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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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durch die Lappen gehen würde, weil sie nicht zum Bewerbungsgespräch erschienen. Es gab Kranke, die in Anthuresta einen bestimmten Wunderheiler aufsuchen wollten. Liebende, die ihre Hochzeit oder ein Wiedersehen planten. Viele Geschäftsreisende, Diplomaten und Attachés, die teils in großer Sorge um die Zukunft der einen oder anderen Nation waren, weil sie nicht eingetroffen waren. Es gab Glücksritter, die ihren letzten Galax für den Flug zusammengekratzt hatten und sich nun kein Essen mehr leisten konnten.
    Nur wenige Pächter senkten ihre Preise; schließlich musste der Betrieb weitergeführt werden, und die – begrenzt vorhandene – Ware kostete nun einmal Geld und konnte nicht verschenkt werden. Eine Entschädigung wäre schließlich nicht zu erwarten, oder wenn, nur zu einem geringen Prozentsatz. Allerdings hatte die Schiffsführung eine eindeutige Warnung ausgesprochen, die Preise aufgrund der Verknappung zu erhöhen und die Not der Leute auszunutzen. Daran hielten sich alle notgedrungen, weil sie sonst erheblichen Schikanen ausgesetzt wurden, gegen die sie sich nicht wehren konnten.
    Sicherlich würde es nach glücklicher Heimreise Klagen gegen die Gesellschaft hageln, doch von vornherein musste jedem bewusst sein, dass diese, wenn überhaupt, nur teilweise Aussicht auf Erfolg hatten – es handelte sich bei der Entführung um höhere Gewalt und ein Ereignis, das das Polyport-Konsortium nicht zu verantworten hatte. Die Betriebskosten liefen ebenso weiter wie die Versorgung der Passagiere. Jeder musste also da durch, ob Flüchtling oder nicht. Die BASIS war ein Privatschiff, auch wenn die Schiffsführung von Offizieren der LFT gestellt wurde. An diesem Status hatte sich bisher nichts geändert – das war sogar ausdrücklich von Mondra Diamond wie auch von Perry Rhodan vor der Trennung so festgestellt worden.
    Wofür beide beispielsweise von Oberst Anrene nicht wenig verflucht worden waren, aber natürlich hatte er ihnen das nicht ins Gesicht gesagt.
    Mondra Diamond hatte allerdings vor dem Abschied allen Bedürftigen von der LFT finanzierte Hilfe angeboten; sie hatte eine sehr effizient arbeitende Leistungsstelle einrichten lassen, die dafür sorgte, dass man eine Unterkunft und regelmäßige Mahlzeiten erhielt sowie Kleidung, falls erforderlich, oder zumindest deren Reinigung. So manchem Geizhals oder Faulpelz, der es gern bequem hatte, mochte das gerade recht sein; ein bescheidenes Auskommen, ohne etwas dafür tun zu müssen, und dafür das eigene Geld zu sparen. Aber nicht alle Bedürftigen nahmen dieses Angebot in Anspruch, weil sie sich schämten oder zu stolz waren. Sie waren jeden Tag im »Bazar«, um kleine Handlangerdienste anzubieten. Schließlich mangelte es an Dienstpersonal wie Küchenhilfen, Stewards, Animateuren, Handwerkern, auch in den technischen Bereichen und vor allem den Reinigungsdiensten. Es waren zwar ständig Reinigungsroboter unterwegs, aber der Tender war riesig. Den Großteil der Arbeiten hatte die Kommandantin, Oberst Electra Pauk, zu vergeben, aber auch privilegierte Passagiere konnten jemanden zum Schikanieren und Herumscheuchen für Botendienste brauchen.
    Tongger Feszak beispielsweise hatte schon sieben Helfer vergrault; tatsächlich hatten diese sich anschließend dazu überwinden können, zur Leistungsstelle zu gehen, was nicht demütigender sein konnte als der unausstehliche Springerpatriarch. Sich stattdessen als Taschendieb zu versuchen, wie es der eine oder andere zunächst überlegte, war nicht unbedingt vorteilhaft, denn die »Reviere« waren seit dem Aufbruch von den Profis belegt, die keine Konkurrenz duldeten, erst recht keine Stümper, die nur für Aufsehen sorgten und alle in Gefahr brachten, erwischt zu werden. Ihnen wurde rasch nahegelegt, die Leistungsstelle aufzusuchen, wenn ihnen ihre Gesundheit lieb war.
    Momentan, wie Heatha erstaunt sah, wurde der Mehandor von einer Frau begleitet, ein absolutes Novum. Sie war eine junge Ferronin, die Heatha als Esra Feridi erkannte, wohl eine Rasbol – hatte sie zumindest behauptet. Sie war um mehr als einen Kopf kleiner als der massige Patriarch, aber das fiel gar nicht weiter auf, denn sie strahlte enormes Selbstbewusstsein aus. Es war ein seltsames Paar, musste Heatha zugeben. War Feszak etwa dabei, seinen Meister zu finden? Wie hatte Esra das geschafft? Sie hatte die Blauhäutige ein paarmal in der großen Rosen-Bar getroffen, wo sich zumeist die jungen Singles tummelten, und da hatte sie keineswegs so

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