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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Terra war.«
    »Halt die Luft an!«, schnaubte der Captain. »Das klingt, als hättest du Terra aufgegeben. Nimm wenigstens Rücksicht auf unseren Gast in der Zentrale.«
    »Natürlich werden wir die Erde und das Solsystem wiederfinden«, sagte Madres. »Jeder hofft das.«
    »Schon gut; ich weiß, wie es gemeint war«, wehrte Joschannan ab. »Die Bezeichnung MaJa ist etwas seltsam; ich kann mich nicht entsinnen, sie jemals gehört zu haben.«
    »Der Name ist drei Jahrtausende alt, er geht auf Oberst Marie-Jacqueline Ackurat zurück. Sie war Kommandantin des Explorers EX-1508 mit dem Auftrag, Planeten der Eastside zu katalogisieren. Nachdem Marie-Jacqueline den Explorerdienst beendet hatte, kehrte sie in dieses System zurück und gab dem zweiten Planeten ihren Namen – Mackurat. Es scheint, als hätte es ihr die Wüstenwelt besonders angetan gehabt.«
    »Wir sollten landen und nicht Banalitäten diskutieren!«, drängte Pateng. »Sobald die Blues im System erscheinen, haben sie uns wie auf einem Präsentierteller vor sich. Der Planet bietet uns eine bessere Chance. Ein riesiger Kontinent? Das heißt, der Rest ist Wasser, Ozean, und wahrscheinlich ziemlich tief?«
    »Und dadurch ein einigermaßen ortungssicheres Versteck«, führte der Captain den Gedanken fort. »Wir versuchen es. Kann nicht mehr als schiefgehen.«

6.
     
    Langsam wurde der Wüstenplanet in der optischen Erfassung größer. Der einzige Kontinent nahm gut die Hälfte der Oberfläche ein und präsentierte sich als wild zerfurchte gebirgige Ödnis. Sand und Geröll reflektierten das Sonnenlicht derart, dass selbst aus großer Distanz ein unaufhörliches Glitzern und Funkeln zu sehen war. Wolken gab es nur über den Küstenregionen, und über dem Ozean verdichteten sie sich zu weitläufigen Wirbeln.
    »Der Katalog gibt einiges her«, plauderte Madres drauflos. »Diese Marie-Jacqueline Ackurat scheint ihren Lebensabend auf dem Planeten verbracht zu haben. Aber sie hatte weiterhin Kontakt zum damaligen Solaren Imperium. Jedenfalls scheint sie sich in der Einsamkeit als Schriftstellerin und Malerin betätigt zu haben. Zwei berühmte Werke von ihr sind verzeichnet: das Buch ›Die Wüste‹ und ein passendes Bild dazu. Das Bild besteht aus drei Elementen, es ist sogar im Katalog verzeichnet.«
    »Niemand will das hören, Jerem«, protestierte die Pilotin. »Kunst ist ziemlich das Letzte, mit dem wir uns beschäftigen sollten.«
    »Auch dann, wenn es um den Planeten geht, auf dem wir gleich eine Notlandung hinlegen? Ich überspiele das Bild auf den Hauptschirm. Seht euch das an: eindeutig die Verhältnisse auf Mackurat. Rotbraune Wüste. Im linken Bereich Dünen und davor eine weiße Stadt; schlanke Türme, die sich im Zentrum zum dunklen Himmel aufschwingen. Im Hintergrund Weltraumschwärze und ebenso bizarre Wolkengebilde. Der Mittelteil nur Wüste, Wolken und Weltraum.«
    »Wir werden in Kürze landen oder abstürzen. Also kümmere dich gefälligst um die Ortung, Jerem!«
    »Wir sind allein im System. Die Blues haben uns verloren, oder vielleicht macht unser Verbandskommandant ihnen bereits die Hölle heiß. Soll er diesen Tellerköpfen ruhig zeigen, wie amüsant die Kreatur der Rache sein kann.« Jerem Madres hatte sich in Rage geredet. Übergangslos wurde er wieder ruhiger. »Wenn da Städte auf dem Planeten sind, gibt es entsprechend hoch entwickelte Technik. Jedenfalls sehen die Bauten danach aus. Im rechten Bildteil treffen Wüste und Meer zusammen. Für mich entsteht der Eindruck, dass sich eine Stadt aus dem Meer erhebt. Sie wirkt wie aus Schaum gegossen, im Hintergrund steht eine schwarze Sonne tief am Himmel. Nur ihre Korona ist zu sehen. Die Bilder heißen Wüstenstadt, Wolkenstadt, Wasserstadt. Das alles sieht nach Raumfahrt und Technik aus, und wenn wir es richtig treffen, womöglich eine versunkene Stadt, haben wir eine gute Chance, die Schäden an unserer Korvette zu beheben.«
    »Ich ertrage diesen Mann nicht.« Die Pilotin seufzte. »Er hätte Kunstkritiker werden sollen, nicht Raumfahrer. Bis wir unten sind, werden wir die Blues längst am Hals haben – und dann sehe ich schwarz für seine Städte. Wahrscheinlich hat sich diese ...«
    »Marie-Jacqueline!«, platzte Madres heraus.
    »... hat sie irgendeine bescheidene Kunststoff-Überlebenskuppel zur Stadt hochstilisiert. Künstlerische Freiheit nennt man das.«
    »Wir sollten uns aufteilen«, sagte Joschannan. »Wie viele Beiboote sind an Bord?«
    »Nichts Überlichttaugliches«, wehrte

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