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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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lässig salutierte er. »Das Schiffchen hat zum ersten Mal so hohen Besuch. Die Mannschaft kümmert sich um euer Wohlergehen, überlass also ruhig alles mir.«
    Es schien sich sehr schnell herumgesprochen zu haben, dass der Erste Terraner Oberst Woitell gegenüber den Ersten Terraner herausgekehrt hatte. Der Captain baute also vor, dass ihm nicht Ähnliches widerfuhr.
    Joschannan antwortete mit einem Lächeln. »Ich denke, wir verstehen uns«, fügte er einen Augenblick später hinzu.
    »Vanessa – Ich meine, Oberstleutnant Pateng – hat die Startvorbereitungen schon abgeschlossen.«
    Das Schleusenschott glitt zu. Der Captain wandte sich trotzdem erneut zur Seite und überzeugte sich mit einem raschen Blick, dass alle Kontrollen Grünwerte zeigten.
    Er überreagiert ein wenig, erkannte Joschannan. Brager mag harte Einsätze gewohnt sein, aber nicht hochrangigen Besuch an Bord.
    »Ich nehme an, du wirst dich während des Flugs in der Zentrale aufhalten wollen, Erster Terraner ...«
    »Arun«, sagte Joschannan und merkte förmlich, dass dem Captain wohler dabei wurde.
    Im Antigravschacht schwebten sie aufwärts, und als sie die Zentrale erreichten, befand sich die Korvette schon im freien Raum. In der optischen Wiedergabe waren die drei großen Kugelraumer kaum mehr als besonders helle Sterne, die Ortung zeigte ihre Geschwindigkeit in Bezug auf die Korvette.
    »Wir erreichen Eintauchgeschwindigkeit etwa eine Minute nach dem Lineareintritt des Mutterschiffs«, meldete Oberstleutnant Pateng.
    Verglichen mit der Hauptzentrale der TYLL LEYDEN wirkte der Kommandostand der TL-K1 sehr beengt. Joschannan setzte sich in einen der wenigen freien Sessel. Es war die Redundanzstation der Ortung, vor ihm baute sich ein eigenes Holo auf. Außerdem hatte er Blickkontakt zur Pilotin.
    »Wir bleiben zehn Prozent unter Eintauchgeschwindigkeit!«, bestimmte Joschannan.
    Pateng warf ihm einen irritierten Blick zu.
    »Ich weiß, wovon ich rede«, fuhr Joschannan fort. »Im Notfall können wir trotzdem schnell in den Linearraum gehen.«
    »Wir sollten kein Risiko eingehen, Arun«, sagte der Captain. »Du hast eine bestimmte Vorstellung von unserem Flug?«
    »Ich glaube nicht, dass wir Risiken eingehen, wenn wir nicht sofort auf Fluchtgeschwindigkeit sind«, entgegnete der Erste Terraner.
    Vor ihm im Holo verschwanden drei Markierungen.
    »Wir sind allein.« Die Pilotin räusperte sich dezent. »Worauf warten wir?«
    »Auf Nachricht von der TYLL LEYDEN«, sagte Joschannan. Er konnte der Pilotin ansehen, dass sie daran zweifelte.
    Sekunden später waren sie da. Wie aus dem Nichts heraus erschienen drei große Diskusraumschiffe mehrere Millionen Kilometer vor der Korvette.
    Vanessa Pateng schrie auf. Mit voller Schubkraft riss sie die Korvette aus dem Kurs und jagte auf eine Lücke zwischen zweien der fremden Raumschiffe zu.
    »Funkkontakt aufnehmen! Bitte um Identifizierung!«, ordnete der Captain an.
    Fast gleichzeitig meldete sich die Ortung. »Das sind Schlachtschiffe der Blues. Durchmesser 640, Dicke 275. Schwer bewaffnet. Energielevel steigt. Sie aktivieren ihre Schutzschirme und fahren die Waffensysteme hoch.«
    Nur Sekunden danach eröffneten die Diskusraumer das Feuer aus ihren Strahlengeschützen. Grelle Energiebahnen schienen den Weltraum aufzureißen; für das Auge waren sie nicht mehr als ein Aufblitzen, in der Nachzeichnung der Holos woben sie ein enges Netz.
    Erneut zog Pateng den kleinen Kugelraumer hart aus dem Kurs, und sie ging bis an die Grenze dessen, was die Absorber abfangen konnten. Bis auf weniger als zweihunderttausend Kilometer näherte sich die Korvette einem der Schlachtschiffe und jagte mit wachsender Geschwindigkeit weiter.
    »Wir können die Angreifer nicht abschütteln!«, rief die Pilotin. »Sie beschleunigen unglaublich schnell.«
    Wieder feuerten die Blues. Es hatte den Anschein, als jage die Korvette mitten hinein zwischen die meterdicken Impulsstrahlen, doch letztlich verfehlten die Schüsse das kleine Schiff um knapp zwanzig Meter. Der Schutzschirm flackerte und brach in mehreren Segmenten zusammen.
    Joschannan schätzte die Zeit seit dem Auftauchen der drei Diskusraumer auf zwanzig, höchstens dreißig Sekunden. Die Geschwindigkeit der Korvette nahm inzwischen zu, ein paar Augenblicke noch ...
    »Notmanöver einleiten!«, bestimmte der Captain. »Zehn Prozent zu geringe Geschwindigkeit holen wir nicht rechtzeitig auf.«
    Eines der Schlachtschiffe näherte sich auf Kollisionskurs. Das war der letzte

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