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PR 2681 – Welt aus Hass

PR 2681 – Welt aus Hass

Titel: PR 2681 – Welt aus Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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dieser Stoff aus hyperphysikalischen Gründen nicht hergestellt werden konnte. Manchmal, in wenigen Ausnahmen, kamen sehr kleine Kontingente auch im Normalraum zur Anwendung.
    So viel zur Stellung der Frau Samburi innerhalb der kosmischen Hierarchie, die sich die Terraner, grob vereinfachend, als Zwiebelschalenmodell begreiflich zu machen versuchten.
    Sternjuwelen wie jene, die Samburi Yura zierten, erlaubten ihrer Besitzerin, Raum und Zeit ebenso zu erfassen wie parallele oder komplementäre Seinsebenen, potenzielle Zukünfte und Alternativen der Vergangenheit. Möglicherweise vermochten sie sogar eine Direktverbindung zu Kosmonukleotiden herzustellen.
    Jedenfalls konnten sie gezielt Parameter verändern, die andere, niedriger auf der Evolutionsspirale angesiedelte Lebewesen für unverrückbare Rahmenbedingungen hielten, für Naturkonstanten, für die fix einzementierten Säulen der Erde und des Kosmos.
    Zumindest über diese Stufe war Alaska Saedelaere hinausgewachsen. Er hatte viele Dinge gesehen und manche bewirkt, die alle ihm bekannten Weltbilder erschüttert, ja pulverisiert hatten.
    »Ohne dich kritisieren zu wollen, aber – warum hast du uns nicht in die SCHRAUBE-B versetzt?«
    Fast mitleidig schaute ihn Samburi Yura an. »Weil ich dadurch auch Tafalla einen Weg in das Kosmokratenbeiboot eröffnet hätte. Das darf nicht geschehen. Sinngemäß das Gleiche gilt für den Zeitbrunnen.«
    »Er kann uns folgen?«
    »Fühlst du es denn nicht?«
    »Nein.« Nicht zum ersten Mal in Samburi Yuras Nähe kam Alaska sich schrecklich schwerfällig vor.
    »Die Entität der zerstörten Bühne mag wahnsinnig sein, aber dumm ist sie nicht. Tafalla hat dich markiert, um dich auch in parallelen Realitäten wieder aufspüren zu können.«
    »Mir wurde eine Art Peilsender untergejubelt?« Möglicherweise machte sich die Entität TANEDRARS Splitter zunutze ...
    »Im übertragenen Sinn, ja. Deshalb wird es mir nicht gelingen, Tafalla dauerhaft abzuschütteln. Wir werden uns ihm stellen müssen.«
    »Oder du überlässt mich ihm und bringst dich selbst in Sicherheit.«
    »Wie süß. Mein Held will sich für mich opfern.« Ihr Lächeln brach ihm das Herz. »Nein. Wir bringen es zu Ende. Aber an einem besser geeigneten Ort.«
    »Wie willst ...«
    »Still. Ich muss mich konzentrieren.«
    Gehorsam schwieg Alaska. Offenbar verlangte die Kontrolle ihrer Sternsaphire Samburi Yura mehr Anstrengung ab, als er gedacht hatte.
    Mit einem Lidschlag verwandelte sich die Umgebung.
     
     
    Zwischenspiel:
    Robotergeschichten
     
    Ich könnte nicht behaupten, dass ich jemals sonderlich viel Zuneigung erfuhr.
    Schon meiner Entstehung ging ein Unfall, ja eine veritable Katastrophe voraus. Man erschuf mich notgedrungen – als Lückenbüßer, als Sündenbock.
    Einst zerteilte sich das Höhere Wesen, von dem ich abstamme, in eine Vierfaltigkeit, ähnlich wie die spirituelle Seelengemeinschaft des Schlosses Elicon sich in vier Einzelpersonen aufspaltete: nämlich in den König, den Kanzler, den Hofnarren und die Prinzessin.
    Eins der vier Wesen, TAFALLA, wurde auserkoren, ein überaus wertvolles Gut an seinen Bestimmungsort zu transportieren. Dessen Bau hatte das Reich der Harmonie fast vollkommen ausgeblutet. Ein Großteil der Ressourcen war in das Projekt geflossen, das ein genialer kybernetischer Ritter geleitet hatte.
    Diese unendlich rare Kostbarkeit, welche als Zeitrose oder auch BOTNETZ bezeichnet wurde, brachte TAFALLA auftragsgemäß an den Einsatzort beziehungsweise zu dessen Kernabdruck auf der unteren kosmischen Ebene. Jener lag in einer zwergenhaften Sterneninsel inmitten einer gewaltigen Leere und erschien als drei Lichtminuten durchmessende Scheibe ohne nennenswerte Dicke.
    Ein Ring aus ultrahochfrequenter Hyperenergie umgab die Scheibe. Im fünf Millionen Kilometer breiten Randbereich herrschte eine deutlich höhere Strahlungsintensität als im interstellaren Raum. Mehrere kobaltblaue Walzen bewachten den Abdruck des Kosmonukleotids im Standarduniversum, belauert von Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR.
    Wie es die Kosmokraten befohlen hatten, wurden die 48 Blütenblätter der Zeitrose in vergleichsweise geringem Abstand zum Kern aufgefaltet. Damit wäre TAFALLAS Teil der Aufgabe erledigt gewesen.
    Dann jedoch geschah das Unglück. Zwar konnten die Einheiten der Chaosmächte die Aktivierung der Zeitrose nicht verhindern; aber im Lauf der Ereignisse wurde TAFALLA jählings in den Kern gesogen.
    Das war furchtbar. Ich weiß, wovon ich

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