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PR 2681 – Welt aus Hass

PR 2681 – Welt aus Hass

Titel: PR 2681 – Welt aus Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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hinter dem Thron hervorgeschlendert kam, »wollte ich euch haben. Im Innersten meines Herzens. Im Allerheiligsten meiner hasserfüllten Welt.«
    Obwohl es ihm zutiefst widerstrebte, ging Alaska Saedelaere in die Knie. Er beugte sich nicht freiwillig vor dem Blitze schleudernden Imperator; er wurde gebeugt.
    »Ich bin fast ein wenig ernüchtert«, sagte der König, der auf dem Knie der Teufelsgestalt hockte, seine feiste, opulente Mitte streichelnd, »dass ihr so arglos und charakterlos den Wegweisern gefolgt seid, die ich für euch aufgestellt habe. Dies ist eine Sackgasse. Ihr seid mir in die Falle gegangen.«
    »Der hinterste Winkel«, raunte Samburi Yura und wand sich wie unter Krämpfen. »Das Zentrum deiner Macht. Der Brennpunkt deiner Identität. Wo du so gut wie unangreifbar bist.«
    »Ihr habt es erfasst, mein Prinzesschen. An diesem Ort versagen Eure Ränkespiele und die des Gesandten. Ihr seid viel zu schwach gegen mich.«
    Alaska musste dem aus mehreren Mündern Sprechenden beipflichten. Er war wie betäubt. Die Präsenz der Entität drückte ihn förmlich zu Boden.
    »Hier bist du verankert. Aus dieser Zuflucht kann ich dich nicht vertreiben«, gestand auch Samburi Yura ein. »Ich erkenne deine Überlegenheit an. Zum Zeichen dafür will ich dir ein Geschenk darbringen.«
    »Eure Schiffe und Geschmeide? Zu spät, Prinzessin. Sie zu überreichen ist nicht mehr nötig. Die hole ich mir ohnehin, sobald ich Euch ausgelöscht habe.«
    »Das meine ich nicht, Herr Tafalla.«
    »Ihr versucht nur Zeit zu schinden. Ihr habt nichts bei Euch, das für mich von Interesse sein könnte.«
    »Oh doch. Wisst ihr, manchmal ist der Bote die Botschaft.« Sie trat zu Alaska und richtete ihm Oberkörper und Kopf auf, mühelos, als wäre er nicht tonnenschwer. »Hier bitte, mein Geschenk.«
    Was im Folgenden geschah, ließ Alaska daran zweifeln, ob er noch bei Sinnen war.
     
    *
     
    Samburi Yura vollführte eine rasche, beiläufige Geste.
    Dann hielt sie einen weichen Klumpen in der Hand, der heftig in allen Farben des Spektrums flackerte. Sie hatte Alaska das Cappinfragment aus dem Gesicht gepflückt, durch den Helm hindurch, einfach so!
    Sie konnte das. Schließlich war sie es gewesen, die ihm das Fragment, eigentlich ein Duplikat, eingesetzt hatte – vor über hundertfünfzig Jahren, an Bord der LEUCHTKRAFT, im Austausch für den Anzug der Vernichtung.
    »Ich habe dir nichts aufgezwungen. Ich habe dir lediglich zurückgegeben, was zu dir gehört. Denn die Maske, unter der du dein Gesicht verbirgst, ist deine wahre Identität.«
    Was die Frau Samburi gegeben hatte, konnte sie auch wieder nehmen ...
    Trotzdem. Alaska fasste es nicht, dass er so beliebig von dem Ding in seinem Gesicht befreit worden war.
    Samburi Yura warf den leuchtenden Plasmaklumpen in Richtung von Tafallas Thron. Er flog wie in Zeitlupe.
    Was versprach sie sich davon? Bei Alaskas erstem Zusammenstoß mit Tafalla hatte diesem die Ausstrahlung des Cappinfragments nichts anhaben können.
    Höhnisch lachend konterte der gehörnte Riese mit einem einzelnen Blitz. Er traf sein Ziel. Das Fragment flammte noch heller auf und explodierte.
    Es zerbarst – in Tausende von Blitzen, die sich millionenfach verästelten, zu einem sphärischen, ultrahochenergetischen Netz. Tafallas Lachen erstarb in einem entsetzten Röcheln.
    Das Netz aus Blitzen umfing Tafallas Welt und saugte sie ein, als befände sich im Zentrum der Hohlkugel ein Schwarzes Loch. Nun passierte alles wie im Zeitraffer.
    Die Gestalten, Wände und Räumlichkeiten lösten sich auf zu geisterhaften Spiralen, die im Blitznetz verschwanden.
    Übrig blieben der Hohlraum der Orbitalstation und eine Lichtkugel, vielleicht zehn Meter durchmessend, vom engmaschigen Netz umschlossen und massiv, denn sie bestand aus sämtlichen goldenen, komprimierten Partikeln.
    »Das war's«, sagte die Frau Samburi trocken.
     
     
    Zwischenspiel:
    Robotermärchen
     
    Selbst wenn es uns zustünde, den Meister zu kritisieren, fiele uns eine Beurteilung der Situation schwer. Ohne seine lenkende Hand sind wir nur Maschinen, die einer schlichten Programmierung folgen.
    Er hat uns verlassen, so viel scheint festzustehen. Die Verbindung ist abgebrochen und kann nicht wieder aufgebaut werden.
    Auch die Quellen der Energie, die für kurze Zeit so überreichlich sprudelten, sind versiegt. Kein goldener Funke mehr, der unserer Existenz einen höheren Sinn verliehe.
    So unverhofft, wie er gekommen war, ist der Meister wieder von uns

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