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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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las einen Eindruck von Qual in seinem runzligen Gesicht. »Es ist undeutlich, als wäre ... nicht ich persönlich gemeint.«
    »Ich berechne eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass dies so ist, weil du kein echtes Lebewesen bist, sondern nur eine Art Nachbildung.«
    Der Zwergandroide blickte Sholoubwa kurz an, dann senkte er den Kopf.
    »Ich will, dass du mir ein UHF-Fenster erstellst, mit dem ich hinuntergehen kann. Dann landest du das Boot im Eingangsbereich der Stadt und wartest dort auf meine Rückkehr.«
    »Werde ich dort den Lockruf nicht vernehmen?«, fragte Neuntau.
    »Doch. Aber von dort aus wirst du mich garantiert nicht bei meiner Arbeit stören.«
    Nikomus Neuntau schwieg.
    Das UHF-Fenster erschien vor Sholoubwa. Er trat hindurch und fand sich vier Schritte später in der Parklandschaft wieder.
    »Ein neuer Gast, ein neuer Gast!«, rief eine Stimme in Sholoubwas Rücken. »Willkommen in Connajent, der Prachtvollen!«
    Er drehte seinen humanoiden Körper der Sprechquelle zu. Ein alter Felide in Wickeltüchern stand keine zwei Schritte vor ihm.
    Sholoubwa stellte fest, dass es ein Fehler gewesen war, nicht direkt bei seinem Ziel, der Zeitzentrale, zu landen. Nun würde er mit den Bürgern der Immateriellen Stadt interagieren müssen.
    »Wie heißt du?«, fragte der Felide aufgeregt. »Und woher kommst du?«
    »Ich bin Sholoubwa, der Konstrukteur«, antwortete er. »Ich komme von sehr weit her.«
    Der Felide breitete begeistert die Arme aus. Sein weißes Raubtiergebiss blitzte in der Sonne. »Mein Name ist Eto Thalwaaruu ... Ein Konstrukteur, sagst du? Das klingt vielversprechend. Was konstruierst du denn?«
    Sholoubwa sah sich kurz um. Immer mehr Besucher des Parks interessierten sich für ihn. Kamen langsam und vorsichtig auf ihn zu. Von den Feliden gab es nur vier weitere. Die anderen Lebewesen stammten alle aus unterschiedlichen Völkern. Es gab Kopffüßler, Krebsartige in schwebenden Wasserblasen, Pflanzenlebewesen mit Laufwurzeln und viele weitere. Im Gegensatz zu seinem Gesprächspartner schienen sie ihm mit seinem spiegelnden Äußeren zu misstrauen.
    »Ich konstruiere, was gerade gebraucht wird. Je schwieriger die Aufgabe, desto stärker interessiert sie mich«, sagte er zu dem Feliden.
    »Kannst du auch Spielzeug herstellen, Konstrukteur?«, fragte eine kläglich leise Stimme.
    Thalwaaruu bückte sich und hob ein Fellbündel hoch, das sich hinter seinen Beinen versteckt gehalten hatte. Lange, dicke Pfoten kamen zum Vorschein, die in der Luft zappelten.
    »Das ist mein Sohn Ino«, sagte der Felide.
    Zwei riesige Augen mit senkrecht geschlitzter Pupille blickten Sholoubwa staunend entgegen.
    »Ja«, sagte der Konstrukteur. »Solange es raffiniert ist.«
    Dem Jungfeliden schien es die Sprache verschlagen zu haben. Stumm blickte er Sholoubwa an.
    »Wo wirst du wohnen?«, fragte Thalwaaruu.
    »Ich werde nicht hier wohnen«, sagte Sholoubwa. »Ich muss nur etwas erledigen.«
    »Das ist bedauerlich«, sagte der Felide. Sein Sohn schlug nach einem Insekt, das sich auf seiner feuchten Nasenspitze niedergelassen hatte.
    »Vielleicht werde ich zurückkehren. Eines Tages.«
    Sholoubwa drehte sich um und verließ den Park, bevor die anderen Lebewesen genügend Zutrauen gefasst hatten und ihn ebenfalls ansprachen.
    Über den Evolux-Rechner besaß Sholoubwa Zugriff auf den Stadtplan von Connajent. Ohne der Bürger zu achten, die auf den Straßen flanierten, steuerte er seine Schritte direkt auf das Gebäude zu, in dem sich die Zeitzentrale der Immateriellen Stadt befand.
    Er wusste alles über die Städte. Ihre Grundrisse, ihre Routen durch Zeit und Raum, die Namen ihrer Zwischenhalte. Nur ein kleines Detail enthielt man ihm: wer die Immateriellen Städte erbaut hatte.
    Ein weiterer Beweis dafür, dass den Mächten von Evolux nicht zu trauen war.
    Sholoubwa erreichte das Doppelgebäude, das er gesucht hatte. Zwei Kuppeln, die nebeneinanderstanden. Eine von ihnen war mehr als doppelt so hoch wie die andere. Sie erhob sich aus einem zusätzlichen Quader. Die Galerie.
    Die Flügel des bogenförmigen Eingangsportals schwangen beiseite, als er darauf zuging. Sholoubwa betrat das Gebäude und fand sich wenige Schritte später in einer etwa achtzig Standardlängen weiten und ebenso hohen Halle.
    Steile Rampen führten an den Wänden entlang nach oben zu insgesamt sieben Balkonen. Von ihnen ragten brückenartige Ausleger in das Innere der Halle, wo sie mitten in der Luft endeten.
    Überall standen Objekte ohne

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