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PR 2661 – Anaree

PR 2661 – Anaree

Titel: PR 2661 – Anaree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Pest verbreiten können.« Sie erkannte ihre Stimme kaum wieder.
    »Du weißt, was Biozid-Koagulate sind?«
    »Ballungen von etwa vierzig Milliarden Bioziden. Biozide sind mit Worten nur schwer zu beschreiben. Es könnten antipsionische Wirkungsquanten sein, die als antipsionische Wirbelfelder auftreten, womit aber nur ihr störender und zerstörender Charakter Berücksichtigung findet. Als sicher gilt nur, dass diese Biozid-Antipsi-Quanten mit dem Nega-Psi verwandt sind, das benutzt werden kann, um positive psionische Energie zu vernichten.«
    »Deine Verbindung zur Informationswolke funktioniert also«, sagte die Morgenschwester. »Du kannst aus dem umfassenden Wissen abrufen, was du gerade benötigst, und in deinem Gedächtnis speichern. Du weißt, was die Nukleotide Pest anrichten kann?«
    »Trifft ein solches Biozid auf ein Lebewesen, wird dessen Vitalenergie binnen weniger Sekunden verbrannt. Der Körper reagiert darauf mit einer spontanen tödlichen Mutation sämtlicher Körperzellen und Organe.« Sie zögerte einen Atemzug lang und hoffte, dass ihre weiteren Ausführungen nicht allzu kritisch klingen würden. »Sie ist eine absolute Vernichtungswaffe gegen das Leben an sich.«
    Die Morgenschwester drehte sich zu ihr um und musterte sie nachdenklich. Lange, für Anarees Geschmack viel zu lange.
    »Ausgezeichnet«, sagte sie dann. »Das Wissen des Sternsaphirs ist in dich übergegangen. Genau wie ich es erwartet habe. Du wirst deiner Aufgabe gerecht werden.«
    Anaree war überrascht, dass sie überhaupt den Mut fand, die Frage zu stellen. »Was für eine Aufgabe?«
    Die Morgenschwester überging die Frage mit einem strahlenden Lächeln. »Tara Marate hat recht. Du siehst aus wie ich.«
    »Das weiß ich mittlerweile.«
    »Wie schön. Achte genau auf das, was nun geschieht. Es kann nicht schaden, wenn du auch einen Blick von außen hast.« Die Morgenschwester sagte etwas, das Anaree nicht verstand, und drei Gestalten erschienen vor ihr auf der Ebene. Sie standen da, sahen sich verwirrt um, wagten sich nicht zu rühren.
    Anaree erkannte sie sofort. Es waren Tara Marate, Wila und Siroe vom Tagvolk.
    »Wie langweilig«, sagte die Morgenschwester. »Ich werde sie natürlich retten, und sie werden überleben und vergessen, was hier geschehen ist, und ich werde sie wieder zurück ins Dorf schaffen. Glaub mir, Allmacht wird mit der Zeit fürchterlich eintönig. Man begeht immer wieder dieselben Fehler, alles wiederholt sich.«
    Diese Bemerkung kam Anaree schrecklich überheblich und widerwärtig vor, und sie war froh, dass sie nichts darauf erwidern musste. Unvermittelt flimmerte vor ihr die Luft, und ein ... ein seltsames Gespinst erschien vor ihnen. Ein schnell rotierendes Licht, ein grelles Flimmern. Ein Schwarm kleiner, aber hell funkelnder, reich facettierter blauweißer Juwelen schien sich dort mitten in der Luft zu drehen.
    Sie erinnerten Anaree unwillkürlich an Saphire.
    Bevor die drei vom Tagvolk reagieren konnten, hatte das flimmernde Gespinst sie erreicht und umschloss sie.
    Sie verschwanden.
    Hätte die Morgenschwester nicht diesen arroganten Kommentar von sich gegeben, wäre Anaree davon ausgegangen, dass die drei vom Tagvolk tot waren. Aber wegen ihrer Worte bestand noch Hoffnung für Marate und die anderen.
    Warum sollte die Morgenschwester ihre eigenen Kinder töten?, fragte sich Anaree.
    Das Gespinst tanzte drohend vor ihnen, drehte sich, kam näher, bis Anaree seine Hitze spüren konnte, wich wieder zurück und umkreiste sie. Schließlich zog es sich um mehrere Meter zurück und wirbelte scheinbar völlig unbeeindruckt vor ihnen.
    Die Morgenschwester nickte zufrieden. »Nur wenige Angehörige des Tagvolks sind geeignet, den Kontakt mit dem Gespinst zu überleben. Es braucht dazu die richtige Mischung aus Neugier, Respekt, Selbstvertrauen, was auch immer. Jetzt habe ich Hoffnung, dass du eine davon bist.«
    Ein schlimmer Verdacht stieg in Anaree empor. »Alles, was du mir bislang angetan hast, diente nur dazu, festzustellen, ob ich eine solche Angehörige des Tagvolks bin?«
    »Wo denkst du hin? Sein könntest, wenn überhaupt.«
    Anaree zwang sich, die Frage zu stellen. Sie hielt sie für demütigend. Sie war ihre letzte Herabwürdigung. »Und? Bin ich eine davon?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete die Morgenschwester gleichmütig. »Aber wir können es ja feststellen.«
    Sie nahm Anaree an die Hand und ging mit ihr zu dem flimmernden Gespinst. Es umschloss Anaree.
    Nur Anaree, nicht die

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