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PR 2694 – Todeslabyrinth

PR 2694 – Todeslabyrinth

Titel: PR 2694 – Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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stehen geblieben und schauen herüber. Noch haben sie mich nicht entdeckt, aber sobald die Tür aufgelöst ist, ist es vorbei.
    Ich habe schreckliche Angst. Es gibt kein Entrinnen, das weiß ich. Wenn sie mich finden, komme ich nicht mehr mit nur einem elektrischen Schlag davon. Dann werde ich förmlich von Blitzen gegrillt.
    »Konzentrier dich!«, flüstert er eindringlich. »Vergiss deine Angst, dann wirst du es schaffen!«
    Konzentrieren, das sagt er so leicht dahin. Ich schlottere inzwischen, starre die Schemen wie ein hypnotisiertes Kaninchen an. Bald werden sie mich erblicken, erkennen. Ich ziehe sie ja geradezu an ...
    Konzentrieren. Ich muss! Ich will diese Tür verschließen. Ich will nicht, dass sie mich finden. Verdecke die Sicht, verschließe die Tür!
    Endlich bringe ich meine Gedanken dazu, sich zu sammeln. Halte den Blick auf die Lücke in der Tür gerichtet.
    Und da ... geht sie zu. Nein, sie wächst zu. Meine Hand, die flach auf dem Boden liegt, spürt erneut dieses Pulsieren, eine sachte Bewegung – und der Boden ist nicht so kalt, wie er sein sollte. Sondern eher ... warm. Ich schicke meine Impulse durch meine Hand in den Boden und durch den Boden zu der Tür.
    Und sie reagiert. Wie mit einem Atemstoß schließt sich die Lücke.
    Die Schemen laufen weiter.

10.
    Der Weg hindurch
     
    »Das ist nur ein kurzes Aufatmen«, sagt der Andere, als wir allein sind, nachdem alle vorübergezogen sind. »Du hast dich hier abgeschirmt, aber das wird auf Dauer nicht funktionieren.«
    Im Moment interessiert mich das gar nicht. Ich streiche weiter über den Boden, berühre die Wand. »Es ist kein Stein«, murmle ich. »Es ist organisch , auch ...«
    Und da geschieht es, als würde ein Vorhang fallen. Plötzlich verändert sich die Umgebung um mich herum. Wände und Decken werden biegsam und flexibel, und ... ich sehe ein Netz wie ein Adergeflecht, das leise pumpt. Ich kann sogar sehen, wie es durch die grauen Leitungen fließt ...
    »Was ist das?«, flüstere ich.
    »Du bist nah dran«, antwortet der Andere. »Es braucht nicht mehr viel, und alles wird sich dir erschließen.«
    »Und du kannst es mir nicht sagen.«
    »Du musst die Erfahrung selbst machen, nur so kannst du es sehen und erkennen. Wenn ich es dir sage, ist es nur eine Geschichte mehr.«
    »Aber es ist mein Weg.« So skurril das auch erscheinen mag, allmählich begreife ich, wozu er mich drängen will. Ich muss da hinaus. Ich kann den Schemen nicht entkommen, niemals. Doch ich darf die Entscheidung nicht ihnen überlassen. Sie dürfen mich nicht bedrohen, ich darf nicht mehr vor ihnen fliehen.
    Ich muss mich ihnen stellen.
    »Ich muss wieder nach oben«, eröffne ich meinem Begleiter. »Kannst du mir dabei helfen?«
    »Ja.«
    »Es geht um Leben oder Tod.« Das sage ich mehr für mich. »Ich muss mich entscheiden.«
    »Richtig.« Er steht auf. »Um den Tod zu überwinden, musst du dich für das Leben entscheiden.«
    Warum klingt dieser Satz für mich logisch? Was begreife ich, ohne dass es mir bewusst wird?
    Ich deute auf die Adern an den Wänden. »Wohin fließt der Strom? Oder ist es Blut?« Es gibt keine farbliche Abgrenzung, nach wie vor ist alles fahl.
    »Zum Herrn dieser Welt.«
    Endlich einmal eine klare Auskunft! Wobei, eine weitere hatte ich vorher schon erhalten, der ich zunächst kein Gehör geschenkt hatte.
    Ich bin nicht allein, der Andere ist kein Einzelfall. Es gibt viele.
    Und offenbar gibt es jemanden, der all das beherrscht.
    »Dann ist das alles keine Wahnvorstellung von mir? Ich bin wirklich hier?«
    Obwohl das die Gefahr immer realer macht, bin ich darüber erleichtert. Es gibt dann wirklich einen Weg nach draußen.
    »Das bist du. Doch was du siehst ... ist deine Projektion. Die Stadt, die du siehst, existiert nicht.«
    »Du siehst sie nicht?«
    »Nein. Nur den Hauch eines Abbildes, wenn ich mich auf dich konzentriere.«
    »Der Herr dieser Welt ... wie wird er sich verhalten?«, frage ich zaghaft. »Wird er mir helfen oder mich töten?«
    »Geh zu ihm, dann wirst du es herausfinden«, antwortet der Andere. »Wir müssen zu ihm, denn er ist die Welt.«
    Ich stehe auf. Wir verlassen die Deckung. Es ist ganz einfach, ich strecke die Hand aus, und dann gehe ich hindurch. Jetzt habe ich den Bogen raus.
    Draußen ist alles still und verlassen. Meine Schemen lauern wahrscheinlich irgendwo und warten ab, was ich als Nächstes tun werde. Die Zeit der Flucht ist vorbei, also werden sie mich auch nicht verfolgen. Sie wissen, dass es zur

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