PR 2683 – Galaxis im Chaos
Dauerfeuer, das eine furchtbare Ernte unter den Schiffen des Feindes hielt.
»Und deren Orbiter«, fuhr Saedelaere fort. »Grenodart und Canjot und Zorg und wie sie alle hießen. Und die Lichtzellen der Ritter der Tiefe sollen leistungsfähiger als jene ihrer Orbiter gewesen sein.«
Einige Zapfenraumer waren in Kernschussweite und nahmen die Lichtzelle unter Feuer. Ennerhahl ließ sie einen Atemzug lang schießen, um ihnen zu zeigen, wie wirkungslos ihr Beschuss war, und vernichtete sie dann mit einem furchtbaren Feuerschlag.
»Die Porleyter haben gute Arbeit geleistet, als sie die Lichtzellen schufen«, sagte Rhodan. »Über was für eine Lichtzelle verfügt Ennerhahl? Über eine der besseren oder ein Allerweltsmodell?« Äußerlich wirkte er so stoisch wie Saedelaere, doch in seinem Inneren brodelte es. Er stand in der relativen Sicherheit der Zentrale des Weltenschiffs und verfolgte einen einseitigen Kampf, bei dem es nur einen Sieger geben konnte.
Aber Ennerhahl hatte den Xylthen die Möglichkeit gegeben, diesen Kampf zu vermeiden. Diese Möglichkeit hatten die Escalianer nicht gehabt.
Trotzdem fühlte er sich hilflos. Er ballte beide Hände zu Fäusten, bis die Fingernägel sich schmerzhaft ins Fleisch der Handflächen bohrten, und fragte sich, ob er endlich das wahre Gesicht von Ennerhahl gesehen hatte. Das Gesicht einer kompromisslosen Kampfmaschine.
»Er ist skrupellos«, sagte Saedelaere.
Rhodan schüttelte den Kopf. »Eher kompromisslos.«
Die ersten Zapfenraumer gaben die Formation auf und drehten ab, suchten ihr Heil in der Flucht. Ennerhahl verfolgte sie nicht.
Dann war der Spuk vorbei. Ennerhahl hatte 89 Zapfenraumer vernichtet, den anderen war die Flucht gelungen.
Die Xylthen hatten allerdings keine Schiffe zurückgelassen, die ihre Artgenossen aufnehmen konnten, falls sie den Rückzug aus dem Palast antreten wollten.
7.
Mittel und Wege
»Deinem Gesichtsausdruck entnehme ich«, sagte Ennerhahl, »dass du mit meinem Vorgehen nicht einverstanden bist.«
Rhodan erwiderte den Blick des anderen. »Ich wäre wahrscheinlich nicht so kompromisslos vorgegangen«, gestand er ein.
»Es war die einzige Möglichkeit.«
Rhodan erwiderte nichts darauf und betrachtete ausgiebig Ennerhahls Beiboot. Der Beauftragte von ES hatte die lediglich fünf Meter durchmessende Kugel aus Formenergie im Hangar des Weltenschiffs genau zwischen MIKRU-JON und der SCHRAUBE-B aufgesetzt.
Der riesige Raum bot Platz genug dafür. Die drei kleinen Schiffe kamen Rhodan fast ein wenig verloren darin vor.
»Uns bleibt nicht viel Zeit«, mahnte Ennerhahl. »Der Bordrechner meiner Lichtzelle wird zwar jeden Angriff abwehren, aber ich möchte wieder weg sein, wenn die Xylthen sich erholt und ihre Überraschung überwunden haben. Eine Stunde vielleicht, bis sie sich neu organisiert haben und wieder hier auftauchen werden. Wir gehen in den Palast, suchen den Kanzler und verschwinden mit ihm, bevor die Xylthen überhaupt mitbekommen, mit wem sie es zu tun haben. Ihre Kampfmoral wird im Moment sowieso nicht besonders ausgeprägt sein. Und ich werde sämtliche Möglichkeiten einsetzen, die mir zur Verfügung stehen.«
Rhodan ahnte, was Ennerhahl damit sagen wollte. Wenn er an dem Einsatz teilnahm, würde er damit das Vorgehen des Beauftragten von ES gewissermaßen sanktionieren.
»Ich bin dabei!«, rief Gucky. Der Ilt hatte Rhodan und Saedelaere in den Hangar teleportiert.
Ennerhahl musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen und holte zwei faustgroße, kugelförmige Geräte aus einer Tasche seines Raumanzugs. »Tut mir leid. Ich habe nur zwei davon dabei. Eins für deinen Chef, eins für meinen alten Freund Alaska. Es ist viel zu gefährlich für dich, ohne so ein Ding in den Palast einzudringen.«
Gucky und Ennerhahl mochten sich nicht besonders gut leiden. Es verwunderte Rhodan nicht, dass der Beauftragte von ES den Mausbiber nicht dabeihaben wollte.
»Zu gefährlich ... für mich? Aber ich bin die ideale Wahl für diesen Einsatz!«, protestierte der Ilt.
»Warum?«
»Nun ja: Die Xylthen sind sehr reinlich und baden daher gern und ausgiebig.«
Gucky ließ den Nagezahn aufblitzen. »Wir wissen, dass sie große Abscheu vor Wesen mit Behaarung oder Pelz empfinden, die anfällig für Ungeziefer sind. Sie werden also schon bei meinem Anblick zurückschrecken und ...«
»Das reicht, Kleiner«, sagte Rhodan milde. »Wir haben wirklich keine Zeit für so einen Unsinn. Was sind das für Geräte, Ennerhahl?«
»Projektoren
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