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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Kampfeinheiten der APOLLO- und MARS-Klassen an die Zapfenraumer heran, bis knapp auf maximale Kernschussweite von rund einer Million Kilometern oder etwas mehr als drei Lichtsekunden. Einige eröffneten sogar das Feuer, obwohl beiden Seiten klar war, dass sie auf diese Distanz kaum Schaden anzurichten vermochten.
    Aber das gehörte zum Psychospiel. Außerdem schadete es nichts, wenn die Gegenseite den Eindruck gewann, die Terraner verfolgten keinen großartigen Plan, sondern probierten einfach auf gut Glück, ob sich zufällig eine reelle Chance zum Durchbruch ergab.
    Bislang sah es nicht danach aus. Die Abwehr stand ideal gestaffelt, war gut organisiert und reagierte flott.
    Keiner der feindlichen Sektorkommandanten ließ sich zu einem Gegenangriff hinreißen. Samt und sonders begnügten sie sich damit, die ursprüngliche Formation wieder zu etablieren, nachdem die vorwitzigen terranischen Einheiten erfolgreich verscheucht worden waren.
    »Oberkommando an Scathach-Flottille: Achtung, noch vierzig Sekunden ab jetzt.«
    Der Countdown wurde in Lilith Karsmaqs Hauptholo eingeblendet. Vergebliche Liebesmüh, eigentlich – sie war nur einen Tastendruck davon entfernt, dass ihr weder Holos noch Augen etwas nützten. Darauf verzichtete sie gern – im Tausch gegen tausendfachen Ersatz.
    Lilith aktivierte die SERT-Haube. Ganz ähnlich wie bei den Emotionauten, die manche der riesigen Kugelraumer steuerten, verband die Simultane Emotio- und Reflex-Transmission Liliths Gehirn direkt mit einem positronischen Netzwerk.
    Allerdings konnte Major Lilith Karsmaq auf diese Weise nicht bloß ein Schiff steuern, sondern deren 36.
     
    *
     
    28, 27, 26 ..., tickte Liliths innere Uhr, eines von unzähligen kybernetischen Sinnesorganen des Fernsteuer-Netzwerks.
    Über die zweithöchste Kommandoebene des Flottenfunks nahm sie wahr, dass an zwei anderen Stellen der Kugelschale terranische Geschwader erstmals Gefechte anzettelten. Statt sich wie bisher von den herbeieilenden, auf Abfangkurs gehenden Zapfenraumern sogleich vertreiben zu lassen, stellten sie sich ihnen nun.
    14, 13, 12 ...
    Die Waffen sprachen. Freilich blieb der Schlagabtausch bei beiden Kollisionspunkten lokal begrenzt, währte nicht lange und zeitigte keine Wirkungstreffer. Hüben wie drüben hielten die Schutzschirme den diversen Offensivwaffen stand, obwohl die Transit-Kanonen und Aufrissprojektoren der Dosanthi den terranischen Paratronwerfern und Transformgeschützen mindestens ebenbürtig waren.
    Ehe es brenzlig werden konnte, verschwanden die terranischen Schiffe im Linearraum und zogen sich zurück. Feindliche Pulks setzten ihnen nach, wenngleich eher halbherzig. Die Hochrechnung der Kursvektoren ergab, dass sie die Verfolgung einstellen würden, lange bevor sie Gefahr liefen, in Reichweite der terranischen Hauptstreitmacht zu geraten.
    Die Aktionen passten ins bisherige Muster: Provokation des Gegners, Erprobung von dessen Kampfkraft und Konsequenz. Ihren verborgenen Zweck erfüllten sie ebenfalls: Ablenkung von der Ablenkung.
    Drei, zwei, eins ...
    »Operation Scathach – Go!«
     
    *
     
    Fünf Superschlachtschiffe der NEPTUN-Klasse scherten aus und preschten vor.
    Den 1500 Meter durchmessenden Raumriesen folgten sechzig DIANA-Jagdkreuzer. Darunter war auch Major Lilith Karsmarqs SKUPA, die sich äußerlich in nichts von den anderen unterschied.
    Schon allein die fünf Superschlachtschiffe BEOGRAD, DJAKARTA, GRAZ, JOHANNESBURG und SEATTLE stellten eine ernst zu nehmende Bedrohung dar. Überdies schleuste jedes von ihnen in vollem Flug sieben Hundertmeterkreuzer aus, also jeweils die Hälfte derer, die sie als Beiboote mitführten. Somit erhöhte sich die Zahl der an der Operation Scathach beteiligten Einheiten schlagartig um mehr als fünfzig Prozent auf insgesamt hundert Schiffe.
    Die 35 während des Vorstoßes »ausgesäten« Kugelraumer glichen ebenfalls dem DIANA-Typ. Nichts wies darauf hin, dass sie keine Besatzung an Bord hatten.
    Im Prinzip handelte es sich um 35 gigantische Kampfroboter, die von der SKUPA aus ferngesteuert wurden, und zwar von einer einzigen Person: Lilith Karsmaq.
     
    *
     
    Robotschiffe waren keine sensationelle Novität bei den Milchstraßenvölkern, selbst wenn man die Posbis als Spezialfall ausklammerte.
    Das Arkon-Imperium bediente sich seit Urzeiten autarker oder semiautarker kybernetischer Systeme, wenngleich hauptsächlich für relativ einfach standardisierbare Routineaufgaben, wie etwa Gefahrentransporte entlang fixer,

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