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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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seinem Armbandgerät Ortungen vor und überprüfte Werte. »Etwa zwanzig Personen, überwiegend Xylthen und Lirbal, vielleicht zweihundertfünfzig Meter entfernt.«
    Sie mussten tatsächlich nur der Spur der Verwüstung folgen, die die Xylthen hinterlassen hatten. Nach wenigen Schritten führte ein weiteres Loch in der Wand in eine völlig andere Umgebung. Natürlich gewachsenes Gras bedeckte Mutterboden, an der Decke hingen bizarre Gewächse, und kleine Laubengänge luden zum lauschigen Verweilen ein.
    Auf dem Gras lagen Leichenteile, die Hängepflanzen waren blutbespritzt, in einen Laubengang hatte sich mit offensichtlich letzter Kraft ein Rombina geschleppt, der sie nun, mit dem Rücken an einen Baumstamm gelehnt und mit herausquellenden Gedärmen, aus weit aufgerissenen Augen und mit gebrochenem Blick anzustarren schien.
    »Weiter!«, sagte Ennerhahl scheinbar gefühllos. »Der Kampf findet in der übernächsten Sektion des Palasts statt.«
    »Die übernächste Sektion?« Rhodan sah Saedelaere fragend an. Die Schleierfelder waren so eingestellt, dass sie zwar für Außenstehende unsichtbar waren, einander aber sehen konnten.
    »Das ist ganz normal bei Fliegenden Palästen«, erklärte der Mann mit der Maske. »So ein Palast sieht überall anders aus, jede nur denkbare Umgebung ist in den einzelnen Sektionen möglich. In manchen Bögen werden zum Beispiel wichtige Treffen abgehalten. In ihnen steht man scheinbar mitten im Weltraum, man sieht gar nichts, durch ein Spiegelungssystem auch nicht den Palast, sondern nur unendliche Weiten. Oder in der Anomalie eben nur undurchdringliche Schwärze, ein großes Nichts«, fügte er hinzu.
    »Bist du mit deinen Erläuterungen fertig?«, fragte Ennerhahl ungeduldig. »Dann können wir ja weiter. Aber lass dir ruhig Zeit, ich freue mich schon darauf, noch ein paar Xylthen Benehmen beizubringen.«
    Sie folgten ihm auf den Weg, den die Invasoren genommen hatten. Der Bewohner der nächsten Sektion schien geschichtlich interessiert zu sein; sie erinnerte eher an ein Museum als an ein normales Quartier. Überall hingen prachtvolle Bilder, Darstellungen aus der Historie und der Mythologie des Reiches der Harmonie, die alte Kanzler, Herzöge und Krieger zeigten, Schlachten, drachenartige Geschöpfe und wundersame Erscheinungen. Die Leinwände waren achtlos zerfetzt, Miniaturen zerschlagen und Holoprojektoren zertrümmert worden.
    In dieser Sektion kam es auch zur ersten Feindberührung. Ennerhahl hob warnend die Hand, und Sekunden später bogen zwei schwer bewaffnete Xylthen um die Ecke des Ganges. Die Schleierfelder funktionierten einwandfrei. Die beiden Soldaten gingen weiter, ohne die Eindringlinge zu bemerken.
    Im nächsten Bereich, einer Wohnsektion, die für vier Meter große Riesen geschaffen worden zu sein schien, fanden sie dann die Kämpfenden, die Ennerhahl zuvor geortet hatte.
     
    *
     
    Fünf Lirbal hatten sich gegen die dreifache Übermacht an Xylthen verschanzt. Beide Parteien suchten Deckung hinter zertrümmertem Mobiliar, das jedoch keinen Schutz bot. Die Angreifer zerstrahlten es einfach. Und verbergen konnten die Verteidiger sich auch nicht dahinter, da die Xylthen natürlich mit Individualtastern ausgerüstet waren.
    Aber die Verteidiger waren auf dem Rückzug. Das Gefecht hatte schon zahlreiche Opfer gefordert, wie die Spur der Leichen bewies, denen Rhodan und die anderen nur folgen mussten, um zum Ort des Geschehens zu gelangen.
    Ennerhahl zog seine Waffe und legte auf einen der Xylthen an.
    »Du willst ihn doch nicht aus dem Schutz des Schleierfelds erschießen?«, fragte Rhodan.
    »Ich dachte, wir hätten die Spielregeln definiert.«
    »Damit begibst du dich auf ihre Stufe hinab.«
    »Auf eine Stufe mit den Xylthen? Eine einfach absurde Vorstellung.« Er deaktivierte das Schleierfeld und stieß einen lauten Schrei aus.
    Zwei, drei Xylthen wirbelten herum und richteten die Waffen auf ihn. Sie waren vom Kampf dermaßen aufgeputscht, dass sie sofort schossen.
    Ennerhahl blieb ganz ruhig stehen.
    Die Schüsse aus den hyperkinetischen Waffen wurden von seinem Individualschirm abgelenkt.
    Dennoch forderte Ennerhahls Vorgehen Rhodans Respekt. Der Terraner wusste, wie nervenstark man sein musste, um sich dem Gegner zu präsentieren, selbst wenn man über einen Schutzschirm verfügte.
    »Erste und letzte Warnung!«, rief Ennerhahl. »Lasst die Waffen fallen und ergebt euch!«
    Das Gegenteil geschah. Weitere Xylthen bemerkten ihn, fuhren herum und eröffneten das

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