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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Hauch von Irritation wahrgenommen zu haben. Das war ungewöhnlich, normalerweise blieb der Mann stets sehr besonnen.
    Maltczyk hatte den Posten als Joschannans Sekretär erst vor rund zwei Wochen angetreten. Er war ein fähiger Mann, daran gab es keinen Zweifel. Mitte Dezember war er infolge der Umstrukturierungen nach dem Verschwinden des Solsystems von Aurora nach Maharani versetzt worden. Richtig glücklich war er darüber nicht, zumal er darauf wartete, dass Henrike Ybarri und Reginald Bull bald zurückkehren würden. Mit anderen Worten: Maltczyk ging nach wie vor davon aus, dass der Erste Terraner Joschannan dieses Amt trotz der Wahl nur vorübergehend ausüben würde.
    Joschannan hätte den Mann deshalb wegen Befangenheit ablehnen können. Er hatte es nicht getan, weil er in dieser Konstellation einen besonderen Anreiz sah, eine mögliche Spannung zwischen ihnen beiden, die durchaus positiv wirken konnte.
    Zweifellos erwartete Maltczyk, dass der Erste Terraner mit Blick auf die Begleitflotte die Initiative an sich zöge. Aber manchmal war es vorteilhafter, die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Daraus wurden dann ehrliche und unbeeinflusste Entwicklungen, die mehr brauchbare Ergebnisse zeigten als lange Dispute.
    Etwas sah Arun Joschannan jedoch als Ausdruck von Gedankenlosigkeit an. Die vorherrschenden Völker der Eastside nannten sich selbst Jülziish. Für die Terraner waren sie seit jeher Blues, abgeleitet von der blauen Färbung ihres zarten Pelzflaums, der nahezu den gesamten Körper bedeckte. Es war ihm Ausdruck von Höflichkeit und gegenseitiger Achtung, sie nicht nur als Blues zu bezeichnen, zumindest nicht in ihrem Beisein.
    Ein Meer von Ortungsreflexen stand mittlerweile auf den Schirmen. Der größte und hellste konnte nur die Justierungswelt Ashnam sein, der kleinere dicht daneben ITHAFOR-5. Seit Anfang 1464 NGZ, also ziemlich genau seit sechs Jahren, war der Polyport-Hof im Orbit der Justierungswelt stationiert. Durch diese zusätzliche Anbindung hatte das Sonnenfünfeck stark an Bedeutung gewonnen: Ein beträchtlicher Anteil des Warenverkehrs von und zur Eastside nutzte diesen Knotenpunkt.
    In weitem Umkreis um die Justierungswelt ballten sich die Ortungsreflexe. Es waren Tausende, das zeigten die detaillierter werdenden Zusatzinformationen. Joschannan hatte zwar regen Schiffsverkehr erwartet, nackte Zahlen waren indes längst nicht so eindrucksvoll wie das, was er mit eigenen Augen sah.
    Allein im Orbit der Justierungswelt warteten mehrere tausend Diskusraumer der Jülziish. Zum Teil löschten sie schon in der Umlaufbahn ihre Ladung oder nahmen neue Waren an Bord, deshalb herrschte permanenter Zubringerverkehr. Andere Schiffe landeten auf den Raumhäfen des Planeten, der als Justierungswelt des Sonnenfünfecks allein nie diese Bedeutung bekommen hätte. Ashnam war eine kahle, atmosphärelose Welt und mit knapp fünftausend Kilometern Durchmesser eigentlich nur mondgroß.
    Vor fünfzigtausend Jahren war das Nabeg-Fünfeck als Psionische Bastion der Lemurer den erbitterten halutischen Angriffen auf die Erste Menschheit entgangen. Im Innern einer dichten Dunkelwolke verborgen, waren die fünf Sonnen selbst in der Gegenwart kaum anders als über den Situationstransmitter zu erreichen. Ihr Strahlungsdruck hatte eine freie Zone geschaffen, deren größte Ausdehnung annähernd vierzig Milliarden Kilometer maß.
    Joschannan sah das Transmitterfünfeck als eine der aktuellen Lebensadern der Eastside. Nicht nur der permanente Austausch mit Omega Centauri sorgte für dieses Attribut, ebenso die Schaltmöglichkeiten zum Mhargo-Trio in der vorgelagerten Sagittarius-Satellitengalaxis. Außerdem gab es Verbindungen zum Vengil-Trio in der Grymel-Wolke und zu Archi-Tritrans im Milchstraßenzentrum.
    Natürlich galt es, solche schnellen Wege zu schützen. Dazu diente die Sicherungsflotte Nabeg-Fünfeck, ein gemischter Verband aus Jülziish und Posbis. Obligatorisch zählten auch kleinere Kontingente des Kristallimperiums, der LFT und anderer im Galaktikum vertretener Völker dazu.
    Maltczyk meldete sich erneut über MultiKom. Seine wasserblauen Augen versuchten scheinbar alles gleichzeitig wahrzunehmen, was die Optik in Joschannans Armband einfing, und wohl noch ein wenig darüber hinaus.
    »Die Blues ...«
    »Jülziish!«, unterbrach der Erste Terraner.
    Henar Maltczyk war Verwaltungsfachmann aus dem Bereich Organisation und Repräsentationsfragen. In seiner Beurteilung hatte sein gesamtheitliches Denken ebenso

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