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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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wird, verstanden?«
    »Wie ausgemacht. Keine Sorge, die bemannten Schiffe kehren heil zurück.«
    In einem der Holos erkannte Jalhay, dass die 21 ferngesteuerten Jagdkreuzer am Ende ihres Wegs angekommen waren. Hunderte Zapfenraumer hatten sie umzingelt und eröffneten soeben das Feuer.
    Lilith Karsmaq lieferte eine tolle Show. Die terranischen Jagdkreuzer wehrten sich mit allem, was sie hatten, bis auch der letzte in einer Explosion verging.
    Material im Gegenwert der Brutto-Jahresproduktion mancher Kolonialplaneten der LFT war binnen weniger Sekunden vernichtet worden. Aber ein einziges Menschenleben zählte mehr.
    Und wenn die Mission der TOLBA glückte, würde sowieso kein Hahn danach krähen, was der Scheinangriff gekostet hatte.
     
    *
     
    »Wer sich auf Reisen begibt, soll sich nicht verabschieden«, sagte Toufec. »Um zu zeigen, dass er wahrhaft an eine Heimkehr glaubt.«
    »Ich kenne auch ein Sprichwort«, brummte Madison Clay. »Misstraue Leuten, die ständig schlaue Sprüche von sich geben.«
    Er erntete halblautes Gelächter. Toufec stimmte ein. Scherze unter Kameraden waren gut für die Moral, auch dann, wenn er selbst das Ziel des Spottes abgab.
    Die sechs Bundesgenossen saßen eng beieinander auf einer geschwungenen Bank, die entlang der Wand einer Hohlkugel mit nur drei Metern Durchmesser verlief. Andere Einrichtungsgegenstände gab es nicht.
    Sie befanden sich innerhalb einer Transportblase. Sechs dieser Konstrukte aus Nanogenten hatte die TOLBA im Schatten des Scheinangriffs auf Kurs gebracht. Äußerlich waren sie perfekt als Eisenmeteoriten getarnt – dank der Nanotechnik bestand die Hülle tatsächlich aus blauschwarzem, scheinbar Milliarden Jahre altem Eisen.
    Kleinere Brocken vervollständigten den Meteoritenschwarm, der in wenigen Stunden auf Pareezad niedergehen würde. Toufec hegte keinerlei Zweifel an der Richtigkeit der Berechnungen, die Delorian und sein Wunderschiff angestellt hatten.
     
    *
     
    »Wo genau werden wir landen?«, fragte Masuka. Die hochgewachsene Frau saß kerzengerade und unbeweglich wie eine Statue aus Ebenholz. Sie trug einen Hut aus Gras und Baumwolle, der in die krausen Haare genäht war und alle paar Monate erneuert werden musste.
    Toufec beschwor Pazuzu, seinen Dschinn, und wies ihn an, im Zentrum der Blase eine dreidimensionale Skizze zu erschaffen. »Pareezad ist eine Welt, die zu drei Fünfteln aus Wasser besteht«, begann er seine Erläuterungen.
    Er sah, dass Masuka die Nase rümpfte. Wasser war nicht ihr Lieblingselement. Sie gehörte der Ethnie der Wolof aus Westafrika an. Sklavenhändler hatten sie entführt und nach Amerika verschleppen wollen.
    Irgendwo mitten auf dem Ozean war es ihr gelungen, sich der Ketten zu entledigen und über Bord zu springen. Unzweifelhaft wäre sie ertrunken, wenn Toufec sie nicht gerettet hätte. Masukas Nanobegleiter, den sie Mahamba nannte, erschien meist als zwei Meter hohe Windhose mit menschlichem Antlitz.
    »Unser Zielplanet hat drei Kontinente«, fuhr Toufec fort. »Die beiden größeren bedecken die Pole. Der dritte und kleinste hat die Form eines Kreuzes, dessen Schnittpunkt am Äquator liegt. Seht ihr, da.«
    Pazuzu illustrierte Toufecs Darstellung. Die x-förmige Landmasse wurde herausvergrößert.
    Anders als die Polregionen, erklärte Toufec, war der Äquatorialkontinent sichtbar bebaut. »Es gibt allerlei kleinere Städte, die jeweils architektonisch individuell gestaltet sind. Keine dieser Städte gleicht der anderen. Hinzu kommt eine Vielzahl von Dörfern und Gehöften.«
    »Werden wir auf Eingeborene treffen?«, fragte Samuel Knox.
    »Möglich. Das X-Land ist ziemlich dicht besiedelt.«
    »Für dich als Wüstenspringmaus oder aus Sicht eines Glaswegians, der mit acht Geschwistern ein Bett teilen musste?«
     
    *
     
    Abermals wurde herzhaft gelacht.
    »Nichts für ungut«, sagte Knox verschmitzt. »Im Ernst: Wo versteckt sich nun diese Akademie für Logistik?«
    »Die TOLBA konnte die exakte Lage nicht herausfinden, sie allerdings eingrenzen.« Toufec deutete mit dem Finger auf jene Strebe des Kreuzes, die sich in südöstliche Richtung erstreckte. »Auf diese Halbinsel. Mir wurden jene sechs Punkte bezeichnet, an denen die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass sich dort die Akademie befinden könnte.«
    »Verstehe. Jedes Team knöpft sich einen dieser Orte vor.«
    »Richtig.«
    »Wir landen getrennt.«
    »So ist es.«
    »Soll mir recht sein.«
    Madison Clay stöhnte auf, verdrehte die Augen und rang die

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