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PR 2695 – Totenhirn

PR 2695 – Totenhirn

Titel: PR 2695 – Totenhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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durchkreuzte er QIN SHIS Pläne.«
    »Welche Pläne?«
    »Keine Zeit für Erklärungen ...«
    Hilvard zeigte einen Gesichtsausdruck, den Ankersen niemals zuvor gesehen hatte, Ybarri offenbar schon. Sie zuckte erschrocken zusammen, als würde sie ihren Exmann nun auch in der Physiognomie Ankas wiedererkennen.
    »ALLDAR wird eine neue Bestimmung erhalten«, fuhr Hilvard fort. »Die RATBER TOSTAN muss unbedingt Position über Faland beziehen und bereit sein.« Eine weitere Pause entstand. »Das Schiff muss den Korpus von ALLDAR gegebenenfalls in Sicherheit bringen, sollte das Totenhirn zu schwach sein, um für sich selbst sorgen zu können.«
    »Was ist damit gemeint?«, hakte Ybarri nach.
    »Bald wirst du es wissen, Michou, bald ...«
    »Wer war dieser Fremde?«
    Hilvard lächelte auf eine Weise, die Ankersen niemals zuvor gesehen hatte. »Er nannte sich Delorian«, sagte er mit Rouths Stimme und verstummte dann.
    Er schloss die Augen. Es war kein weiteres Wort aus ihm herauszubringen.

12.
    Der Unsterbliche
     
    Der Name Perry Rhodan bewirkte einen spürbaren Ruck. Offiziere, die eben noch nervös gewirkt hatten, zeigten nun keinerlei Anzeichen von Unsicherheit mehr. Die rasch weiterverbreitete Nachricht sorgte auf allen LFT-Schiffen für bessere Stimmung.
    Der große Unsterbliche, die Ikone Terras, ließ sie wissen, dass sie diesen Kampf nicht allein ausfochten. Er war nicht persönlich anwesend, und niemand wusste, ob und wann er in den Kampf eingreifen würde. Aber er hatte Terra nicht aufgegeben. Er befand sich in unmittelbarer Nähe.
    Bull fühlte grenzenlose Erleichterung. Mit einem Mal war die Last auf seinen Schultern viel leichter zu tragen. Er war es seit Jahrtausenden gewohnt, Verantwortung zu übernehmen, und er war auf die Hilfe des Freundes nicht angewiesen. Aber es tat unglaublich gut, von ihm zu hören, zu wissen, dass er noch lebte, dass er in der Nähe war – und dieses lachhafte Symbolbild auf die Bildschirme gespiegelt zu sehen.
    Aus den Augenwinkeln verfolgte er, wie rasch die Information über Rhodans Funknachricht die Runde machte. Binnen weniger Minuten wurden die gekreuzten Knochen mit Damenschuh mehrere tausendmal übernommen. Die Darstellung stand rasch für den Widerstand der Terraner gegen einen überlegenen Gegner. Gemeinsam mit dem Konterfei Rhodans tauchte das Bild neben den Individualmarkierungen von Arbeits- und Kampfrobotern auf. Es wurde hastig auf Kampfanzüge gepinselt – vier, fünf Striche reichten –, wurde von Servicemaschinen unter die offiziellen Kennungen von Dutzenden Beibooten gesetzt. Es zierte als Logo eine Unzahl virtueller Nachrichten, das Thema beherrschte den offiziellen Funk.
    Wenn Perry das beabsichtigt hat, ist er wahrlich ein Genie, dachte Bull. Es ist die richtige Art von Euphorie, die wir derzeit dringend benötigen. Und alles nur wegen eines saudämlichen Gags eines reichlich zwielichtigen selbst ernannten Komödianten vor was weiß ich wie viel Jahren. Als es chic war, den »Zwangsvereiniger der Erde« anzuprangern und sich lustig zu machen. War es nicht kurz nach der Gründung der Dritten Macht, als dieser Witzbold in einer lahmen Fernsehshow Perry mit einem japanischen Monsterfilm verglichen hatte, der ein paar Jahre zuvor in den Kinos gelaufen war? »Rodan – die fliegenden Monster von Osaka«. Wer kennt den heutzutage schon noch außer Perry und mir und vielleicht Homer? Und jetzt nutzt Perry diesen Gag als Zeichen der Hoffnung für sich selbst. Er ist mindestens so verrückt wie ich ...
    Aber es funktionierte.
    Der Widerstand des Feindes wurde immer größer. Er hatte die Arbeitsweise der Terraner durchschaut und fand nun auch auf Bulls Unberechenbarkeiten die passenden Antworten. Und sie gewannen an Masse.
    Zapfenraumer erschienen scheinbar aus dem Nichts, nahe den 38 Kristallkugeln, die rings um den zweiten Planeten in Energiefelder eingebunden waren. Das energetische Durcheinander der Kampfhandlungen erlaubte keine exakten Messungen, zumal rings um die marsähnliche Welt nichts so war, wie es sein sollte. Sie konnten bloß vermuten, dass die Kristallkugeln als Empfangsstationen dienten, als Endstationen einer Transmitterstrecke.
    »QIN SHIS Truppen werden durch einen neuen Schiffstyp verstärkt«, sagte Wabuthu unaufgeregt. »Walzenförmig, meist über tausend Meter lang. Kampfkräftig, wenn man den ersten Messdaten glaubt.«
    Die Walzenraumer stürzten sich rasch ins Kampfgeschehen. Das Spielbrett, auf dem sie sich bewegten, bekam eine neue

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