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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Hände. »Mann! Als würde irgendjemanden deine Meinung interessieren!«
    Um zu verhindern, dass Clay und Knox wieder einmal in ihr endloses Hickhack verfielen, sagte Toufec schnell: »Bitte gestattet Pazuzu, euren Gefährten die Daten zu überspielen.«
    Das war mehr als reine Formsache. Jedes Mitglied im Bund der Sternwürdigen hatte eine starke persönliche Bindung zu seinem Nanobegleiter entwickelt. Ungefragt Kontakt herzustellen, wäre einer Verletzung der Intimsphäre gleichgekommen.
    »Über das ganze X-Land sind mehrere Hundert eigenartige Bauwerke verstreut«, sagte Toufec, nachdem die Informationen weitergeleitet worden waren. »Schwarze, vierseitige Pyramiden, zwischen achthundert und zweitausend Meter hoch. Dies ist eine der größten.«
    Abermals zeigte Pazuzu das passende Bild. Das obere Zehntel der nachtdunklen Pyramide wirkte abgeschnitten. Dort befand sich ein Plateau, von dem sich eine schlanke silbrige Spirale erhob, gut zweihundert Meter hoch, bei einem Durchmesser von nur etwa fünf Metern.
    »Das Ziel unserer Gruppe«, erklärte Toufec. »Punkt eins auf der Liste der TOLBA.«
    »Der wahrscheinlichste Aufenthaltsort der Akademie für Logistik?«, fragte Masuka.
    »Ja.«
    »Wissen wir, welchem Zweck die Gebäude dienen, insbesondere diese auffälligen Spiralen?«
    »Nein. Aber da die Pyramiden die einzige übergeordnete Struktur darstellen, ist anzunehmen, dass es sich um Einrichtungen der Sayporaner handelt. Und da Chourtaird den Planeten auch als Plantagenwelt bezeichnet hat, auf der Körper angepflanzt werden ...«
    »... werden sie in den Pyramiden wohl die Ernte einfahren«, vollendete Sam Knox den Satz. »Mit anderen Worten: Das sind die sayporanischen Schlachthäuser.«

8.
    Die Langzähnigen
     
    Ynirt, der Gaukler, schnürte sein Bündel und füllte den Presssack mit Vorgedautem.
    Als er fertig war, warf er einen Blick in den Nestkorb. Seine liebe Frau Päo schlief erschöpft. Ynirt entschied sich, sie nicht aufzuwecken, nicht so früh am Morgen. Zwischen ihnen war alles gesagt.
    Er trat ans Wiegetuch von Ypasd. Auch sein Sohn schlief. Er hatte Ynirt einen Arm gekostet, aber er war es wert.
    Eine leichte Geburt ...
    Seine Tochter würde ihn teurer kommen.
    Ihr Wiegetuch schwankte leicht. Die Kleine war wach. Sie blickte ihren Vater aus weit offenen Augen an, staunend und verständig, als wäre sie bereits ein vernünftiges Wesen. Wie gern er sie näher kennengelernt hätte!
    Er versetzte ihr einen zarten Stups. Was für ein glücklicher Gyvie er doch war. In diesen wenigen Stunden, die ihm noch blieben.
    »Geh schon!«, erklang die unglaublich schwache Stimme der Ahnmutter derer von Chast, der Erhabenen Göllyd.
    Mechanisch vollführte Ynirt die rituellen Schritte des Abschieds. Dann kletterte er den Stamm des Tswejun hinunter, jedes bekannte Astloch, jede Schnitzerei grüßend wie einen alten Kameraden. Gern hätte er länger dabei verweilt.
    Aber ihm winkte die Zinne der Verklärung. Dass er sie auf schnellstem Weg aufsuchen musste, ohne Zaudern, ohne sich von trüben Gedanken oder sonst etwas aufhalten zu lassen, stand außer Frage.
    Denn würden die Schwurworte gebrochen, und wäre es nur ein einziges Mal, dann risse das Filament der Welt entzwei.
     
    *
     
    Zwischen den nebelfeuchten Luftwurzeln am Fuße des Tswejuns warteten die Blinde Boulan und Wred, der Zungenlose. Sie ließen es sich nicht nehmen, Ynirt ein Stück zu begleiten.
    »Du wirst uns fehlen«, sagte Boulan. »Einen Trickser wie dich findet man auch im Hain derer von Chast nicht alle Tage.«
    Wred gestikulierte bestätigend. Was sowohl Spielverständnis als auch Klauenfertigkeit beträfe, teilte er in Zeichensprache mit, würde Ynirt, der Gaukler, noch lange unerreicht bleiben.
    »Insgesamt gehören drei dazu«, wiegelte Ynirt gerührt ab. »Grämt euch nicht, das Leben geht weiter. Unser Clan ist mit vielversprechendem Nachwuchs gesegnet. Ihr werdet einen vollwertigen Ersatz für mich finden und mich schon bald vergessen haben.«
    Beide protestierten heftig und schworen, sein Andenken in Ehren zu halten, bis sie selbst der finale Ruf des Antuu ereilte. Sie versprachen auch, Päo und den Kindern jede erdenkliche Hilfe angedeihen zu lassen.
    »Ich danke euch für alles.« Ynirt umarmte die besten Freunde, die er je gehabt haben würde. »Das genügt. Bis hierher und nicht weiter. Kehrt um, ihr werdet zu Hause benötigt. Heute wird ein harter Tag für den ganzen Clan.«
    Viel Organisatorisches stand an. Nach jedem Abgang

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