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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Schutzschirmes zu betreten.
    Gleichzeitig zeigten ihm seine Berechnungen aber klar, dass der wahrscheinlichste Befehl der Yakonto lautete, den Asteroiden komplett zu zerstören.
    Sholoubwa wusste, dass er verloren hatte.
    Wenn ihm mehr Zeit zur Verfügung gestanden hätte, hätte er einen Zeitfeldgenerator entwickeln können, der den Asteroiden dem Zugriff der Angreifer entzöge. Oder er hätte sie mit dem HRB-Netz zumindest vorübergehend in einer Halbraumblase festsetzen können.
    Aber diese Zeit hatte er nicht.
    Der Konstrukteur hatte einen alten Fehler begangen: Er hatte seine Ressourcen zu wenig gut geschützt, während er an allen anderen Projekten gearbeitet hatte, die ihm als größere Herausforderung erschienen waren.
    Nun war es nur eine Frage von Minuten, bis die Yakonto den Asteroiden und mit ihm Sholoubwas Zusatzrechner zerstört haben würden.
    Danach würde ihn nicht mehr viel von einem normalen Roboter unterscheiden. Selbst das Fliegen der SCHRAUBE-B würde plötzlich zur Herausforderung werden.
    Während Sholoubwa aus der Ferne zusah, wie die Belastungswerte des Schutzschirms die 100-Prozent-Marke überschritten und weiter stiegen, veränderte sich plötzlich die Situation.
    Sechs Raumschiffe erschienen aus dem Hyperraum und nahmen den Rapid-Kreuzer unter Beschuss.
    Sholoubwa vermochte sie keinem Volk aus Karn-Legrek zuzuordnen. Sie waren grob walzenförmig gebaut und glichen einem Bauteil aus gezackten Scheiben.
    Der Rapid-Kreuzer hatte gegen die Übermacht keine Chance. Sein Schutzschirm flackerte und erlosch. Die nächste Strahlensalve transformierte ihn in einen strahlenden Energieball.
    Gleich darauf registrierte die Positronik des Asteroiden einen Funkanruf. Sholoubwa nahm ihn entgegen. Die Daten flossen direkt via Nullkanal in die Hauptpositronik seines Robotkörpers.
    Die Bildübertragung zeigte ein humanoides Wesen.
    Dem Körperbau nach hätte es ein Mowener sein können. Allerdings hatte es keine graue, sondern eine weiße Haut. Der Kopf war oval geformt und unbehaart. Dominiert wurde er von zwei dunkelbraunen Augen, deren Iriden farblich in die Pupillen übergingen. Der Mund war breit, dafür ragte die Nase nur kaum merklich aus dem Gesicht hervor.
    »Ich verlange, mit dem Konstrukteur Sholoubwa zu sprechen«, sagte das Wesen in der Sprache der Mächtigen.
    »Du sprichst mit ihm«, gab Sholoubwa zurück. »Wer bist du, und was willst du?«
    Das Wesen zögerte. Sholoubwa kannte das Zögern. Er hatte es insbesondere auf Evolux immer wieder beobachtet: Gesprächspartner, die irritiert und erfolglos darauf warteten, dass er eine leere Floskel von sich gab.
    »Ich bin Protektor Horato aus dem Volk der Xylthen. Mein Herr möchte sich gern mit dir unterhalten.« Horato machte eine Pause, dann fügte er hinzu. »Persönlich.«
    »Ich verstehe«, gab Sholoubwa zur Antwort.

19.
    Die Superintelligenz
    Im Leerraum zwischen den Galaxien
     
    Die SCHRAUBE-B wartete im leeren Raum an den Koordinaten, die ihm der Xylthe überlassen hatte.
    Tage, Wochen. Erfolglos.
    Sholoubwa rechnete die Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Szenarien aus. Hatte ihn der Unbekannte aus dem System des singenden Schwarzen Lochs locken wollen? Oder hatte es sich um ein anderes Ablenkungsmanöver gehandelt?
    Der Konstrukteur kam zum Schluss, dass für diese Szenarien die Faktenlage zu dürftig war, um verlässliche Resultate zu erhalten.
    Dafür errechnete Sholoubwa eine ausreichend hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass es sich beim Herrn des Xylthen um ein außergewöhnliches Wesen handelte, das eine andere Vorstellung von der Dimension Zeit hatte als er.
    Und so war es dann auch.
    Das Wesen kam nicht in einem Raumschiff, das Wesen kam allein. Plötzlich war es da, nur bedingt wahrnehmbar mit den Mitteln des Roboters und der SCHRAUBE-B.
    Sholoubwas Sensoren fingen die Stimme des Wesens auf, ohne dass ein Funkkanal geöffnet worden wäre.
    »Ich sehe, du bist gekommen, Konstrukteur.«
    Der Konstrukteur wusste nicht, was er auf diese offensichtliche Feststellung antworten sollte. Also schwieg er und wartete ab.
    »Ich bin QIN SHI«, sagte die Wesenheit.
    »Du bist eine Superintelligenz«, stellte Sholoubwa fest.
    »Das ist richtig. Du hast von mir gehört?«
    »Nein.«
    »Ich habe dich lange Zeit beobachtet, Sholoubwa«, sagte QIN SHI. »Bei den Ereignissen um TRYCLAU-3 bist du mir aufgefallen. Danach habe ich deinen Weg mit Interesse verfolgt.«
    Sholoubwa suchte seinen Erinnerungsspeicher nach Anzeichen einer Überwachung

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