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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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mit der Interessengruppe? Fest steht auf jeden Fall, dass der Notruf des angeblichen LFT-Handelsraumers gefälscht war und eine Falle obendrein.«
     
    *
     
    Die letzte Gruppe von fünf Besatzungsmitgliedern der TL-K1 war erst vor wenigen Minuten in einem von unzähligen Höhlen durchzogenen Felsmassiv abgesetzt worden. In der Höhenlage, die etwas angenehmere Temperaturen erwarten ließ als die flirrende Hitze der weitläufigen Sand- und Geröllebenen weiter im Landesinnern, wucherten zähe, filigrane Gewächse. Die von ihren fächerartigen Blättern tropfende klebrige Flüssigkeit war schon unzähligen kleineren Tieren zum Verhängnis geworden.
    »Es gibt also Leben auf Mackurat und zweifellos auch andere gemäßigte Zonen«, erkannte Arun Joschannan. »Nur diese vermeintlichen Städte ...«
    »Künstlerische Freiheit«, sagte Henar Maltczyk. »Hirngespinste.«
    Dicht über dem Boden, mit nicht zu großer Geschwindigkeit flog der Shift nach Süden. Unvermittelt sprach der auf den anderen Flugpanzer justierte Funkempfänger an.
    »Verdammt, die haben uns aufgespürt!«, erklang eine aufgeregt klingende Stimme. »Wir müssen verschwinden. Es wird Zeit ...«
    »Wir verlieren Energie! Stürzen ab! Tut endlich etwas gegen diese Verrückten! Sie kommen näher! Verdammt, gegen dieses Schiff kommen wir nicht an, da können wir uns noch so sehr anstrengen. Achtung, gleich ... Wir schlagen auf, wir ...«
    Stille, jedenfalls für einige Momente.
    Seltsame Geräusche wurden lauter.
    »Sie dringen in den Shift ein. Ihre Schritte ... Meine Güte, das sind Roboter, keine Lebewesen. Einfache Typen: ein länglich ovaler Leib mit dünnen Gliedmaßen. Nein, keine spinnenartigen Biester, eher ... Erinnert sich jemand an den Kaiser von Olymp, den Vario-500? Ich habe erst eine Dokumentation gesehen, deshalb kann ich das so genau einschätzen. – He, verschwindet! Das ist unser Panzer, verdammt. Haut ab, oder wir ...«
    Ein leises fauchendes Geräusch war zu vernehmen, unmittelbar gefolgt vom Poltern eines fallenden Körpers. Dann war Stille, nur durchbrochen von hastigen Atemzügen.
    Schließlich wieder die Stimme: »Die Roboter paralysieren alle und kontrollieren sie. Ich weiß nicht, wie ich dazu sagen soll, aber es sieht aus, als ... als suchten sie jemanden.
    Gleich werden sie hier sein. Ich weiß nicht, ob ich mich zur Wehr setzen soll, ich ...«
    Das Fauchen klang plötzlich unglaublich nah.
    Danach war Stille.
    »Für mich ist klar, was sie wollen«, sagte Henar Maltczyk. »Sie wollen dich, Arun. Wahrscheinlich haben sie nicht einmal etwas gegen dich persönlich, ihnen geht es um den Ersten Terraner.«
     
    *
     
    Rund vier Stunden später schreckte ein schneller werdendes Fiepen den Ersten Terraner auf. Ein halb ersticktes Gurgeln auf den Lippen, wollte er sich aufrichten, aber eine schlanke, sechsfingrige Hand hinderte ihn daran.
    Onttril-Gukzz hielt ihm ein kompaktes Bündel hin.
    »Anziehen!«, zischte sie. »Das ist ein SERUN aus dem Bestand des Panzers, wie ihn alle tragen. Wir müssen den Shift verlassen, oder die Jülziish erwischen uns.«
    Joschannan verstand, dass das anhaltende Fiepen von der Ortung stammte, die ein anfliegendes Diskusschiff erfasst hatte. Vielleicht würde der Raumer über den in einer Felsspalte verborgenen Shift hinwegfliegen, ohne ihn aufzuspüren. Sicher war er sich dessen aber keineswegs.
    Henar Maltczyk hatte bereits einen schweren SERUN angelegt. Sie beide und die beiden Topsider waren ohnehin die Letzten im Panzer. Sie hatten die richtige Gelegenheit verpasst, sich abzusetzen.
    »Beeilung!«, drängte nun auch Tork-Trak und schob Maltczyk einfach vor sich her. Der Topsider war über einen Meter achtzig groß und überragte den Sekretär damit um mehr als eine Handbreit.
    »Kein Funkverkehr!«, sagte Onttril-Gukzz heftig. »Schaltet den Helmfunk am besten nur auf Empfang. Ich kann es nicht garantieren, aber womöglich empfangen wir dann auch die Kommunikation des Gegners.«
    »Wir müssen weiter!«, mahnte Tork-Trak. »Durch den Aufriss im Felsen zu dem nahen Gebirge. Sobald die Hitze kommt, die Helme schließen; lange werdet ihr es anders nicht aushalten.«
    »Den Jülziish läuft die Zeit davon«, sagte Onttril-Gukzz. »Sie müssen damit rechnen, dass in diesem System bald eine große Suchflotte erscheinen wird. Der Raumsektor, in dem wir verschwunden sind, ist bekannt, und das MaJa-System liegt nur wenige Lichtjahre entfernt.«
    Sie hasteten los.
    Für kurze Zeit waren sie gezwungen, die

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