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PR 2690 – Der fünfte Akt

PR 2690 – Der fünfte Akt

Titel: PR 2690 – Der fünfte Akt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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zusammengeschrumpft.
    Arden Drabbuh wich weiter von QIN SHI und den schnappenden Fressmäulern zurück. Aber je kleiner die Ebene wurde, desto stärker geriet sie in Bedrängnis.
    Mit meckerndem Lachen verfolgte der Skeletthüne die stark blutende Prinzessin. Saedelaere sah sich verzweifelt um, ob er irgendwo etwas fand, was er als Waffe verwenden könnte.
    Er stutzte.
    Womöglich benötigte er keine Waffe. Keine andere Waffe jedenfalls.
    Die Frage war nur, ob sein Avatar so perfekt war, dass er auch die Strahlung des Fragments in seinem Gesicht kopierte.
    Er musste es versuchen!
    Mit großen Schritten rannte Saedelaere auf QIN SHI zu und wollte sich gerade die Maske vom Kopf reißen, als die Prinzessin abrupt stehen blieb. Vor ihr wallte die prasselnde Nebelwand auf.
    Sie drehte sich ruhig um und blickte dem Herrn der Gesichter ohne Furcht entgegen, das Kinn angriffslustig hochgereckt. Ihre Wunden schien sie nicht einmal wahrzunehmen.
    »Diesen Kampf kann man auch auf diese Weise nicht gewinnen!«, sagte sie mit klarer Stimme. »Ich versuche zu retten, was nicht zu retten ist!«
    Dann wirbelte sie herum und stürzte sich in die Nebelwand.
    QIN SHI schrie wutentbrannt auf. Dann trat er unschlüssig an den Rand der Ebene und blickte in den wallenden Nebel.
    Er wagte es nicht, ihr zu folgen.
    Gebannt blickte auch Saedelaere auf die Stelle, an der Arden Drabbuh verschwunden war.
    Er fragte sich, was mit ihr geschehen war. Hatte sie überlebt? Ihren Worten nach zu urteilen, war sie jedenfalls davon ausgegangen. Aber irgendwie hatte es nicht den Anschein gehabt, dass sie zurück auf ihr Schiff gegangen sei.
    War sie an einen anderen Ort geflüchtet? Stellte sie nun den Restkörper TANEDRARS dar?
    Saedelaere horchte in sich hinein und fühlte keine Veränderung im Splitter. Hätte er ...
    QIN SHI wirbelte herum.
    »Du!«
    Langsam und drohend kam QIN SHI auf den Terraner zu.
    Saedelaere wich zurück, griff an den Kopf und riss sich die Maske herunter.
    »Du bist hässlich«, sagte QIN SHI, ohne in seinen Schritten einzuhalten.
    Der Terraner setzte die Maske wieder auf. Schritt für Schritt wich er zurück. Wie weit war es noch bis zum Rand der Ebene? Bis zum wallenden Nebel? Zwanzig Schritte, dreißig?
    Und was sollte er tun, wenn er dort war? Doch noch den körperlichen Kampf mit QIN SHI suchen, obwohl er ihm beim ersten Versuch nichts entgegenzusetzen gehabt hatte?
    Sollte er es der Prinzessin gleichtun und springen, um vom Nebel aufgelöst oder vom Weltraum verschlungen zu werden?
    QIN SHI näherte sich unaufhaltsam. Seine knochige Gestalt ragte vor ihm auf wie ein riesiger Baum, der sich im starken Wind bewegte. Die Fressmäuler schnappten gierig.
    Dann löste sich die Ebene auf.
    Schreiend stürzte Saedelaere auf die rote Sonne zu.

Epilog
     
    »Nun sind sie alle getrennt«, stellte Gucky lakonisch fest.
    Perry Rhodan nickte. Nacheinander hatten sich die Tentakel von Saedelaere und Partijan gelöst und blutende Wunden zurückgelassen. Auch das ehemalige Gespinst aus Hyperenergie bestand nicht mehr.
    »Der Plan der Peaner ist gescheitert«, sagte er leise. »Es ist uns nicht gelungen, QIN SHI zu besiegen. Im Gegenteil – QIN SHI hat einen überwältigenden Sieg über TANEDRAR davongetragen.«
    Gucky seufzte. »Welche Konsequenzen hat diese Niederlage für die Peaner?«, fragte er. Seine sensiblen Schnurrhaare zitterten.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Rhodan. »Aber wie wir QIN SHI kennen, wird er nicht eher ruhen, bis er die Peaner und uns in sich aufgenommen hat.«
    Gucky zupfte an seinem Ärmel. »Aber wir können etwas dagegen tun, nicht wahr?«
    Rhodan atmete tief ein.
     
    *
     
    (König, Königin und Prinzessin, Kanzler und Hofnarr stehen in einem Raum einer Traumwelt. Die Umgebung glitzert wie Millionen kleiner Luftblasen.)
    KÖNIG: »Vereint im See der Tränen.«
    PRINZESSIN: »Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben zueinandergefunden.«
    KÖNIGIN: »Was bist du schön geworden, mein Kind. Allem Schmerz zum Trotz ist es schön, dass wir wieder beisammen sind.«
    HOFNARR, mit Blick auf den Kanzler: »Auf eine Wiedervereinigung hätte ich verzichten können!«
    KANZLER: »Das Reich der Harmonie! Ich führe es in eine glorreiche Zukunft!«
    HOFNARR: »Ihr habt es verraten!« (Spuckt aus.)
    Das Mahnende Schauspiel vom See der Tränen, fünfter Akt, fünfte Szene
     
    ENDE
     
     
    Das Bemühen der Peaner, TANEDRAR und QIN SHI miteinander auszusöhnen und QIN SHI zu befrieden, war nicht erfolgreich. Der

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