PR 2671 – Das Weltenschiff
Wiedergabe näher heran. Es wäre nicht nötig gewesen; der Eindruck blieb. Die Aufbauten erinnerten deutlich an das BOTNETZ, auch im Zusammenspiel von Kleber und Beißer. Allerdings gab es zwei Blütenblätter mehr.
Ein weiteres Mal setzte Eroin Blitzer den Kodegeber-Stab ein, dessen Bedienung sich ihm intuitiv erschloss; er glaubte, die Art zu verstehen, wie Sholoubwa dachte und seine Technologien entwickelte. Sie ähnelten den Prinzipien der Kosmokraten.
Ob dem Konstrukteur das bewusst war, bei allem Abscheu, den er für die Hohen Mächte empfand? Dennoch ahmte er sie unbewusst nach – falls es für ein positronisches Wesen wie ihn überhaupt unbewusstes Handeln gab.
Im Weltenschiff öffnete sich ein Hangar.
Eroin Blitzer steuerte die SCHRAUBE-B hinein, um die Zentrale des Kugelgiganten aufzusuchen und das Schiff zu übernehmen.
*
Sholoubwa, gefangen und beschnitten in seinem humanoid-grobschlächtigen Roboterkörper, wandte sich um und zog sich durch die Gasse inmitten seiner Technogardisten zurück.
Saedelaere blieb allein im Zentrum des bizarren Kreises regloser Roboter. Allein mit der bohrenden Frage, die ihm nicht mehr aus dem Sinn wollte: War er tatsächlich gescheitert? Und wie kam Sholoubwa dazu, dieses potenzielle Scheitern an seinem Cappinfragment festzumachen?
Mein Cappinfragment, dachte der Maskenträger, und mit einem Mal überkam ihn reißende Wut. Es war nicht sein Fragment! Dieser Gewebeklumpen war kein Teil von ihm!
Oder doch?
Genau wie TANEDRARS Splitter, ging es ihm durch den Sinn, und nur beiläufig wunderte er sich, dass er in letzter Zeit von diesem Escaran gar nichts wahrgenommen hatte. Wann hatte er ihn zuletzt gefühlt? Noch ehe er das Nahroin-System erreicht hatte?
Er kam sich mit einem Mal belagert vor, aber nicht von den Robotern, die ihn umgaben, sondern von hyperenergetischen Gebilden, von Wesenheiten, die in seine Seele eindrangen, um ihn zu vergewaltigen und sein eigenes Ich zu übertünchen.
In die Technogardisten kam Bewegung, sie erhoben sich und staksten davon, zurück zu ihren jeweiligen Monolith-Positroniken. Alaska setzte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rücken gegen die unterste Stufe der Thronpyramide.
Nun, als ihn endlich Ruhe umgab, gelang es ihm kaum noch, die Augen offen zu halten. Die letzten Tage forderten trotz der Macht des Zellaktivators ihren Tribut.
Nur kurz, dachte er, schloss die Lider, und als er sie wieder öffnete, waren sechs Stunden vergangen. Er schaute ein wenig ungläubig auf die Zeitanzeige seines SERUNS. Die Selbstreparatur des Anzugs zeigte erfreulicherweise große Fortschritte an, er meldete zu über 90 Prozent Einsatzbereitschaft.
An der grundlegenden Situation hatte sich nichts geändert. Saedelaere lehnte nach wie vor allein gegen die Pyramidenstufe. Sholoubwa verschwendete offenbar keinen Gedanken an Gastfreundschaft oder die Bedürfnisse seines Gastes.
Dank der Mittel des SERUNS konnte der Terraner wenigstens auf ausreichende Mengen an Wasser zugreifen. Er trank und merkte erst dabei, wie ausgetrocknet sein Mund gewesen war.
Rundum herrschte völlige Stille, auch auf der Pyramide rührte sich, so hoch Saedelaere schauen konnte, nichts.
Nur aus dem Bereich hinter der Pyramide drangen Geräusche zu ihm. Er stand auf und umrundete das Gebilde. Bald sah er Sholoubwa-Roboter, die mehrere der Dominostein- Positroniken an einen zentralen Platz schleppten. Dort öffneten sie sie, indem sie mit grellen Energiestrahlen einen Teil der Hülle verdampften und den Rest der Hülle nach außen klappten.
Zum Vorschein kam ein Gewirr aus Schaltflächen, Chips und Kristallen. Die Technogardisten entnahmen Teile, verbauten sie neu und errichteten aus den abgenommenen Wandungen neue Arbeitsstationen.
»Warum ...«, begann er, wurde jedoch barsch von einem der Roboter unterbrochen: »Schweig! Es sind die letzten Vorbereitungen.«
»Ich verlange mit Sholoubwa persönlich zu sprechen.«
»Ich sitze auf der Spitze der Pyramide«, sagte eines der Spinnenmodelle, was völlig widersinnig klang, da es direkt vor dem Terraner stand. Die Bedeutung der Worte war jedoch klar – der eigentliche Sholoubwa sprach zu ihm. »Ich bin mit dem Netz verbunden und benötige meine volle Rechenleistung für das bevorstehende finale Experiment und eine letzte Überprüfung der gescheiterten Versuche. Also stör mich nicht.«
»Aber ...«
Ein Spinnenbein wies plötzlich genau auf Saedelaere wie die Mündung eines bizarren Strahlers. Der
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