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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hätte das Giftgas wahrnehmen und ihn schützen müssen, indem sich der Helm augenblicklich schloss. Warum war das nicht passiert?
    Ihm blieb keine Zeit, um lange darüber nachzudenken. Mondra beugte sich über ihn. Ehe sie eine Frage stellen konnte, quetschte er ein mühsames »Es geht mir gut« heraus.
    Die nächste Sekunde sprach seiner Worte Lüge. Er würgte, krampfte sich zusammen und erbrach sich. Quer über Mondras Beine. Übelkeit schoss in ihm hoch.
    Der SERUN gab eine Meldung, in der die automatischen Überwachungssysteme mit positronischer Nüchternheit feststellten, dass Gucky eine Vergiftung davongetragen hatte. Die Medoeinheit begann sofort mit einer Behandlung. Die Analyse der Symptome dauerte nur wenige Momente. Es zischte leise, und der Mausbiber fühlte einen leichten Druck im Nacken.
    Die Injektion wirkte augenblicklich. Seine Gedanken klärten sich, die Übelkeit verschwand. Der Mausbiber blickte betroffen auf Mondra, und ihm wollte kein Spruch einfallen, um die Peinlichkeit zu übergehen. Es gab Wichtigeres.
    Sie ging ebenfalls mit keinem Wort darauf ein. »Was ist mit dir passiert?«, fragte sie stattdessen.
    Nun, da ihm Zeit zum Nachdenken blieb, war ihm mit einem Mal alles klar. »Bei meinem letzten Aufenthalt in meinem Beobachtungsraum nahe bei der Zentrale haben mich die Xylthen entdeckt. Sie haben mir dort in der Zwischenzeit eine Falle gestellt und mich bei meiner Rückkehr eiskalt erwischt. Ein Gas hat mich lahmgelegt.«
    »Aber der SERUN ...«
    »Genau das ist der springende Punkt«, unterbrach der Mausbiber. »Sie müssen eine starke Störquelle in den Raum gestellt haben, die die Anzugstechnologie genauso lahmlegte wie das Gas mich! Ihre eigenen Roboter hingegen haben sie davor abgeschirmt.«
    »Nicht, dass ich das alles verstehe«, meinte Mondra, »aber bist du am Ende per Teleportation geflohen?«
    Gucky nickte, und bei der Erinnerung überlief ihn ein kalter Schauer. »Kaowen war dort, und seltsamerweise hat genau das mir den Antrieb gegeben, der mich aus der Lethargie gerissen hat.«
    »Hast du ihn angegriffen?«
    Der Multimutant dachte an eine Serie von Explosionen und eine Flammenhölle, die den ganzen Raum erfüllte. »Wenn sein Schutzanzug nicht ebenfalls gegen die Störquelle geschützt war, ist er jetzt tot. Und auch sonst hat es ihn womöglich böse erwischt.« Die Vorstellung entlockte Gucky ein grimmiges Grinsen. »Falls er noch lebt, hat er einen ersten Vorgeschmack davon erhalten, dass wir ihn ab sofort jagen.«
    »Genau wie er uns«, meinte Mondra düster. »Die Xylthen wissen nun, dass wir an Bord sind. Wir müssen uns ein besseres Versteck suchen. Oder ständig in Bewegung bleiben.«
    Gucky stand auf. Seine Knie fühlten sich weich an, aber er ließ sich nichts anmerken. »Gehen wir.«
     
    *
     
    Protektor Kaowen stand inmitten der Flammen.
    Die Sensoren projizierten die aktuelle Außentemperatur auf die Innenseite des geschlossenen Helms – verbunden mit einem Warnsignal.
    Das Chaos aus Druckwellen mehrerer Explosionen hatte ihn zuerst auf den Boden, danach an die Wand gegenüber des Eingangsschotts geschleudert. Sein Schutzschirm flackerte, und noch immer prasselten Metallteile der zerfetzten Roboter rund um ihn auf.
    Winzige Fetzen verglühten vor ihm im Schirm. Sie blitzten noch heller auf als das weiß lodernde Feuer, unter dessen Hitze das Metall der Decke schmolz. Ein dicker Tropfen fiel blitzend herab und zerstieb direkt vor Kaowens Füßen.
    Er wäre schon längst geflohen, hätte diesen Raum verlassen, wenn er nicht auch innerlich in Flammen stehen würde. Dieses verfluchte Pelzwesen war seinem Zugriff nicht nur entkommen, sondern hatte ihn gleich doppelt attackiert!
    Nicht nur die Explosionen, nicht nur das Feuer – der Protektor hatte sogar die Injektion erhalten, die für den Gefangenen gedacht gewesen war. Die Medoeinheit seines Anzugs bekämpfte Kaowens Vergiftung. Es war, als fließe Lava ebenso wie Eis durch seine Adern.
    Es zerriss ihn schier. Sein ohnehin schwacher Leib revoltierte. Die Hände verkrampften sich, ballten sich zu Fäusten, dass sich die Nägel ins Fleisch der Handinnenflächen bohrten.
    Er riss sich zusammen. Wenn er nun versagte, starb er. Innerlich befahl er sich selbst, aktiv zu werden. Tausendfach geübter militärischer Drill übernahm die Kontrolle über seinen Körper.
    Per Sprachsteuerung aktivierte er die Flugfunktion des Anzugs und dirigierte einen Kurs zum Ausgangsschott. Es blieb geschlossen, auch als er per Funk einen

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