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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Eindruck, den Joschannan von den Angreifern hatte, dann stand plötzlich das wesenlose Wogen des Zwischenraums auf den Schirmen.
    »Das war mehr als nur knapp«, sagte die Pilotin.
    »Wir haben es gerade so geschafft«, bestätigte Brager.
    »Ich denke, das sah schlimmer aus, als es tatsächlich gewesen ist.« Joschannan lehnte sich im Sessel zurück. »Wenn die Jülziish das beabsichtigt hätten, wären wir schon ihrer ersten Salve nicht entkommen.«
    »Was wollten sie dann?«, fragte der Captain. »Sehen wir aus wie ein Frachter, den sie aufbringen und plündern können? Ich komme mit Verstärkung aus dem Nabeg-Fünfeck hierher zurück, dann werde ich diese Piraten fragen.«
    Seine Miene verdüsterte sich, denn urplötzlich hing ein feiner Signalton in der Luft. Er kündigte das Ende der programmierten Linearetappe an.
    »Unmöglich ...«
    Mehr brachte der Imarter nicht hervor, denn die TL-K1 fiel bereits in den Normalraum zurück.
     
    *
     
    »Keine Angreifer in der Ortung! Überhaupt befindet sich kein Raumschiff im Umkreis von mehreren Lichtjahren.«
    Die Feststellung von der Ortung quittierte der Captain mit einem ungläubigen Kopfschütteln. »Sie werden jeden Moment hier erscheinen«, behauptete er. »Ihre Beute lassen sie doch nicht entkommen.«
    »Wir haben vier oder fünf Lichtjahre überwunden, größer ist die Distanz keinesfalls«, stellte die Pilotin fest. »Trotzdem werden sie eine Weile brauchen, bis sie uns aufgespürt haben.«
    »Also nichts wie weg in die nächste Linearetappe, bevor sie ...« Der Captain verstummte, weil Oberstleutnant Pateng heftig den Kopf schüttelte. »Was ist?«, wollte er wissen.
    »Wir haben ein Problem, womöglich sogar mehrere. Ich bekomme keine Rückkopplung zum Linearkonverter.«
    »Die Positronik gibt keine Schadensmeldung.« Nach dieser Feststellung vergingen an die zwanzig Sekunden, bis der Captain eine deftige Verwünschung ausstieß. »Sie haben uns erwischt. Einzelne positronische Bereiche sind ausgefallen, aber die Gesamtpositronik scheint das nicht einmal zu registrieren. Das kann nur geschehen sein, als der Schutzschirm zusammenbrach; ein Impuls, der die Schutzisolierungen durchschlagen hat.«
    Forschend schaute er den Ersten Terraner an. Arun Joschannan hatte sich im Sessel nach vorn geneigt und betrachtete die Schirme.
    »Wie sitzen fest!«, sagte Brager schwer. »Und wir haben keine Möglichkeit, uns über Funk bemerkbar zu machen – der Hyperkom ist vom Ausfall ebenso betroffen.«
    »Unsere Schiffe werden uns über kurz oder lang aufspüren«, sagte Vanessa Pateng.
    »Seltsam.« Der Captain verzog die Mundwinkel. »Warum glaube ich nicht daran? Dass die drei Bluesschiffe erschienen sind, kaum dass wir allein waren, kann kein Zufall gewesen sein. Ich fürchte, Arun, die wollen dir an den Kragen. Dir oder der gesamten Delegation.«
    Ein Flackern der Holos ließ jeden in der Zentrale aufmerken. Alarmsignale blinkten, Sekunden später meldete sich ein Techniker über Interkom.
    »Wir hatten zwei Explosionen im Versorgungsbereich! Eine hat die komplette Lebenserhaltung lahmgelegt. Die andere wirkt sich auf Notschaltungen im Triebwerkssektor aus. Wenn die Sicherungen versagen, fallen die Antriebssysteme der Reihe nach aus, ohne dass wir eingreifen können. Uns bleiben drei bis vier Stunden.«
    »Wir haben die Redundanz ...«
    »Wir hatten!«, sagte der Techniker. »Die für den Steuerbereich zuständigen positronischen Blöcke haben dichtgemacht. Vorerst wissen wir nicht, warum die ...«
    »Etwas hat uns bös erwischt«, entgegnete der Captain. »Aber besser so, als wenn uns das Schiff um die Ohren geflogen wäre.«
    Von der Ortung erklang ein heiseres Lachen.
    »Noch eine schlechte Nachricht?«, wollte Brager wissen.
    »Abgesehen davon, dass die automatische Außenerfassung fehlerhaft reagiert: Wir stehen mitten in einem Sonnensystem. K0-Stern, fünf Planeten, Nummer zwei ist uns am nächsten. Entfernung rund fünfzig Millionen Kilometer. Ganz exakt lässt sich die Distanz nicht mehr bestimmen, zu viele Ausfälle und Fehlfunktionen.«
    »Die Korvette zerfällt uns unterm Hintern?«, schnaubte der Captain. »Kennen wir wenigstens das System, das wir so zufällig erreicht haben?«
    »Bernsteinfarbene Sonne MaJa«, antwortete Jerem Madres. »Entfernung bis Khamashnam 1843 Lichtjahre, zum Nabeg-Situationstransmitter nur 594. Der zweite Planet ist als Mackurat im Katalog verzeichnet, eine karstige Wüstenwelt mit einem riesigen Hauptkontinent, etwas kleiner, als

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