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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Unterstellst du dich meinem Befehl? Und er kannte zugleich die Antwort. Das würde der Zasa nie tun. Unter keinen Umständen.
    Deshalb behielt der Terraner ihn genau im Auge – Ramoz verfügte mit einem Mal über mehr Macht, als gut für ihn sein konnte. Die eigentliche Frage war, wie die Seele der Flotte mit dieser Machtfülle umging. Das entschied über Wohl und Wehe des Widerstands und womöglich dieser ganzen Doppelgalaxis.
    QIN SHI zog sich zurück und hinterließ ein Machtvakuum, das mehr als nur eine Partei auf ihre Weise füllen wollte.
    »300.000 Schiffe sind irreparabel beschädigt«, rekapitulierte Ramoz. »Weitere rund 100.000 sind energetisch tot. Ich kann sie nicht auf die Schnelle reaktivieren – falls überhaupt.«
    »Es bleiben also 250.000 Sternraumer«, sagte Regius.
    »Bei mehr als der Hälfte sind die Schäden inzwischen beseitigt.« Ramoz machte eine umfassende Handbewegung. »Die Selbstreparaturmechanismen greifen und laufen gut an. Die Flotte wächst ständig, wenn auch langsam.«
    »Wie gut hast du sie unter Kontrolle?«
    »Zufriedenstellend«, antwortete Ramoz ausweichend.
    »Wir müssen etwas tun!« Die Worte waren heraus, ehe Rhodan darüber nachdachte. So kannte er sich gar nicht – aber er war nun lange genug tatenlos geblieben. Hatte lange genug Diskussionen und Streitereien der Entscheidungsträger verfolgt.
    Also vertraute er seinen Gefühlen und handelte impulsiv. Vielleicht war das genau das, was diese Galaxis benötigte.
    Ramoz wandte sich ihm zu. »Ich trainiere seit Tagen, nehme immer mehr Sternraumer unter meine Steuerung. Ich manövriere inzwischen mit weit mehr als 75.000 Schiffen völlig sicher durch hyperphysikalisch aufgewühlte Sternregionen.«
    »So gut wie früher?«, fragte Regius.
    »Noch nicht«, gab die Seele der Flotte zu. »Aber ich lerne.« Er deutete auf Rhodan. »Und das nimmt eben eine gewisse Zeit in Anspruch.«
    »Zeit, die auch unsere Gegner nicht ungenutzt verstreichen lassen.« Der Aktivatorträger dachte an Gucky, der mit Nemo Partijan in MIKRU-JON losgeflogen war, um Högborn Trumeri zu verfolgen. Ob man den Oracca als einen dieser Gegner ansehen musste? Wenigstens das würde der Mausbiber hoffentlich herausfinden. Zu vieles war für zu lange Zeit unklar geblieben.
    Für Ramoz stellte sich die Frage nach Trumeris Loyalität allerdings ganz eindeutig nicht. Er reagierte auf den Oracca mit unverhohlener Ablehnung, wenn nicht gar mit Hass. Er hatte mit den Oraccameo schreckliche Erfahrungen sammeln müssen und projizierte diese nun unverändert auch auf deren Nachfahren. Deshalb verweigerte er jede Zusammenarbeit mit Trumeri und dessen Volk – was für weitere Spannungen im Verzweifelten Widerstand sorgte.
    »Ich gebe dir recht, Perry«, sagte Ramoz. »Wir dürfen nicht länger zögern. Darum werde ich mit einem Teil der Flotte aufbrechen und die Weltengeißel suchen.«
    Regius' Überlebenseinheit ruckte ein Stück näher, ein Wallen lief durch den Krakenkörper. »Das kannst du nicht einfach so bestimmen! Wir müssen ...«
    »Wer soll mich daran hindern? Etwa du?« Ramoz' Hand fuhr zu seinem Augendorn, Rhodans Einschätzung nach eine unbewusste Bewegung. »Du vergisst wohl, wo du dich befindest – auf meinem Schiff. Ich gewähre dir Gastfreundschaft, Regius, weil ich glaube, dass sich unsere Ziele miteinander vereinbaren lassen. Wenn sich erweist, dass ich mich täusche, bin ich bereit, meinen Irrtum einzugestehen und zu lernen. Es steht dir jederzeit frei, zu gehen.«
    »Seid still!«, befahl Rhodan, der sich vorkam wie in einem Hort der beleidigten Eitelkeiten. »Beide!« Zu seiner Überraschung gehorchten sie.
    Ramoz sah ihn eindeutig feindselig an. »Bist du nicht einverstanden mit meinem Entschluss? Für dich gilt dasselbe. Du kannst die ZASA gern verlassen.«
    »Das will ich aber nicht! Diese Galaxis droht im Chaos zu versinken, und wir können es aufhalten. Vielleicht. Aber ganz sicher nicht, indem wir miteinander streiten! Wenn du die Weltengeißel suchen willst ...«
    »Und das werde ich«, warf Ramoz ein.
    »... brauchst du unsere Hilfe«, beendete der Terraner ungerührt seinen Satz. »Du bist die Seele der Flotte, aber du kannst nicht die von dir genannten 75.000 Einheiten einzeln aussenden, um überall nach der Weltengeißel zu suchen. Ein Synchronflug aller Sternraumer hingegen nützt dir wenig, solange du nicht weißt, in welcher galaktischen Gegend du ansetzen musst.«
    Ramoz schloss das eine Auge, während die Spitze des metallenen

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