PR 2683 – Galaxis im Chaos
für Schleierfelder. Die Technik ist vergleichbar mit einem Sextadimschleier. Eine kleine Spielerei aus meinem Arsenal.«
Rhodan horchte auf. Nach allem, was er wusste, stammten die Schleierfelder aus der Waffenschmiede von ES oder einem seiner Hilfsvölker.
»Ist das ein Zeitraffer, wie du ihn auf Lokopters Horst eingesetzt hast?«, fragte Saedelaere. »Damit konnte er seine Umgebung in Zeitstarre versetzen, sich selbst aber ungehindert bewegen«, erklärte er Rhodan.
»Nein. Der Wirkungsbereich dieses Geräts wäre für drei Personen und den Kanzler, falls wir ihn denn finden, einfach nicht groß genug. Und ich habe nur eins davon. Das hier ist aber genauso gut. In einem Schleierfeld bewegt sich der Träger unsichtbar und ungesehen und ist bestens geschützt.« Ennerhahl lächelte entwaffnend.
»Also gut«, stimmte Rhodan zu und sah Alaska an. Wenn auch nur, um ihn nicht allein gehen zu lassen, schien sein Blick zu besagen. Und um das Schlimmste zu verhindern.
»Wir nehmen die SCHRAUBE-B. Saedelaere kann sie mittlerweile doch fliegen, oder?«
»Bis zum Palast werde ich es wohl schaffen. Ich habe Eroin Blitzer gelegentlich über die Schulter geschaut.«
»Worauf warten wir dann? Oder legst du es darauf an, dass die Xylthen zurückkehren, bevor wir unsere Mission beendet haben? Möchtest du, dass ich noch ein paar ihrer Schiffe vernichte, Perry Rhodan?«
Wortlos ging Rhodan zu der kleinen Kosmokratenwalze voraus.
*
Niemand stellte sich ihnen in den Weg, niemand griff sie an, was vordringlich allerdings daran lag, dass Alaska die Tarnvorrichtung des Beiboots aktiviert hatte. Rhodan machte sich über die Funktionsweise der Vorrichtung keine Gedanken. Wenn ein Schiff der Kosmokraten nicht entdeckt werden wollte, wurde es auch nicht entdeckt.
Welche Möglichkeiten täten sich auf, dachte er, wenn wir dieses Schiff behalten könnten? Wenn wir es untersuchen und nachbauen könnten? Wir könnten damit die negativen Auswirkungen der erhöhten Hyperimpedanz überwinden und eine ganz neue Technik entwickeln.
Davon waren sie gegenwärtig weit entfernt. Sie waren lediglich imstande, ein paar Befehle zu erteilen, die dann vom Bordrechner der SCHRAUBE-B umgesetzt wurden. Sie verstanden die Technik nicht, die zum Einsatz kam, konnten sie nur eingeschränkt nutzen.
Wie Affen, denen man beigebracht hatte, auf einen Knopf zu drücken, um Futter zu bekommen.
Des Weiteren bezweifelte er, dass die Kosmokraten die Kaperung und Untersuchung eines solchen Schiffes durch niedere Wesen einfach so hinnehmen würden.
Nur wenige Beiboote der Zapfenraumer versuchten den Fliegenden Palast zu verlassen. Rhodan kannte die militärische Disziplin der Xylthen, hatte sie am eigenen Leib erlebt. Deserteure konnten sich ihrer Fahnenflucht im Allgemeinen nicht sehr lange erfreuen.
Saedelaere setzte die SCHRAUBE-B am Rand des Palasts auf, an einer Stelle, an der auch schon die Xylthen gewütet hatten. Sie hatten dort ein klaffendes Loch in die Palastmauer gesprengt. »Wir können den Eingang nutzen, den die Xylthen sich mit Brachialgewalt geschaffen haben. Wir folgen einfach ihrer Spur.«
»Genau das hatte ich vor«, bestätigte Ennerhahl.
Saedelaere sicherte das Beiboot gegen unbefugtes Eindringen und überprüfte, ob die Tarnvorrichtung einwandfrei funktionierte. »Und wie willst du den Kanzler finden?«
»Wir gehen dorthin, wo am heftigsten gekämpft wird.«
*
Durch die Öffnung in der Mauer betraten sie einen Versorgungsbereich mit breiten Gängen. Schlichte Metallwände bestimmten das Bild. Überall fanden sich Spuren des Kampfs, der dort stattgefunden hatte. Sie mussten buchstäblich über Leichen steigen, die dort lagen, wo sie gefallen waren.
Der Angriff musste sehr überraschend gekommen oder mit großer Übermacht durchgeführt worden sein.
Flüsternd, fast tonlos zählte Alaska Saedelaere auf, wer alles dort lag. Auf einen toten Xylthen kamen etwa zehn Escalianer, humanoide Dyonaden und grobschlächtige Fresen, insektoide Tetran und Zzukra, Pondorik, Taruka und Mangarianer, hauptsächlich aber krötenähnliche Kandran und ebenfalls humanoide Lirbal und Rombina. Die meisten von ihnen wiesen schlimme Wunden auf, manche waren dermaßen verstümmelt, dass man kaum noch erkennen konnte, welchem Volk sie entstammten. Ein erschreckend großer Anteil der Toten war eindeutig als Zivilisten zu erkennen.
Irgendwo in der Ferne erklang Kampflärm. Ennerhahl hob den Arm und zeigte in die Richtung. Dann nahm er mit
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