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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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praktischen Wert, wie er sie von überall her kannte, wo sich Lebewesen aufhielten. Sie nannten sie Kunstwerke, um ihre Bedeutungslosigkeit zu verschleiern.
    Kurz stellte Sholoubwa den Vergleich mit dem Zwergandroiden Nikomus Neuntau an. Er fand es passend, dass »Kunst« und »künstlich« in vielen Sprachen denselben semantischen Ursprung hatten.
    Sholoubwa durchquerte die Halle und stellte sich vor das zweite Eingangsportal, das in die kleinere Kuppel und damit in die Zeitzentrale führte.
    Unbekannte Schriftzeichen waren über dem Rahmen des Portals eingelassen. Sholoubwa hielt sich nicht damit auf, den Translator für die Übersetzung zu bemühen. Er kannte die Aussage aus den Evolux-Dateien.
    Ein flimmerndes Energiefeld hielt ihn davon ab, die Tür direkt zu öffnen.
    Mit seinen Sensoren überprüfte er das Portal. Die Ergebnisse stimmten mit seinem Wissen überein. Eine paranormale Ausstrahlung schützte das Portal vor den Bürgern der Stadt und anderen Unbefugten. Ein weiteres, mit normalen Messgeräten nicht wahrnehmbares Sperrfeld würde sich aktivieren, wenn das Portal mit fremden Mitteln geöffnet werden sollte. Gemäß seinen Informationen würde es einer ganzen Armee standhalten.
    Die entscheidende Frage lautete aber, ob das Portal ihn ebenfalls als unbefugt klassifizieren würde und ob sich die Mechanismen der Immateriellen Stadt vor der Technologie der Hohen Mächte zu schützen wussten.
    Sholoubwa hob den Arm und ließ einen Kodegeber aus dem Innern seiner Hand wachsen, den er von Voosla erhalten hatte.
    Er sendete das Signal.
    Der Konstrukteur verfolgte mit seinen Sensoren, wie sich der Kodegeber und die Steuerung der Immateriellen Stadt eine Art höherdimensionalen Zweikampf leisteten.
    Die Evolux-Sensoren seines neuen Körpers waren sehr viel leistungsfähiger als alles, worauf er zuvor hatte zugreifen können. Dennoch überstiegen die Daten, die er nun erhielt, seine analytischen Kapazitäten bei Weitem.
    Er speicherte sie ab. Sobald er Zugriff auf einen externen Rechenverbund hatte, der nicht auf Evolux stand, würde er sie auswerten.
    Schließlich beugte sich die Stadt dem Willen der Hohen Mächte. Sholoubwa flossen Informationen zu, wie er in die Zeitzentrale gelangte.
    Er drehte sich um und lokalisierte die drei Käfigtransmitter, die als Kunstwerke getarnt in der Galerie verteilt waren.
    Sie galt es zu einem funktionierenden Exemplar zu kombinieren. Dieses würde ihn in die Zeitzentrale abstrahlen.
    Sholoubwa machte sich ans Werk.

10.
    Das Paket
    Ultramarin-Stadt, Galaxis Remmal
     
    Der Konstrukteur betrat die Zeitzentrale und ging auf die beiden konzentrischen Kreise zu, die in der Mitte der Halle in den Boden eingelassen waren.
    Dann wartete er ab.
    Tage vergingen, ohne dass etwas geschah. Via Nullkanal war er mit seinem Segment und dem Evolux-Rechner verbunden. Er widmete sich seiner Arbeit.
    Nach zwei Wochen wuchs Sholoubwas Unzufriedenheit über seinen Einsatz. Das gesamte Unternehmen war genauso ineffizient geplant, wie er es errechnet hatte.
    Die Mächte von Evolux hatten ihn zu einem Handlanger degradiert. Seine Informationslage und die Konstruktionen, an denen er arbeitete, mochten höhere Qualitäten aufweisen, aber im Grunde genommen war die Situation die gleiche wie damals, als ihn Cholaquin Port'aldonar aus reiner Böswilligkeit eindimensionale Arbeiten hatte erledigen lassen.
    Er hatte einen schlechten Handel gemacht, als er sich auf Evolux einließ.
    Nach fast drei Wochen Wartens veränderten sich die konzentrischen Kreise, und die Stadt reiste endlich weiter.
    Sholoubwa wartete ab, bis die Hologramme entstanden. Sie zeigten den neuen Ort, an dem die Stadt gelandet war.
    Er ließ den Kodegeber aus der Hand wachsen, mit dem er das Zutrittsportal geöffnet hatte. Er passte fugenlos in eine Vertiefung im Boden.
    Sholoubwas Sensoren verrieten ihm, dass die lenkende Macht der Stadt sich gegen die Manipulation wehrte. Aber gegen die Umsicht der Auftraggeber von Evolux hatte sie keine Chance.
    Connajents Reisekreislauf war unterbrochen. Die Ultramarin-Stadt saß zum ersten Mal in ihrer Geschichte an einer ihrer Reisestationen fest.
    Sholoubwa machte sich auf den Weg zurück in die SCHRAUBE-B.
    Er hatte ein Paket abzuholen.
     
    *
     
    Die SCHRAUBE-B wartete im Leerraum außerhalb der Galaxis.
    Sholoubwa versuchte über den Evolux-Rechner Informationen zu der Galaxis abzurufen, aber außer der Bezeichnung des Asteroiden, auf dem Connajent gestrandet war, erhielt er keine weiteren

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