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PR 2658 – Die Stunde des Residenten

PR 2658 – Die Stunde des Residenten

Titel: PR 2658 – Die Stunde des Residenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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tatsächlich quicklebendig wie eh und je. Und ich brauche deine Hilfe, um ungesehen an den Paratronschirm heranzukommen.«
    »Die bekommst du nur, wenn ich dieses Mal vollständig ins Bild gesetzt werde. Ich erinnere mich gut, dass du eine gewisse Tendenz hast, eine sinnvolle Planung durch Geheimniskrämerei zu unterlaufen.«
    Bull räusperte sich. »Das mit PRAETORIA ... egal. Die Sache ist schnell erklärt: Ich kann und muss durch einen der Wartungsgänge in die Solare Residenz. Ich kann aber nur allein gehen. Drinnen werde ich versuchen, zu einem festzulegenden Zeitpunkt den Paratronschirm abzuschalten. An Bord von Delorians Schiff ist ein Transmitter, der sich mit einem Transitparkett in der Solaren Residenz verbinden lässt. So viele Einsatzkräfte wie möglich sollten mir darüber folgen.«
    »Sie können einfach so in die Residenz abgestrahlt werden?« Abros Stimme bezeugte ihre Skepsis.
    Delorian spreizte die Hände auf dem Tisch. »Nicht ›einfach so‹. Eine Nanogentenboje muss im Transitparkett installiert sein, damit die Synchronisation erfolgreich ist. Aber das erledigen meine Nanogenten ganz von allein, sobald Bull in der Residenz angekommen ist.«
    »Schön, dass ich das auch schon erfahre«, knurrte Bull.
    Er fing einen spöttischen Blick der Flottenadmiralin auf. »Vielleicht kannst du jetzt verstehen, warum ich damals nicht begeistert war über deine Geheimniskrämerei.«
    »Ich habe es schon damals verstanden. Und ich hoffe, Delorian hat so gute Gründe für sein Verhalten wie ich damals.«
    Delorian zuckte die Achseln. »Ich gebe zu, ich hatte schlicht vergessen, dieses kleine Detail zu erwähnen. Es ist, wie gesagt, nicht wichtig für dein Vorgehen.«
    »Vergessen. Hrrm.« Bull fuhr mit der Hand über sein Haar. »Wie viel müssen wir einplanen, damit eine Kommandoeinheit zusammengestellt und zur TOLBA gebracht werden kann?«
    Die Admiralin dachte kurz nach. »Die Bewegung zum Aldebaran Spaceport und das Einschleusen in die TOLBA passieren wohl besser im Verborgenen, daher schlage ich vor, den Schirmausfall auf 1200 zu terminieren. Für den gleichen Zeitpunkt werde ich den Truppenring auf höchste Alarmbereitschaft setzen, um schnell reagieren zu können, falls der Schirm verschwindet.«
    »Gut. Delorian?«
    »Ich möchte zu bedenken geben, dass die Sayporaner die unautorisierte Nutzung ihres Parketts registrieren und darauf reagieren werden. Die Zeit, in der wir transferieren können, wird begrenzt sein. Sie werden irgendwann einfach die Energiezufuhr abschalten. Das macht es entscheidend, die Reihenfolge festzulegen, in der das Parkett überschritten wird. Ich würde als Ersten Toufec schicken.«
    »Shanda Sarmotte.«
    Bull begegnete Delorians klarem Blick. Schweigen breitete sich aus, während sie einander reglos anstarrten. Schließlich nickte Delorian langsam.
    »Meinetwegen. Erst Shanda Sarmotte, dann Toufec und dann die Soldaten des Kommandos.«
    »Soldaten und TARAS«, ergänzte Abro. »Ohne die Kampfroboter sind die Einheiten nur halb so effektiv.«
    »Was immer ihr braucht.«
    »Was schätzt du, wie viele Leute über das Parkett gehen können, ehe die Verbindung abbricht?«, hakte die Admiralin nach.
    Delorian wiegte den Kopf. »Maximal dreißig, vielleicht vierzig. Nicht mehr, wenn sie in der Residenz nicht völlig schlafen. Sie sind durch frühere Geschehnisse dieser Art sensibilisiert.«
    »Gut. Ich werde also zwei volle Kampfeinheiten zusammenstellen, das sind zwanzig Soldaten und zwanzig TARAS. Müssen wir mit einem Verlust durch den Abbruch der Verbindung rechnen?«
    »Nein. Falls gerade ein Transfer stattfindet, wird die Abstrahlung in dem Moment rückgängig gemacht, in dem die Gegenstation vorzeitig abschaltet. Es kann zu leichten Schmerzen kommen, das ist alles.«
    Bull musterte Delorian. »Und was ist mit dir, Delorian? Wirst du nicht mitgehen?«
    Die Falten des uralten Gesichtes legten sich in ein feines Lächeln. »Ich werde mich um mein anderes Projekt kümmern.«
    Abro horchte auf. »Anderes Projekt?«
    Delorian wandte sich ihr zu. »Den kommenden umfassenden Schutz des Sonnensystems. Es benötigt meine gelegentliche Aufmerksamkeit, die notwendigen Dinge in Bewegung zu halten.«
    »Heißt das, wir müssen gar keine Sorge wegen der angeforderten Flotte haben?«
    »Das kommt darauf an, wann sie ankommt«, antwortete Bull an Delorians Stelle. »Delorians Projekt, was auch immer es ist, wird erst morgen so weit sein. Darum bleibt es wichtig, unsere Flotte so schnell es geht

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