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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Angaben.
    »Hast du in der Zeitzentrale neue Informationen erhalten?«, fragte Nikomus Neuntau bereits zum dritten Mal.
    Sholoubwa stufte die Frage als unsinnig ein. In der Absicht, den Zwergandroiden als Spion zu entlarven, ließ er sich dennoch auf ein Gespräch ein.
    »Um diese Frage zu beantworten, muss ich zuerst deinen Informationsstand kennen.«
    »Ich weiß nicht mehr als du, Gebieter.«
    »Wer hat dich instruiert, hierher zu fliegen?«
    Neuntau verzog das Gesicht, als hätte er organische Schmerzen. »Die Koordinaten waren bereits in der SCHRAUBE-B abgespeichert, als wir Evolux verlassen haben«, behauptete er. »Das weißt du doch. Ich hatte seither keinen Kontakt mehr mit den Herren von Evolux.«
    Sholoubwa trat nahe an den Zwergandroiden heran. Neuntau wandte den Blick ab, um nicht seinem Spiegelbild ausgesetzt zu sein.
    »Du gibst also zu, dass du auf Evolux Herren hast, die dir Aufträge geben!«
    Neuntau blickte kurz auf. »Dieselben, die du hast«, sagte er gequält, bevor er es wieder vorzog, den Blick auf sein Arbeitsterminal zu senken.
    Bevor Sholoubwa dazu kam, die nächste Frage zu stellen, sprang der Zwergandroide auf. »Sie kommt! Sie kommt!«, rief er aufgeregt.
    Sholoubwa richtete seine Sensoren auf die Raumüberwachung.
    Im Leerraum, wenige Lichtminuten von ihrem Boot entfernt, materialisierte ein riesiges Objekt.
    Es bestand aus einem gewaltigen fünfeckigen Quader, aus dem sich mächtige Aufbauten erhoben. Über den unbebauten Innenbereich spannte sich ein starkes Energiefeld. Zwischen Innenbereich und Außenaufbauten reckten sich Gebäude viele zehntausend Standardlängen in die Höhe. Eine schwache Sphäre umspannte das golden schimmernde Objekt, um es vor der kosmischen Hintergrundstrahlung abzuschirmen.
    »Eine Kosmische Fabrik«, hauchte Nikomus Neuntau ergriffen.
    Dann zuckte er zusammen, als hätte er sich soeben erst an seine Aufgabe erinnert. Hektisch bediente er sein Terminal.
    Sholoubwa verfolgte das Treiben reglos.
    Der Zwergandroide tauschte mit einer Gegenstelle in der Kosmischen Fabrik Kodes aus. Kurz darauf sah er in einer Holosphäre das Bild der Ladebucht der SCHRAUBE-B.
    Ein Transmitterbogen aktivierte sich.
    Kurz darauf erschienen sechs Metallblöcke auf der Laderampe des Transmitters.
    Nachdem der sechste Block erschienen war, nahm die Kosmische Fabrik Fahrt auf und verschwand.
    Schwer atmend ließ sich der Zwergandroide in seinen Sessel sinken. »Das war eine große Ehre. In meiner langen Existenz habe ich noch nie eine Kosmische Fabrik zu Gesicht bekommen.«
    »Das, was du eine ehrenvolle Begegnung nennst, ist nichts anderes als eine Verschwendung meiner Zeit«, sagte Sholoubwa. »Jeder hätte das Metall von der Fabrik übernehmen können! Hätte die Reise der Immateriellen Stadt nicht an diesem Sektor vorbeigeführt, wäre das Material auch auf andere Weise zu ihrem Endziel geschafft worden!«
    Nikomus Neuntau wandte sich im Sessel um und blickte ihn zum ersten Mal länger als zwei Sekunden an. »Es steht uns nicht zu, unsere Herren zu kritisieren«, sagte er eifrig. »Dazu fehlt uns der nötige Überblick!«
    »Dir vielleicht«, antwortete Sholoubwa.
    Dann schwieg er.

11.
    Der Spielzeugmacher
    Ultramarin-Stadt
     
    Mehrere Monate später.
    Eto Thalwaaruu besuchte ihn beinahe jeden Tag.
    Nach der Begegnung mit der Kosmischen Fabrik hatte Sholoubwa die wertvolle Fracht untersucht und festgestellt, dass das golden schimmernde Metall winzige Spuren von Carit enthielt.
    Danach war er mit der SCHRAUBE-B nach Connajent zurückgekehrt. Gemäß Auftrag musste er warten, bis er abgeholt würde. Sholoubwa hatte Neuntau das Schiff innerhalb der Stadt im Innenhof eines Gebäudes landen lassen. Er selbst war in die Zeitzentrale zurückgekehrt, um den Kodegeber zu entfernen.
    Während die Immaterielle Stadt ihre Reise erneut aufnahm, richtete er sich in der Galeriekuppel neben der Zeitzentrale eine neue Werkstatt ein.
    Seither war er wieder Konstrukteur.
    Er widmete sich via Nullkanal seinen Arbeiten auf Evolux und baute sich gleichzeitig in seiner neuen Werkstatt die nächste Generation seiner spinnenbeinigen Technogarde.
    Sholoubwa erweiterte ihre autarke Positronik mit einem Bioplasma-Zusatz, der die Gesamtleistung der Roboter erhöhte. Sämtliche Gardisten dieser Baureihe würden damit ausgerüstet werden. Es erweiterte nicht nur ihren Aktionsradius, er würde auch den Umgang mit Lebewesen erleichtern.
    Daneben befasste er sich eingehend mit der Immateriellen Stadt. Aber

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