir noch nie gemacht haben.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal. Ich habe einige Erfahrung mit so was. Egal, angenommen, es funktioniert und wir kommen parapsychisch miteinander zurecht – könntest du uns dann durch den Schirm lotsen?«
    »Während des Nullzeit-Vorgangs einer Teleportation?«
    »Zugegeben, der Plan enthält die eine oder andere Unwägbarkeit. Aber hast du einen besseren?«
    »Nein.«
    »Schön, dann ...«
    In diesem Moment geschahen zwei Dinge gleichzeitig.
     
    *
     
    Er vernahm einen verzweifelten Hilferuf: »Gucky!«
    Das war Rhodan. Aber er hielt sich an einem ganz anderen Ort auf, als der Ilt geglaubt hatte.
    Zugleich stieg der mentale Druck, den QIN SHI verströmte, um ein Mehrfaches an. Aus einem widrigen, doch einigermaßen erträglichen Hintergrundrauschen wurde binnen Sekunden eine Sturmflut, die Gucky beinah unter sich begrub.
    Panisch kämpfte er dagegen an, das Bewusstsein zu verlieren. Falls dies geschah, wusste er intuitiv, würde er mitgerissen werden an einen Ort ohne Wiederkehr.
    Schlimmer noch, er würde Perry Rhodan zum selben Schicksal verurteilen ...
    »Rynol!«, kreischte Gucky. »Gitarrenpriester, spiel!«
    Der Báalol verstand. Er hatte zwar sein Kitharon nicht bei sich, aber wohlweislich aus dem Garnisonsspital ein verbogenes Drahtgestell mitgebracht, das zur Not als Harfe durchging.
    Darauf schlug er ohne Zögern ein, als ginge es um sein Leben; was anzunehmen wohl nicht verfehlt war. Welche Tonfolgen er mit dem Ersatzinstrument produzierte, bekam Gucky kaum mit. Möglicherweise kannte er einzelne Passagen schon vom Konzert im »Rosegarden Dome« des wracken Kontortenders CHISHOLM; aber das war nun wirklich zweitrangig.
    Gemeinsam stemmten sie sich gegen die überwältigende, alles überschwemmende mentale Urgewalt der negativen Superintelligenz. Gucky empfand den Schwall nicht als auf ihn oder seine Kameraden zielgerichtet, eher wie eine Art psionische Bugwelle. Dennoch hatten sie mehr als genug damit zu tun, Widerstand zu leisten.
    Rynol spielte.
    Gucky trotzte telekinetisch, wobei er sich von Quistus in geringem, doch nicht unerheblichem Ausmaß unterstützt fühlte. Ihm schien, als steuere sogar Nemo Partijan etwas bei – und sei es nur eine gewisse Halsstarrigkeit, eine Frage des charakterlichen Rückgrats.
    Der Ansturm währte unbestimmbare Zeit und ebbte nicht ab, sondern hörte einfach auf, unverhofft, wie weggeblasen, als würde ihnen eine grauenvolle, erdrückende Last von den Schultern genommen. Kollektiv atmeten sie auf. Alle vier brachen in Triumphgeheul aus.
    Gucky verbat sich die Euphorie sogleich wieder. »Halt die Stellung, verstärk den Schirm!«, rief er dem Báalol zu und teleportierte.
    Und materialisierte ... in einem Wirbel aus Farben und Formen, einem Strudel, dessen Mittelpunkt Perry Rhodan bildete. Schlierige Schemen umringten ihn, grotesk in unmögliche Richtungen verzerrte Fratzen, eine Meute aus geifernden Fängen und ineinander verhakten Hörnern.
    Die Gedanken, die auf Gucky einbrandeten und gegen die er sich nicht abzuschotten vermochte, entsprachen einer intellektuelleren Variante des unersättlichen Hungers, wie er die Rokasto Ndeddo antrieb. In ihnen hallte auch die trickreiche Spielsucht des Lichtfuchses Ornath-vom-Sand wider, ebenso wie das verderbliche, entzweiende Gift, das die Phölser Fileure verbreiteten und dem Nemo Partijan beinahe erlegen wäre.
    Rudimentär mischte sich der propagandistische Rausch der Oracca-Gesänge und ihres zur Selbstaufgabe verführenden Oikolamppas darein. Vor allem aber hing ein Dunst über dem Raum und der gesamten Szene, ein schwülstiges, niederdrückendes Odeur, das Gucky umso mehr überraschte,

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