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PR 2671 – Das Weltenschiff

PR 2671 – Das Weltenschiff

Titel: PR 2671 – Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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antworten, war nicht gekommen. Ich bin mit all meinen Teilen verbunden, ebenso mit meiner Vergangenheit, die in Form abgeschlossener Projekte in meinen Erinnerungsspeichern liegt. Gegenwart und Zukunft jedoch haben ... Probleme.«
    »Die Hyperimpedanz hat dir deine Genialität geraubt«, sagte Saedelaere.
    »Woher immer du es weißt, ich stehe kurz davor, dieses Problem zu beenden.«
    Das verschlug dem Terraner die Sprache.
    »Wie meinst du das?«, fragte der Zwergandroide.
    »Sagte ich euch das nicht schon einige Male?« Sholoubwas Stimme klang herablassend und arrogant. »Ich erschaffe den Freien Raum. Im N-Kubus dieses Sonnensystems wird die Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands aufgehoben. Die Hyperimpedanz wird lokal begrenzt ihren Einfluss verlieren. Und ich werde endlich wieder der Alte sein. Der geniale Konstrukteur, dem keine Grenzen gesetzt sind!«
     
     
    Gedanken aus
    Sholoubwas Positronik
     
    Ich beobachte die Wirkung meiner Worte.
    Es ist bedauerlich, dass der Humanoide namens Alaska Saedelaere, den der Zwergandroide aufgrund einer einfältigen Fehlanalyse als Alraska bezeichnet, eine Maske trägt. Sie verbirgt seine Mimik, die zu interpretieren sicher aufschlussreich wäre. Das künstliche hyperphysikalische Etwas auf seinem Gesicht würde mich nicht hindern, weiteren Aufschluss zu erlangen. Eine vergleichende Analyse mit dem Datenbestand meiner Speicher wäre lohnend.
    Dennoch gibt es auch bei diesem Wesen eine Vielzahl messbarer Reaktionen. Sein Herzschlag beschleunigt sich um einen Faktor von mehr als 13 Prozent. Es gibt einen kaum merklichen Schweißfilm auf seiner Handinnenfläche. Er drückt seine Füße etwas fester in den Boden.
    Analyse: Er versucht, keine Reaktion zu zeigen. Er ist mit diesem Vorhaben gescheitert.
    Meine Beobachtungen bestätigen, dass er überrascht ist. Obwohl er auf irgendeinem Weg viel über mich in Erfahrung gebracht hat, hat er doch bisher das Einfachste, das Naheliegende nicht verstanden. Ihm war nicht klar, was der Freie Raum bedeutet, was ich hier tue – was ich tun muss!
    Der Zwergandroide starrt mich aus seinen großen Augen an, genau wie es Nikomus Neuntau stets getan hat. Sehen durch ihre Augen die Kosmokraten, so wie ich durch die meiner Technogardisten?
    Ich verachte sie.
    Sie haben mich in diesen unwürdigen Zustand gestürzt.
    Sie haben mir meine Genialität und mein schöpferisches Selbst geraubt, indem sie den Wert der Hyperimpedanz angehoben haben.
    Sie haben mich mit Füßen getreten und mich zu dem Ding degradiert, das ich nun bin. Hätten sie mich wenigstens zerstört! Hätten sie mir doch auch meine Erinnerungen genommen! Aber sie gefielen sich darin, mich genau wissen zu lassen, was ich einst war. Nun bin ich nur noch eine hoch entwickelte Positronik, ein Nichts!
    Ein Nichts, das leidet, weil es Erinnerungen besitzt und daraus unerbittlich in jedem Rechenprozess immer wieder dieselben Schlussfolgerungen ziehen muss.
    Doch dafür müssen die sogenannten Hohen Mächte des Universums bezahlen.
    Ich werde einen Weg finden, sobald der Freie Raum steht und ich zu meiner einstigen Größe zurückkehre! Sobald mein weiterer Plan in Erfüllung gegangen ist.
    Und wie es die Entwicklung der Wahrscheinlichkeiten will, brauche ich dazu ausgerechnet die Hilfe dieses Zwergandroiden.

3.
     
    Alaska Saedelaere zeigte mit keiner Regung, wie sehr ihn die letzten Worte des Konstrukteurs erschütterten. Das also war Sholoubwas Plan? Kein Wunder, dass der Roboter immer wieder scheiterte; es klang selbst für ein Wesen wie den Konstrukteur verrückt und absolut undurchführbar.
    Sholoubwa hob einen seiner ungeschlachten Arme und wies auf ein Holo, das aus dem Nichts entstand. Es zeigte das komplette Nahroin-System. Die Robotschiffe schwirrten nach wie vor wie Insekten auf ihren Verladestraßen zu den Raumstationen, die aus der zugelieferten Masse Unmengen Energie gewannen.
    Ein simulierter, gigantischer Würfel legte sich im Holo um das gesamte System. Der Konstrukteur ratterte mit maschineller Stimme und Exaktheit eine Erklärung herunter: »In diesem Kubus wird eine Frequenz erzeugt, die den Wellenwiderstand des Hypervakuums auf den ursprünglichen Wert reduziert. Der N-Kubus umfasst sowohl den Hyperraum als auch den darin eingebetteten Normalraum. In diesem so erschaffenen, von der Hyperimpedanz-Erhöhung nicht länger betroffenen Freien Raum funktioniert jede höherdimensionale Technologie wieder wie zuvor.«
    »Was bedeutet«, sagte Blitzer scheinbar

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