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PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt

Titel: PR 2665 – Geheimnis der Zirkuswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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einrichten!«
    Sie gingen los.
    Nuggnuggs innere Anspannung ließ nach, je länger er sich in der Nähe des Ersten Terraners aufhielt und dabei dessen ehrliches Interesse für die Stadt und ihre Bürger spürte. Joschannan fragte zu aufmerksam nach, hatte einen Blick für Details, die man beim bloßen Dahinspazieren nie wahrnehmen würde.
    Nach einer halben Stunde wagte er Joschannan zu fragen, weshalb er die Hypnoschulung auf sich genommen hatte, um Topsidisch zu lernen.
    Joschannan stieß sein mittlerweile bekanntes, trockenes Lachen aus. »Ich muss dich enttäuschen. Ich habe keine Hypnoschulung benötigt, um Topsidisch zu lernen. Ich bin auf dem Planeten Godiun aufgewachsen und habe die Sprache spätestens dann gelernt, als ich mit gleichaltrigen Topsidern eine gemischte Schule besucht habe.«
    Nuggnugg öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Ihm fiel aber kein einziges Wort ein, das seine Verblüffung und den steigenden Respekt gegenüber dem Ersten Terraner hätte ausdrücken können.
    Er kannte Godiun zwar nicht, aber er ging davon aus, dass es sich um eine Welt handelte, auf der Menschen und Topsider in friedlicher Koexistenz lebten.
    »Dein Topsidisch ist um viele Schwanzlängen besser als mein eigenes«, brachte er schließlich hervor.
    »Topsidisch war nicht deine erste Sprache, die du gelernt hast? Es war Dron, nicht wahr?«
    »Das stimmt.«
    »Ist es nicht phantastisch, wie unterschiedlich sich das Leben in unserer Galaxis entwickelt hat, und trotzdem haben wir die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren?«, fragte Joschannan mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. »Unsere Gehirne sind sogar in der Lage, fremde Sprachen zu erlernen und zu sprechen. Ich halte das für eine der schönsten und wichtigsten Fähigkeiten überhaupt. Wir sollten uns nicht der Worte schämen, die wir noch nicht kennen, sondern uns über jene freuen, die wir mit fremder Zunge sprechen können.«
    Nuggnugg überlegte kurz, wie Terraner nonverbale Zustimmung signalisierten, dann nickte er hastig zweimal mit dem Kopf.
    »Was willst du uns noch zeigen, Nuggnugg?«, fragte der Erste Terraner.
    »Die ... die Artistenakademie am Mathilda-Grobwitz-Platz«, brachte der Topsider heraus.
    Plötzlich hatte er das dringende Verlangen, seine alten, spröden Schuppen mit einem großen Batzen fettiger Asche einzureiben. Gegenüber dem höchsten Regierungsmitglied der LFT fühlte er sich mit einem Male unwürdig – obwohl Joschannan augenscheinlich alles dafür tat, nicht den Eindruck einer Zweiklassengesellschaft zu vermitteln.
    »Klingt sehr gut. Lass uns gehen!«
    In diesem Augenblick bemerkte Nuggnugg aus dem Augenwinkel, wie die beiden Leibwächter in perfekter Synchronizität eine Vierteldrehung vollführten und Kampfeshaltung einnahmen.
    »Da ist er ja!«, erklang eine Stimme auf Interkosmo hinter ihm. »Der verfluchte Echsenschädel!«
    Im Zeitlupentempo wandte er sich um. Die vier Raumfahrer aus der Schenke näherten sich. Den ungelenken Bewegungen zufolge hatten sie in den vergangenen Minuten ihren Zorn mit alkoholhaltigen Getränken zu ertränken versucht.
    »Du schuldest uns zweihundert Galax!«, dröhnte der mit dem fleckigen Anzug.
    »Zweihundertzwölf«, korrigierte einer der anderen hämisch. »Und wir schulden dir eine kleine Abreibung, Zauberkünstler.«
    Nuggnugg wich einen Schritt zurück, während Onttril-Gukzz und Tork-Trak einen Fingerbreit vorrückten.
    Arun Joschannan hob die rechte Hand. Er tat es weder in aggressiver noch in herrischer Weise. Die Geste glich mehr einem Schüler, der die Hand hob, um den Lehrer etwas zu fragen.
    »Wenn es ein Problem des Geldes ist, das die Herren in solchen Zorn stürzt, werde ich dafür aufkommen«, sagte er. »Zufälligerweise schulden wir dem ehrenwerten Nuggnugg genau diesen Betrag, von dem ihr gesprochen habt.«
    Der Terraner im fleckigen Anzug blickte ihn verblüfft an, als hätte er ihn in diesem Moment erst wahrgenommen. Dann runzelte er die Stirn, zog die Nase hoch und tippte Joschannan mit dem Zeigefinger gegen das Schlüsselbein.
    Onttril-Gukzz zuckte nach vorne, wurde aber sogleich durch einen warnenden Blick von Joschannan gestoppt.
    »Jetzt hör mal zu, du Lackaffe«, stieß der Raumfahrer aus. »Nur weil du aussiehst wie der Erste Terraner, heißt das noch lange nicht, dass du ...«
    »Halt die Klappe, Merl«, flüsterte einer der anderen Terraner. »Er ist es, er ist es!«
    »Wer?«, fragte Merl verständnislos.
    »Der ... Lass uns verschwinden!«
    »Nicht so

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