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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sicherer Flugrouten. Aber auch ganze Kampfflotten aus solchen Schiffen hatte es bereits zur Zeit des Robotregenten gegeben.
    Im Zuge des Rüstungswettlaufs mit dem arkonidischen Kristallimperium gegen Ende des 13. Jahrhunderts NGZ stellte die LFT die Zweite LFT-Experimentalflotte in Dienst. Kommandiert vom legendären Rudo K'Renzer, bestand sie aus 120 Kugelraumern der zweihundert Meter durchmessenden HOST-Klasse, die von Distanzbesatzungen auf sechs Fünfhundert-Meter-REMOTE-Raumern gesteuert wurden.
    Hochleistungsfähige Netzsyntroniken und Hyperfunksysteme verliehen dieser Sonderflotte eine beachtliche Schlagkraft. Sie bewährte sich unter anderem beim Kampf gegen die Kosmische Fabrik MATERIA am Ereignishorizont des Dengejaa Uveso.
    Dann aber kamen der 11. September 1331 NGZ und die Hyperimpedanz-Erhöhung. Die meisten Hochtechnologien wurden weit zurückgeworfen, so auch die Informationsverarbeitung. Syntroniken funktionierten schlichtweg nicht mehr; man musste fortan auf Positroniken und Hyperinpotroniken zurückgreifen.
    In den vergangenen dreizehn Jahrzehnten war allerdings die SERT-Technologie den veränderten Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt worden. Damit zusammenhängend gewann auch das HOST/REMOTE-Konzept neue Attraktivität.
    Schließlich wurde in Robotschiffen durch den Wegfall von Lebenserhaltungsanlagen und diversen Räumlichkeiten für »biologische« Besatzungen, wie Quartiere, Arbeits- und Freizeiteinrichtungen, Nahrungsmittel- und Ausrüstungslager et cetera, beträchtliches Volumen frei. Der so geschaffene Raum stand stattdessen für in der entsprechenden Raumschiffsklasse unüblich groß dimensionierte Energieversorgungs-, Offensiv- oder Defensivanlagen zur Verfügung.
    Vor allem aber: Robotschiffe konnte man wesentlich leichteren Herzens »ins Feuer schicken« und um eines strategischen Vorteils willen opfern. Falls sie abgeschossen wurden, waren keinerlei Personenschäden zu beklagen ...
     
    *
     
    Operation Scathach trat in die entscheidende Phase.
    Wie von Major Lilith Karsmaq bis ins kleinste Detail durchgeplant, konfigurierten sich die hundert vorstoßenden Schiffe um, während sie mit hoher Geschwindigkeit auf den Kordon der Zapfenraumer zuhielten. Die DJAKARTA und die BEOGRAD schwenkten an die linke, JOHANNESBURG und GRAZ an die rechte Flanke des Verbands.
    Das fünfte Superschlachtschiff, die SEATTLE, ließ sich zurückfallen und bildete die Nachhut. Es sollte gegebenenfalls verhindern, dass dem Verband durch eine Art Umgehungstaktik der Rückweg abgeschnitten werden konnte.
    Alle fünf NEPTUN-Raumer schleusten die restlichen Groß-Beiboote aus: je sieben weitere Jagdkreuzer und drei Leichte Kreuzer der MERKUR-Klasse. Spätestens ab da musste den gegnerischen Kommandanten klar werden, dass die Terraner es mit diesem Durchbruchsversuch ernst meinten.
    Die 65 schnellen, wendigen DIANA-Kreuzer inklusive der SKUPA – benannt nach einem altterranischen Pionier des Marionettentheaters – attackierten einen Punkt der Kugelschale. Sie versuchten, die dafür »zuständigen« Zapfenraumer abzudrängen und so eine Lücke zu schaffen.
    Die Superschlachtschiffe unterstützten sie mit ihren Fernwaffen. Zugleich rückten sie, gemeinsam mit den jeweiligen Beibooten, sternförmig auseinander. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die von allen Seiten zum Brennpunkt strebende gegnerische Verstärkung möglichst lange aufzuhalten.
    Ähnliche Manöver hatten andere Geschwader bereits angedeutet, aber eben nur ansatzweise; statt sie tatsächlich auszuführen, hatten sie letztlich Vorsicht walten lassen und abgedreht. Diesmal hingegen legten die terranischen Kommandanten ungeahnte Kühnheit, ja Todesverachtung an den Tag.
    Besonders hervor taten sich dabei die Leichten Jagdkreuzer der zweiten Welle – jene 35 Robotschiffe, die Lilith Karsmaq via Fernsteuer-Netzwerk durch die Kraft ihres Geistes befehligte. Mit ihren äußerst riskanten Aktionen überrumpelten sie die Verteidiger, die sich auf wesentlich zaghafteres Verhalten eingestellt hatten.
    Fast zwei Dutzend von ihnen gelang der Durchbruch.
     
    *
     
    Wenn Raumschiffe im Verband agierten, verlief dies grundsätzlich nach vorgefertigten Schemata.
    Die Taktikbibliotheken der Bordrechner mochten Tausende und Abertausende einzelner Aktionen enthalten und viele Hundert erprobte Kombinationen davon. Dennoch konnte der Geschwaderkommandeur normalerweise nur die große Linie vorgeben. Selbst bei überlichtschneller Kommunikation war es ihm mitten im

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