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PR 2671 – Das Weltenschiff

PR 2671 – Das Weltenschiff

Titel: PR 2671 – Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Blitzer in diesen Augenblicken zutiefst überzeugt, wäre es besser gewesen, er hätte sie gar nicht erst erkannt. Manche Erkenntnis führte nur in einen Abgrund.
    In vielen alten, grundlegenden Sprachen des Universums, auch in derjenigen der Zwergandroiden, lagen die Worte für Wahrheit und Tod dicht beieinander; sie ähnelten einander auf beängstigende Weise.
    »Siehst du auch etwas?«, fragte Alraska.
    »Ja«, antwortete er, ebenso knapp wie unbestimmt; natürlich interessierte es den anderen eigentlich, was er sah.
    »Es müssen Projektionen aus unserem Verstand sein«, meinte Alraska. »Ich sehe ein ...« Er zögerte. »Ein Kaninchen. Und eine Frau, an die ich lange nicht gedacht habe.«
    »Die Strahlung verwirrt deinen Geist«, sagte Eroin. »Ich habe es schon einmal betont. Zweifellos ein unbeabsichtigter Nebeneffekt dessen, was auf diesem Planeten vorgeht. Keine echte Realitätsverschiebung, aber es geht wohl in dieselbe Richtung.«
    Sie gingen weiter, schritten durch eine flirrende Energiewand, und die sinnverwirrenden Phänomene endeten abrupt. Sie standen in einer Kaverne, kaum zwei auf zwei Meter groß und mit rauen Steinwänden. An der Decke sammelten sich große Feuchtigkeitstropfen.
    »Diesmal ist das Gestein echt.«
    Alraska ging einen weiteren Schritt, streckte die Hand aus und berührte eine der Wände.
    »Was fühlst du?«
    »Kälte. Durchaus angemessen.«
    Blitzer nahm eines seiner Kästchen hervor und überprüfte die Situation, wie immer mit einer gewissen Wehmut. Die Technologie, die er bei sich trug, war ein jämmerlicher Abklatsch dessen, was ihm an Bord der LEUCHTKRAFT zur Verfügung gestanden hatte. Für einen Moment glaubte er Sholoubwas Problem besser zu verstehen.
    Wie tief er selbst gesunken war, war Eroin Blitzer erst klar geworden, als er Nikomus Neuntau hatte sterben sehen. Ein Tod, der seine Spuren hinterlassen hatte – wenn nicht auf dieser Welt und im Universum, so doch in den Gedanken und im Leben eines anderen Zwergandroiden. Neuntaus Tod war nicht umsonst gewesen.
    »Sholoubwa hat Wort gehalten«, stellte Eroin kurz darauf fest. »Er kann uns nicht hören. Wir sind ungestört. Und ehe du nachfragst, ich bin mir so sicher, wie ich mir nur sein kann. Völlige Gewissheit gibt es allerdings nicht.«
    Alraska schaute nachdenklich auf den Energievorhang – oder wohl eher ins Leere. »Ich traue dem Konstrukteur nicht über den Weg.«
    »So?«
    »Er hat selbst zugegeben, beschädigt zu sein. Wer weiß, ob er noch in der Lage ist, logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Seien wir ehrlich: Das gesamte Projekt des Freien Raumes klingt wenig realistisch. Er will eine grundlegende Konstante des Universums ändern – etwas, das nur die Hohen Mächte persönlich leisten können. Sogar für einen Konstrukteur der Kosmokraten will er zu hoch hinaus!«
    »Sholoubwa hat geniale Dinge erschaffen«, hielt der Zwergandroide entgegen. »Vielleicht basieren seine jetzigen Versuche auf bereits vor der Hyperimpedanz-Erhöhung fertiggestellten Konzepten.«
    »Es könnte aber auch sein, dass dies alles in einem gewaltigen Debakel endet.«
    Blitzer rief sich in Erinnerung, was er aus dem Gedächtnisspeicher der Positroniken über Sholoubwas bisherige Existenz erfahren hatte. »Meiner Einschätzung nach, die auf allen uns bekannten Fakten basiert, hält sich der Konstrukteur streng an seine Abmachungen. Es ist Teil seines Wesens. Seiner Programmierung. Dem kann er sich nicht widersetzen, sogar wenn er wollte.«
    »Du glaubst, er sei ein Gefangener?«, fragte Alraska. »Was ist mit seinen eigenen Entscheidungen, die ...«
    »Er ist reduziert worden. Genau darin liegt sein Problem.« Eroins Hand umklammerte das schwarze Kästchen. Als er es bemerkte, wunderte er sich selbst darüber, dass er es festhielt wie einen Rettungsanker. »Die aktuelle Situation ist ein gutes Beispiel. Es interessiert ihn zweifellos, was wir besprechen. Doch er hält sich zurück. Nach allem, was ich sagen kann, versucht er nicht, uns abzuhören, obwohl wir uns mitten in seinem Reich befinden.«
    Weil Alraska schwieg, ergänzte der Zwergandroide: »Ich schlage also vor, dass du vor Ort bleibst. Ich hole das Weltenschiff.«
    »Es gefällt mir nicht, wenn wir uns zu Handlangern für den Konstrukteur degradieren.«
    »Du beurteilst das falsch. Es ist ein Handel. Der Preis, den es zu gewinnen gilt, ist groß. Er wird versuchen, Samburi Yuras Aufenthaltsort herauszufinden. Das Ziel unserer Suche. Zum ersten Mal liegt es greifbar nahe

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