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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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wollen.«
    Wieder wanderte der unstete Blick zu Rhodan und Ennerhahl, dann zurück zu Saedelaere. »Es geht dem Kanzler nicht gut, aber er hat deine Stimme gehört und erkannt. Ich werde dich zu ihm bringen.«
    Alaska sah aus dem Augenwinkel, dass Ennerhahl zu einer Bemerkung ansetzte. Schnell fixierte er den Bediensteten und antwortete mit großer Eindringlichkeit: »Diese Fremden haben das Leben von Melwai Vedikk gerettet, zumindest, bis der Feind mit einer größeren Übermacht wieder hier auftaucht. Wir werden jetzt gemeinsam zum Kanzler gehen. Ich bürge für sie.«
    Der Adjutant zögerte. Saedelaere konnte geradezu sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Es schien ihm unvorstellbar vorzukommen, Fremde zu seinem Herren zu bringen, Fremde wie die, die sie gerade angegriffen hatten. Aber diese Fremden hatten ihn gerade vor dem sicher gewähnten Tod errettet.
    Und seine Gedanken waren verwirrt, noch in einem Hochsicherheitsraum gefangen, in dem es unerträglich heiß war und die Luft immer schlechter wurde.
    Schließlich wandte er sich um und stakste mit unsicheren Schritten auf die Öffnung zu.
    Saedelaere kletterte hinter ihm über die Trümmer, Rhodan und Ennerhahl folgten ihnen. Beißender Rauch drang dem Terraner in Mund und Nase. Seine Augen tränten so stark, dass er die Umgebung kaum erkennen konnte. Der SERUN regelte die Frischluftzufuhr an der Halskrause des Helms auf Höchstwert, und es wurde sofort besser.
    Er folgte dem Rombina durch einen hohen Flur zum Durchgang in eine abgedunkelte kleine Rundhalle. Auch in ihr war es unerträglich heiß.
    Dann sah er Melwai Vedikk. Der Kanzler saß hinter einem riesigen Schreibtisch. Er trug wie immer eine Vollmaske, die in dezentem Rot leuchtete und dennoch unscheinbar wirkte angesichts all jener kunstvollen Meisterwerke, die die Mitglieder seines Hofstaats trugen, die ihn umgaben.
    Einige von ihnen lebten nicht mehr, waren jämmerlich erstickt. Nur wenige Soldaten der Wache in Kampfanzügen waren noch voll aktionsfähig.
    »Kanzler Vedikk?«, fragte Saedelaere.
    Langsam sah der Lirbal auf. Sein Blick war verwirrt. Fassungslos starrte er den drei Eintretenden entgegen. Er wollte sich von seinem Schreibtisch erheben, doch die Beine versagten ihm den Dienst.
    Dann öffnete er den Mund, doch kein Ton kam über seine Lippen.
    »Er hat sich die ganze Zeit geweigert, seinen Schutzanzug anzulegen«, flüsterte der Adjutant.
    Saedelaere fragte sich, ob der Kanzler ihn überhaupt erkannte. Oder erschienen ihm die merkwürdigen Schattenrisse der hohen Gestalten, die aus dem Nichts kamen, wie übermächtige Wesen, ja fast wie mythische Götter oder Gesandte TANEDRARS?
    Kamen sie etwa, um ihn zu holen?
    »Kanzler Melwai Vedikk«, sagte Saedelaere, »ich darf dir deine Retter vorstellen: Perry Rhodan und Ennerhahl. Wir werden dich und deine Männer aus dem Palast evakuieren und in Sicherheit bringen.«
    Der Lirbal reagierte noch immer nicht.
    »Wir sind zu spät gekommen«, sagte Ennerhahl, »aber vielleicht wird er sich ja wieder erholen.«
    Er packte den Kanzler und bedeutete den wenigen Männern von dessen Wache, die überlebt hatten, ihnen zu folgen.
    Auf dem Rückweg zur SCHRAUBE-B tötete Ennerhahl jeden Xylthen und Dosanthi, den er sah.

8.
    Fremde
     
    »Der Kanzler ist in einen tiefen Schockzustand gefallen«, sagte Eroin Blitzer. »Das behaupten zumindest die Diagnostikgeräte. Völlig sicher kann die Positronik sich aber nicht sein. Schließlich hat sie noch nie einen Lirbal behandelt.«
    Rhodan ließ den Blick durch das Zimmer auf der Krankenstation des Weltenschiffs gleiten. Das Bett, in dem Kanzler Vedikk lag, war für Humanoide geschaffen und passte sich jeder ähnlichen Körperform an. Die Geräte und Instrumente in dem Raum kamen ihm zwar allesamt fremdartig vor, doch er bezweifelte nicht, dass sie ihre Aufgabe einwandfrei erfüllten.
    Er fragte sich, warum der Roboter Sholoubwa sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, eine Krankenstation für organische Wesen zu errichten. Allerdings verwendete das Weltenschiff Technik, die von EVOLUX stammte, und vielleicht gehörte dort eine Krankenstation zur Standardausrüstung eines Raumschiffs.
    Effizienz und Effektivität, dachte er.
    Sie würden die Geheimnisse des Weltenschiffs ergründen müssen, wollten sie es vernünftig einsetzen können, genau wie sie die von SCHRAUBE-B enträtseln mussten. Und sie mussten versuchen, eine Galaxis vor dem Zugriff einer parasitären Superintelligenz zu schützen. Sie mussten

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