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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Konstruktion des Schwerkraftorgans. Im Gegensatz zu den Vorbildern würde dieses bei den Neu-Firr bereits bei Geburt vorhanden sein.
    Sholoubwa nannte es Pilaboo. Da die virtuellen Testreihen Komplikationen mit den inneren Organen der Neu-Firr aufzeigten, gab er ihnen einen langen Schwanz, an deren Ende er das Pilaboo einfügte. Dieser Schwanz würde ihnen sowohl bei der Fortbewegung als auch bei der Erledigung von Tätigkeiten nützlich sein. Somit konnte er auf die feinen Greifärmchen der originalen Firr verzichten.
    Bei der Sprache der Neu-Firr orientierte er sich an derjenigen ihrer Vorbilder. Die zweifach überlagerte Struktur mit je einer Ebene aus Information, Emotion und Persönlichkeit würde die Neu-Firr davor beschützen, von anderen Lebewesen dominiert zu werden. Ohne gemeinsame Sprache waren sie als Befehlsempfänger ungeeignet.
    Blieb nur noch das Problem der Energiegewinnung.
    Sholoubwa benötigte Energie, die er aus einem Energieträger gewann, den er regelmäßig nachladen musste. Organisches Leben führte sich Energie in den meisten Fällen in Form von Nahrung oder Licht zu. Bei den Neu-Firr wollte er einen anderen Weg gehen: Sie sollten sich von der kosmischen Hintergrundstrahlung ernähren.
    Diese Idee brachte Sholoubwa dazu, Berechnungen zu einer Biosphäre anzustellen, in der die Firr leben konnten.
    Eine Biosphäre, die gleich einem Raumschiff durch den Kosmos reiste.
    Sholoubwa benötigte sechs Tage, um die Pläne in die Tat umzusetzen.
    Als die ersten Neu-Firr ihre Augen öffneten und gleich darauf mit quietschenden Tönen um seinen Kopf herumtanzten, beschloss Sholoubwa, diesem neuen Volk einen eigenen Namen zu geben.
    Er nannte sie Firibirim.
     
    *
     
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es dir gelingen würde, Konstrukteur«, sagte Eto Thalwaaruu erstaunt. »Dieses neue Volk ist ganz erstaunlich!«
    Sie beobachteten den kleinen Ino, wie er kreischend vor Freude in die Luft sprang, um eines der leuchtend weißen Firibirim-Kinder zu erhaschen. Sie machten das Spiel mit, indem sie sich mit ihrem Pilaboo-Organ zum Feliden absinken ließen, ihm einen Nasenstüber versetzten, um sogleich wieder in die Höhe zu schnellen, bevor ihnen Inos Tatzen gefährlich werden konnten.
    »Du hast meine allerhöchste Hochachtung«, sagte Thalwaaruu. »Die anderen Bürger Connajents werden Augen machen, wenn ich ihnen die Firibirim vorführe.«
    »Die Firibirim sind kein Spielzeug. Sie bleiben hier, solange ich hier bin. Danach werden sie ihre Reise durch den Kosmos antreten.«
    »Oh«, machte der Felide enttäuscht. »Aber hätten sie es in Connajent nicht besser? Die Stadt erfüllt alle Wünsche und beschert ein langes, fast endloses Leben.«
    »Der Bauplan des Lebens ist ein endlicher«, sagte Sholoubwa und hatte damit alles gesagt, was es zu sagen gab.
    Nachdem Eto Thalwaaruu zusammen mit seinem Sohn die Werkstatt verlassen hatte, konzentrierte sich Sholoubwa wieder auf seine ursprünglichen Arbeiten.
    Er arbeitete die Baupläne des BOTNETZES durch, damit er nach der Ankunft in Escalian gleich mit dem Bau der 48 Stationen beginnen konnte.
    Sholoubwa bemerkte den Besucher erst, als sich dieser räusperte.
    »Faszinierend«, sagte der Fremde in dem Idiom, das auch auf Evolux gesprochen wurde.
    »Wer bist du?«, fragte er. »Ich habe dich hier noch nie gesehen.«
    Der Humanoide war kleiner als ein Mowener, von schlanker, fast hagerer Gestalt. Seine Haut hatte einen Farbton zwischen Rosa und Hellbraun. Die Augen waren dunkelblau, das dichte Haar dunkelblond.
    Sholoubwas Sensoren verrieten ihm sofort, dass der Fremde nicht der war, der er zu sein vorgab. Hinter dem Scheinkörper verbarg sich eine mächtige Entität.
    Der Konstrukteur richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Besucher.
    Dieser ignorierte seine Fragen einfach und schaute sich interessiert in der Werkstatt um, in der Sholoubwa die Prototypen aller Spielzeuge aufgestellt hatte, die er für die Bewohner Connajents erschaffen hatte.
    »Deine Kunstfertigkeit ist überragend«, lobte der Fremde, während er ohne Hast von Objekt zu Objekt ging.
    Sholoubwa wartete ab. Seine Sensoren verrieten ihm, dass der Fremde keine Waffen mit sich führte – auf jeden Fall keine, die der Konstrukteur hätte wahrnehmen können.
    Dann kam er langsam auf Sholoubwa zu.
    »Weshalb bist du hier?«, fragte der Besucher.
    »Wenn du meine Fragen nicht beantwortest, werde ich deine Fragen ebenfalls ignorieren.«
    Der Fremde seufzte. »Ich finde es bedauerlich, dass sich

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