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PR 2681 – Welt aus Hass

PR 2681 – Welt aus Hass

Titel: PR 2681 – Welt aus Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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langwierigen Verfolgungsjagd vor.«
    Alaska verkniff sich vorerst weitere Fragen, um nicht noch mehr als Naivling zu erscheinen. Er hatte sich dieses Wiedersehen anders vorgestellt.
    Ganz offensichtlich war Samburi Yura wenig daran gelegen, sich eingehender mit ihm zu befassen. Anstelle von Mitgefühl zeigte sie ihm die kalte Schulter.
    Was er alles auf sich genommen hatte, um sie zu finden, schien sie nicht im Mindesten zu kümmern. Sie brachte kein Verständnis für ihn auf, für seine Wünsche, seine Ergebenheit, sein Verlangen.
    Er wusste, dass er weit unter ihr stand. Aber musste sie ihn deshalb derart von oben herab behandeln?
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie mit versöhnlichem Unterton: »Es ist gut, dass du Tafalla aufgespürt hast.«
    »Unabsichtlich. Ich habe nicht ihn gesucht, sondern dich.«
    »Dafür danke ich dir.«
    Es klang weniger herzlich als förmlich, aber immerhin. »Gern geschehen.«
    »Du bist unerwartet früh gekommen. Ich war auf deinen Anruf nicht vorbereitet. Es haben sich an anderer Front Schwierigkeiten aufgetan, mit denen niemand rechnen konnte.«
    Trotzig fragte er abermals nicht nach. Dabei gierte er in Wahrheit nach Aufklärung in so vielen Punkten.
    Was hatte es mit der Entführung der Erde durch das BOTNETZ auf sich? Welche Rolle spielte der mysteriöse Ennerhahl, den Alaska auf dem Planeten Kopters Horst in der Galaxis Totemhain getroffen hatte?
    Zu zweit waren sie in den Schrein der Ewigkeit eingedrungen, und als sie ertappt worden waren, hatte Ennerhahl sich als Inkarnation der Zeitrose ausgegeben. In welchem Verhältnis stand die Frau Samburi zu ihm und wie zu QIN SHI?
    Aus der Gefangenschaft musste Alaska sie jedenfalls nicht befreien. Sie benötigte keinen edlen Retter in schimmernder Rüstung. Welchen Sinn hatte seine langjährige, entbehrungsreiche Suche dann überhaupt gehabt?
    Was wollte Samburi Yura wirklich von ihm?
    Er drehte sich zur Seite, konnte jedoch nicht davon ablassen, sie aus den Augenwinkeln weiter zu betrachten. Worin bestand ihre Attraktivität? Was zog ihn so sehr zu dieser Frau hin, deren offen zur Schau getragene Reserviertheit hart an Hochmut grenzte?
    Ihm fiel etwas auf. Nämlich, dass er Samburi Yura nicht nur mit seinen gewöhnlichen Sinnen wahrnahm.
    Vielmehr spürte er ein Fluidum, das sie eng umgab, eine Art unsichtbares Kolorit. Plötzlich glaubte er auch zu wissen, woher diese Aura stammte: vom Aufenthalt in der LEUCHTKRAFT.
    Diese Erkenntnis schockierte Alaska Saedelaere. Denn daraus ergab sich die Schlussfolgerung, dass die Zeit im Kosmokratenschiff auf ihn in gleicher Weise abgefärbt hatte!
    Er veränderte sich.
    Nein, etwas oder jemand war im Begriff, ihn zu verändern. Und diese Macht im Hintergrund nahm keine Rücksicht auf Nebensächlichkeiten wie Interferenzen mit lebenserhaltenden Zellaktivatorchips ...
    Eine Bewegung in der Umgebung ließ ihn aufschrecken. Die goldenen Glutfunken tanzten nicht länger ziellos. Überall in dem ausgedehnten, leeren Raumhabitat ballten sie sich zusammen und verklumpten.
    »Es geht los«, sagte Samburi Yura.
     
    *
     
    Aus den Partikeln bildeten sich Gestalten. Aber auch Flächen, die zu Zwischendecken und Wänden wurden und zu Einrichtungsgegenständen.
    Es dauerte nur wenige Atemzüge, dann war um den Terraner und die Enthonin ein bombastischer Ballsaal entstanden, überbordend vor Prunk und Pomp. Angehörige verschiedenster Völker tummelten sich darin: Humanoide, Reptilien- und Insektenwesen, auf dünnen Wurzeln trippelnde Bäume mit von Edelsteinen übersäten Kronen ...
    In der Mehrzahl aber bevölkerten Roboter die Festhalle. Alle Anwesenden, auch die Roboter, trugen Masken; selbst jene, bei denen kein Kopf, geschweige denn ein Gesicht zu erkennen war.
    Der Maskenball im Schloss Elicon, dachte Alaska Saedelaere. Natürlich. Was sonst?
    Er konnte nicht verhindern, dass er eine Gänsehaut bekam. Diese Szene kannte er nur allzu gut.
    Er hatte das Mahnende Schauspiel im wahrsten Sinn des Wortes miterlebt, abwechselnd aus persönlicher Sicht der wichtigsten Protagonisten. Dafür hatte der Sontaron-Generator unter der Bühne gesorgt, dessen tödlichem Einfluss sich Alaska nur mit größter Mühe hatte entziehen können.
    Kam nun eine ähnliche Tortur auf ihn zu?
    »Immer dasselbe, abgeschmackte Schmierentheater«, sagte neben ihm die Frau Samburi ungerührt. »Wie verbohrt, wie langweilig! Er könnte sich allmählich etwas Neues einfallen lassen.«
    Alaska kam zu Bewusstsein, dass ihm

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