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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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von dieser Schiene! Ich bin Arun Joschannan, nicht Rhodan, auch nicht Bull. Ich stamme von Godiun, meine Welt war lange Zeit Fort Scon auf der Insel der wundersamen Dinge. Ich bin kein Raumfahrer, eher bodenständig. Mich reizen nicht so sehr die fernen Sterne, sondern die Intelligenzen, die sie hervorgebracht haben.
    Er schwieg schon zu lange. Erste Unruhe schwappte ihm entgegen.
    Joschannan fuhr sich mit der Hand unter den Stehkragen. Für einen Moment hatte er das Gefühl, eingeengt zu sein. Dabei hatte er bewusst die Kleidung angelegt, die er sonst nur zu festlichen Anlässen trug.
    Der bestickte Sherwani war ein kostbares Stück. Auf Maharani hätte sofort jeder gewusst, welche Ehre er damit seinem Gegenüber entgegenbrachte. Leute, die jeden Tag nur in einer einteiligen Schmutz abweisenden Kombi herumliefen, würden den Sherwani bestenfalls als unbequemes langes Jackett bezeichnen. Dazu trug er eine weit geschnittene Churidar-Hose und natürlich das über die Schulter gelegte lange Schaltuch.
    Henar Maltczyk sah tadelnd zu ihm auf. Mit einer heftiger werdenden Kopfbewegung deutete er in Richtung des Rednerpults, dort lag der Holowürfel mit dem Skript.
    Arun Joschannan ignorierte die Aufforderung. Er tat etwas, das wohl vor ihm kein Erster Terraner getan hatte. Er zog die Ellenbogen an den Leib, ließ die Unterarme leicht hängen und zeigte seinen Zuhörern die leeren Handflächen.
    »Es tut mir leid«, gestand er ein. »Ich habe den Faden verloren, dabei gibt es so viel, über das wir reden müssen.«
    Aufmerksame Anspannung schlug ihm entgegen.
    Er redete einfach weiter. Über eine bessere Anbindung der Eastside an die übrigen Gebiete der Galaxis und damit verbunden eine Ausweitung aller Handelsbeziehungen.
    »Natürlich schließt das einen weitaus intensiveren Technologietransfer als bisher ein. Dazu gehören gemeinsame Grundlagenforschungen, sowohl die theoretische als auch Laborarbeit. Damit einhergehend sehe ich zudem gesamtgalaktische Belange wie die Abstimmung und Koordinierung der ATLAS-Explorerflotte. Der Beschluss des Galaktikums aus dem Jahr 1366 NGZ, die friedliche Erforschung der Milchstraße voranzutreiben, wurde zwar schnell realisiert, weil die Mitgliedsvölker eigene Einheiten einschließlich der Mannschaften zur Verfügung stellen, dennoch sehe ich in diesem Bereich einen anhaltend großen Bedarf. Die Aktivitäten sollten vor allem in Richtung Southside ausgedehnt werden. Über kurz oder lang würde das ohnehin Jülziish-Völker und die Liga Freier Terraner als jeweils angrenzende Staatsgebiete in intensiven Kontakt bringen. Wir werden in Zukunft weit mehr Berührungspunkte haben, als dies bislang der Fall war ...«
     
    *
     
    »Das war ein überzeugender Anfang, Erster Terraner. Nun müssen den Worten nur entsprechende Taten folgen.«
    Die Stimme klang schrill, mit einer eigenartigen Klangfarbe. Arun Joschannan, der soeben den Saal verlassen hatte und sich im Foyer umsah, war sich sicher, dass er diese Stimme einem Namen zuordnen konnte, nur schaffte er das eben nicht auf Anhieb.
    »Danke!«, sagte er ein wenig zögernd.
    Der Jülziish, der soeben an ihn herangetreten war und beide Hände in einer Geste der Gemeinsamkeit zur Hohlkugel aneinanderlegte, hatte ungefähr Joschannans Größe. Sein leichter Ansatz zur körperlichen Fülle ließ ihn zudem gedrungen erscheinen.
    Der Erste Terraner machte eine umfassende Geste. »Ich bin sicher, Zyn Yppünk, die Taten werden sich wie von selbst ergeben, sobald wir alle Grundlagen dafür beschlossen haben.«
    »Mein Respekt«, bekundete der Jülziish. »Ich hätte nicht erwartet, dass du mich wiedererkennst. Gestern wurden wir einander nur kurz vorgestellt, und heute war bislang keine Gelegenheit für mehr.«
    Zyn Yppünk war der Regierungschef der Tentra, Arun Joschannan hatte sich gerade rechtzeitig erinnert. Als Redner war der Tentra erst für den kommenden Tag vorgesehen. Trotzdem war es gut, im Voraus zu wissen, dass er keinen Konfrontationskurs einschlagen würde. Schließlich gab es viele Themen, von denen einige durchaus konträr diskutiert werden mussten.
    »Der ehrliche Arun ...« Yppünks hohe Aussprache klang wie eine Melodie.
    »Was meinst du damit?«, fragte Joschannan, als der Tentra seine Feststellung gleich darauf wiederholte. »Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht ganz ...«
    »Du hast Eindruck hinterlassen!«, rief Zyn Yppünk. »Einige aus meiner Delegation nennen dich deshalb schon den ehrlichen Arun. Darauf kannst du stolz

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