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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Dorns funkelte. Der Anblick war so widernatürlich, dass sich Rhodan wohl nie daran gewöhnen würde.
    »Ich bin einverstanden. Wir suchen die Weltengeißel und zerstören sie. Danach gehen wir konsequent gegen QIN SHIS verbliebene Truppenteile in Chanda vor. Regius?«
    »Wir sollten darüber diskutieren, ob ...«
    »Nein«, unterbrach Rhodan scharf. »Keine Diskussionen mehr! Ramoz hat ein klares und gutes Ziel formuliert! Die Weltengeißel stellt derzeit die größte Bedrohung dar. Wir haben ihren Einsatz mehr als einmal sabotiert, aber nun müssen wir einen Schritt weitergehen und versuchen, sie zu zerstören. QIN SHI ist geschwächt, hat sich zurückgezogen und plant, diese Galaxis zu verlassen. Wenn wir die Macht der Superintelligenz in Chanda jetzt nicht vernichten, wann dann?«
    Der Terraner atmete tief durch. »Es gibt nur eine Möglichkeit: Wir zerstören die Weltengeißel, und danach zerschlagen wir QIN SHIS Truppen. Entweder wir stimmen in diesem Ziel überein und konzentrieren uns darauf, es schnellstmöglich umzusetzen – oder wir trennen uns. Hier und jetzt!«
     
    *
     
    Gucky saß in einem Sessel in MIKRU-JONS Zentrale vor einem Eingabepult – aber er kümmerte sich um nichts. Er überließ die Steuerung Mikru und damit dem Schiff selbst. Auch mit Nemo Partijan wechselte er kein Wort.
    Stattdessen genoss der Mausbiber einfach die Ruhe und versuchte, wieder zu Kräften zu kommen. Er hatte seinem Begleiter kurz Bericht erstattet und den Start zum Treffpunkt der Einheiten des Verzweifelten Widerstands bei der planetenlosen grünen Sonne befohlen, nahe der sich der Zugang zum Kalten Raum befunden hatte. Seitdem ruhte er sich aus; er war sogar kurz eingeschlafen.
    Vom Zellaktivator gingen belebende Impulse aus, Gucky spürte sie wie einen warmen Fluss in Richtung seines Herzens. Dennoch hielt ihn eine tiefe Erschöpfung im Griff.
    Nemo wandte ihm den Rücken zu, war an einer Arbeitsstation beschäftigt, die Mikru speziell für die Bedürfnisse des Hyperphysikers erschaffen hatte. Seine Finger huschten über ein Eingabe-Display und gaben in atemberaubender Geschwindigkeit Zahlen und Formeln ein.
    »Mikru«, sagte Gucky leise.
    Natürlich fingen die Sensoren des Obeliskenraumers das Wort auf und interpretierten es genau richtig. Die Projektion der Schiffsseele entstand direkt vor dem Mausbiber, scheinbar eine junge, terranische Frau. »Was kann ich für dich tun, mein Passagier?«
    Sie nennt mich Passagier, dachte der Multimutant. Nicht Kommandant oder Pilot – in dieser Hinsicht akzeptiert sie nur Perry oder vielleicht Quistus, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben würde.
    Gucky setzte sich im Sessel aufrecht hin und straffte seine Haltung. Genug herumgelungert. »Wie lange werden wir noch unterwegs sein?«
    »Deiner Zeiteinteilung nach 58 Minuten und sechs Sekunden sowie ...«
    »Schon gut.«
    Mikru räusperte sich. Ihre Lippen bildeten einen dünnen, fast farblosen Strich in der blassen Gesichtshaut, ehe sie wieder das Wort ergriff. »In weniger als einer Stunde werden wir unser Ziel erreichen.«
    »Kannst du den Sender in Högborn Trumeris Schiff orten?«
    »Um es zu versuchen, muss ich einen Zwischenstopp einlegen, eine kurze Flugphase mit Unterlichtgeschwindigkeit. Die Ankunft verzögert sich dadurch.« Mikru beugte sich zu ihm hinab. »Wünschst du das?«
    »Nicht nötig. Überprüf es, sobald wir den Sammelpunkt der Truppen erreicht haben.« Gucky vermutete, dass der Oracca die ORA ebenfalls dorthin steuern würde; denn dort wartete aller Wahrscheinlichkeit nach auch Ramoz, den Trumeri in seine Gewalt bringen wollte.
    Mikru bestätigte, und die Projektionsgestalt löste sich auf.
    Noch fast eine Stunde. Gucky schloss die Augen. Zeit genug für ein Nickerchen.
    Er schlief ein ...
    ... und schreckte hoch, als Alarm durch die Zentrale gellte.
     
    *
     
    Alle schwiegen, und Perry Rhodan wünschte sich wenigstens einen Stuhl. Aber an derlei Äußerlich- und Bequemlichkeiten verschwendete Ramoz in seiner ZASA offenbar keinen Gedanken. Der Sternraumer blieb nüchtern, unpersönlich und kalt – und spiegelte damit perfekt wider, wie sich sein Kommandant gab.
    Seit sich Mondra Diamond gegen ihn entschieden hatte, war Ramoz unnahbarer geworden als je zuvor. Ob er sie geliebt hatte oder nicht, er war zumindest an ihr interessiert gewesen. Sie hatte ihn jedoch abgewiesen, nachdem er ihr im Kalten Raum seine Lebensgeschichte erzählt hatte. Rhodan fragte sich, ob Ramoz seine Ehrlichkeit inzwischen bereute

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