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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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ein Wesen mit deinen Möglichkeiten so billig verkauft. Du könntest so viel mehr sein. Dein Potenzial, eine richtige Persönlichkeit zu werden, voll ausschöpfen.«
    »Worthülsen«, gab Sholoubwa zur Antwort. »Ich bin Konstrukteur. Ich konstruiere. Was gibt es da an mehr , das ich sein könnte?«
    »Mit einer anderen Einstellung könntest du vielleicht eher ergründen, wie diese Stadt erbaut wurde«, sagte der Fremde.
    Sholoubwa rechnete die Möglichkeiten durch, aber er kam zu keinem eindeutigen Schluss, wie der Besucher von seinen diesbezüglichen Nachforschungen wissen konnte.
    Gehörte der Fremde zu den Erbauern der Stadt? Oder vielleicht zu Evolux?
    »Andererseits«, sagte Sholoubwas Besucher, »ist es vielleicht auch besser so. Dein Vorgehen ist rücksichtslos. Du hast diese Stadt beschädigt, als du mit der Technik deiner Auftraggeber in die innersten Strukturen von Connajent eingegriffen hast. Alles war im perfekten Gleichgewicht. Aber das gehört nun der Vergangenheit an. Durch deine Manipulationen wurde die Stadt angreifbar!«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte der Konstrukteur.
    Der Fremde lächelte. »Mit mir unterhält sich die Stadt.«
    »Wer sollte sie angreifen? Und wozu?«, fragte Sholoubwa. »Sie ist doch nur eine Kuriosität.«
    Der Besucher sah ihn eine Weile schweigend an. Dann sagte er: »So viele Ideen und doch keine Phantasie. Das Problem in diesem Universum sind nicht die Mächte des Chaos, sondern kurzsichtiger Egoismus. Daran sind schon ganze Mächtigkeitsballungen gescheitert.«
    Sholoubwa sah keinen Sinn mehr, diese Unterhaltung weiterzuführen. Er ging an dem Besucher vorbei und verließ die Werkstatt.
    Als er später nachschaute, war der Fremde verschwunden.
     
    *
     
    Mehrere Wochen später meldete sich erstmals Neuntau wieder, der die Wartezeit in der SCHRAUBE-B verbracht hatte, nachdem ihm Sholoubwa klargemacht hatte, dass er ihn nicht in der Nähe haben wollte.
    »Der Bote ist an Bord. Er will dich sehen.«
    »Welcher Bote?«
    »Renyi-Hemdebb.«
    »Ich verstehe.«
    Sholoubwa beendete die Funkverbindung. Dann instruierte er einen der Technogardisten und befahl ihm, von nun an als Verwalter seiner Hinterlassenschaft auf Connajent zu dienen. Er sollte sich um die Waren kümmern und den Bewohnern der Stadt nach Möglichkeit helfen, neues Spielzeug zu erschaffen.
    Mithilfe des Nullkanal-Moduls, das im Körper des Gardisten eingebaut war, würde er jederzeit auf ihn zugreifen und ihn auch desaktivieren können, falls er dies für nötig hielt.
    Danach verstaute er die Firibirim in ihrer neuen Biosphäre und machte sich zusammen mit dieser und den restlichen Gardisten auf den Weg.

12.
    In TANEDRARS Reich
    Escalian, 061-CE1-5000 Adoc-Lian
     
    Jahre später.
    Ein Heer von Escalianern, unterstützt von einem kleinen aus Evolux eingeflogenen Ingenieurskorps, arbeitete ununterbrochen an den Blütenblättern der Zeitrose. Nun näherten sich die Bauarbeiten langsam, aber unaufhaltsam ihrem Ende zu. Das BOTNETZ war so gut wie fertig.
    Sholoubwa war gerade unterwegs, um den Produktionsstand auf dem letzten der fünfzig Baustellenplaneten zu überprüfen, als Neuntau den ungeplanten Besuch des Boten Renyi-Hemdebb ankündigte.
    Der Konstrukteur verließ sein Experimentallabor und ließ sich in die Zentrale abstrahlen. Er nahm seine Grundform an, die einem schwebenden, sich ständig verändernden Gebilde entsprach.
    Sekunden später materialisierte Renyi-Hemdebb vor ihm.
    Der Bote trat in einem Körper auf, der ein Zerrbild eines Humanoiden darstellte. Zuvor hatte er sich bereits als kristallines Geschöpf gezeigt, als schwarze Feuerlohe oder als Schlangenwesen, das Voosla nicht unähnlich sah.
    Ihr Koordinator in Escalian hatte sich als einflussreicher herausgestellt, als er auf Evolux angekündigt worden war. Anstatt nur die Superintelligenz TANEDRAR bei Laune zu halten, hatte sich Renyi-Hemdebb als der Drahtzieher der Aktion TRYCLAU-3 entpuppt.
    »Du!«, sagte der Bote, während er mit einem überlangen Arm anklagend auf Sholoubwa zeigte. »Wieder hast du TANEDRAR unangemessen behandelt! Du hast Ressourcen verlangt, um eigene Projekte voranzutreiben. Das ist inakzeptabel!«
    »Mir ist zugesichert worden, dass ich in Escalian an eigenen Projekten arbeiten darf.«
    »Das mag wohl sein. Aber diese Abmachung schließt nicht ein, dass du die Völker TANEDRARS für dich arbeiten lässt!«, ereiferte sich der Bote.
    In den ersten Jahren seiner Arbeit in Escalian hatte Sholoubwa aufgrund der

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