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PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen

PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen

Titel: PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Escalianer. Typen wie Craton Yukk, der nicht einmal die eigene Schwester mit seinen Grausamkeiten verschonte.
    Draupadi sah die Gefahr, die heraufzog. Kehrte Carmydea Yukk nach Jyrescabat zurück, tauchte auch Craton mit seiner Flotte auf. Für die Mitglieder von Jyrescaboro bestand dann Lebensgefahr.
    Und nicht nur für sie, auch für die Einheimischen.
    Draupadi fand es grotesk, dass sie als Gäste dieses Planeten nicht einmal wussten, wie sie sich selbst nannten. Andererseits stellte das System der absoluten Trennung der beiden Populationen eine gute Lebensversicherung für die Eingeborenen dar.
    Für den Stellvertreter Carmydeas war das der wichtigste Gedanke überhaupt. Ihm hatte er alles andere untergeordnet, seit er auf diese Welt gekommen war. Die Jyrescao trugen eine hohe Verantwortung gegenüber der jungen Spezies, und sie setzten sie um.
    Im Augenblick stand das Schicksal beider Völker auf Messers Schneide.
    Draupadi setzte sich mit Kons in Verbindung. »Ich verkürze den Countdown für die Habitate. Bereite schnellstmöglich den Start des Palastes vor!«
     
    *
     
    Der Dschungel unter der schwebenden Plattform zog sich in alle Himmelsrichtungen bis zum Horizont. Merveres Draupadi genoss den Anblick im Gedanken daran, dass er auf absehbare Zeit nichts Vergleichbares vor seine Maske bekommen würde. Deshalb war er mit der Schwebeplattform hier oben. Es war sein Abschied.
    Sicher, es gab andere paradiesische Welten, aber keine mit dem Gepräge und der Ausstrahlung wie diese.
    Wenn sie nicht wollten, dass die Harmonischen den Planeten in Schutt und Asche legten, galt es, so schnell wie möglich alle Spuren zu verwischen. Nichts durfte auf der Oberfläche zurückbleiben, was nicht von den Ressourcen dieser Welt stammte, kein Metall, kein Gerät, nicht einmal Fetzen einer Maske.
    Noch befanden sich Sammelroboter außerhalb der Habitate. Auf spiralförmigen Wegen durchkämmten sie den Dschungel in der Nähe der getarnten Nadeln, saugten alles Auffällige in ihre Behälter und transportierten es zu den letzten offenen Schleusen.
    An etlichen Stellen zitterte das Blätterdach des Waldes. Die Wipfel schüttelten sich, die Bewegungen setzten sich in den Ästen und Zweigen der benachbarten Bäume fort. Das verwobene Dach des Waldes geriet in Schwingung. Das Tosen und Pusten der Triebwerke in ihrem Probelauf verschluckte das Dickicht bislang.
    »Kons?«, fragte Draupadi. »Wie weit seid ihr?«
    »Nicht so weit wie ihr. Willst du meinen Vorschlag hören?«
    »Ja.«
    »Fliegt voraus. Wir holen euch am Rand des Sonnensystems ein.«
    Draupadi wog das Für und Wider ab, verneinte dann. »Wenn es Probleme mit dem Antrieb des Palastes gibt, muss ein Teil von uns umkehren. Wir verlieren dadurch zu viel Zeit.«
    Kons sah es ein, wusste aber keinen anderen Rat.
    Der Palast war wichtiger als alle Habitate zusammen. In seinem Kernbereich lagerten die Daten aller Sonnensysteme, in denen es Welten mit Unharmonischen gab. Dank dieser umfangreichen Datenbank war es gelungen, alle bekannten Individuen ohne den Splitter TANEDRARS mit Sholoubwas Geräten auszustatten.
    »Wir starten und gehen in eine hohe Umlaufbahn um den Planeten und den Mond«, entschied Draupadi. Mit einem kurzen Antippen des Kontrollsensors gab er die letzte Phase des Countdowns frei.
    Das Blätterdach zitterte stärker. An den Standorten der Habitate bildeten sich konzentrische Wellen, die sich rhythmisch ausbreiteten, sich beim Kontakt mit Nachbarwellen gegenseitig aufhoben oder als Bruchstücke weiterwanderten.
    »Start in zwei Kim«, verkündete die Automatenstimme der Plattform. »Noch steht eine Schleuse für deine Rückkehr offen.«
    Beinahe hätte er dieses wichtige Detail vergessen, so sehr zog ihn der Anblick des Waldes in seinen Bann. Einen letzten, intensiven Blick warf er auf das Panorama, dann beschleunigte er und steuerte die Plattform hinunter zu der Schneise, die er beim Aufstieg in das Blätterdach gerissen hatte. Um ihn schüttelte sich das Grün. Ranken und dürre Äste fielen in die Tiefe. Ein paar streiften die Plattform und brachten sie ins Wanken.
    Draupadi atmete auf, als er in die Schleuse glitt und sich das Schott hinter ihm schloss.
    »Alle Bewohner des Habitats 18 sind an Bord«, meldete eine Stimme. »Die Systeme arbeiten einwandfrei. Die Startfreigabe wurde erteilt.«
    Merveres Draupadi vertäute die Plattform im Kleingerätehangar und rannte zum nächstgelegenen Schutzraum. Ein halbes Dutzend Sessel waren noch frei, in den anderen

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