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PR 2695 – Totenhirn

PR 2695 – Totenhirn

Titel: PR 2695 – Totenhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Entscheidungen in seinem Sinne traf.
    »Ich habe einen Funkspruch aufgefangen, den ich nicht dekodieren kann. Er stammt definitiv nicht vom Gegner.«
    »Ist er terranischen Ursprungs?«
    »Mag sein. Manche Verschlüsselungssequenzen kommen mir bekannt vor, andere sind mir völlig fremd. Ein einziges Wort lässt sich in Buchstaben umsetzen.«
    »Und zwar?«
    »Es ergibt leider keinen Sinn ...« Wabuthu griff nach einem virtuellen Bild, knüllte es – scheinbar – zusammen und warf es ihm zu. Er fing das Wurf-Hologramm auf und glättete es mit wenigen Handbewegungen.
    »Tsêhesenêstsestôtse«, las Bull.
    Er lächelte. Er ließ sich den Rest der Datenkette auf einen Holoschirm legen. Kryptoanalytiker hatten die Informationen bereits durchgearbeitet und nichts gefunden, was weiterhalf.
    Er aber kannte die Lösung. Sie ist ja gar nicht so kompliziert, dachte er und lächelte. Vorausgesetzt, man ist schon ein wenig älter und erinnert sich einiger Brocken aus der Sprache der Cheyenne, dem Tsêhesenêstsestôtse. Zumindest jene fünf Wörter, die mir Don Redhorse einst beigebracht hat. Allesamt findet man sie in keinem Lexikon, zumindest in keinem, das ohne Schimpfworte auskommt.
    Nur wenige noch lebende Menschen kannten dieselben Worte. Er pflegte sie rasch ins Entschlüsselungsprogramm ein und kümmerte sich dann wieder ums Kampfgeschehen. Der Umstieg fiel ihm nicht sonderlich schwer, zumal er derzeit bloß Routineangelegenheiten zu erledigen und zu bewerten hatte. Oberst Baeting ersetzte ihn ausgezeichnet.
    »Wir haben's!«, rief Wabuthu. »Aber woher wusstest du ...«
    »Auf den Schirm damit!«, forderte Bull.
    »Es handelt sich um eine Art Piktogramm, und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was es bedeuten soll.«
    »Mach schon!«, verlangte er ungeduldig.
    Auf dem Zentralholo erschien das überdimensionierte Bild zweier gekreuzter Knochen und eines Damenschuhs.
    »Ich kann euch sagen, was das ist!«, rief Bull so laut, dass jedermann in der Zentrale ihn hören konnte. »Das ist ein Beispiel schlechten Humors.«
    Er machte eine kleine Pause, bevor er fortfuhr: »Es stammt von Perry Rhodan. Er muss in der Nähe sein. Ich wusste doch, dass er Terra niemals im Stich lassen würde!«

11.
    Der Oberst
     
    »Sie sind sicher, dass Shamsur Routh durch Anka Hilvard und Aiden Cranstoun mit uns Verbindung aufgenommen hat?«
    »Zum wiederholten Male: Ich bin mir ganz sicher. Shamsur nannte mich als Einziger Michou, und das auch nur, wenn wir unter uns waren.« Henrike Ybarris Wangen wurden rot, während sie weitersprach: »Nur er wusste um mein Faible für das Altfranzösische, insbesondere in intimen Momenten. Wenn du verstehst, was ich meine.«
    Ankersen dachte lange und intensiv nach. Dann war es an ihm zu erröten. »Ja, ich verstehe«, sagte er und wandte sich ab. Er gab vor, eine Reihe wichtiger Befehle geben zu müssen, bevor er sich wieder an sie wandte. »Shamsur Routh existiert also im Totenhirn weiter wie auch Zachary Cranstoun«, fasste er zusammen. »Die beiden argumentieren in unserem Sinne. – Aber was können sie erreichen?«
    »Mein Ziehsohn ist ein bemerkenswertes Wesen.«
    Sie zuckten unisono zusammen und drehten sich um. Chourtaird war in den Raum getreten, ohne dass sie es bemerkt hatten.
    »Du meinst also, er könnte einfach anspaziert kommen, sich breitmachen und im Totenhirn alles an sich reißen?«, fragte Henrike Ybarri. Sie zeigte ein schmales Lächeln, bevor sie fortfuhr und sich die Frage selbst beantwortete: »Ja, das klingt nach Shamsur.«
    »Ganz so ist es sicherlich nicht«, sagte der Sayporaner. »Wir wissen weder exakt, was das Totenhirn eigentlich ist, noch wie es im Detail funktioniert. Aber es mag sein, dass Shamsur und der andere Terraner als Katalysator funktionieren. Dass der Denkkörper auf solche wie sie gewartet hat und sie nun für seine Zwecke verwendet.«
    »Um sie nach getaner Arbeit zu entsorgen?«, fragte Ankersen misstrauisch.
    »Ich weiß es nicht«, gab Chourtaird zu. Er ruderte mit den Armen, wohl als Zeichen seiner Hilflosigkeit. »Aber vertrauen wir darauf, dass sich das Totenhirn auf unsere Seite schlägt. Es muss schließlich auch in seinem eigenen Interesse sein. Es kann nicht wollen, dass QIN SHI die Anomalie übernimmt.«
    Ankersen informierte sich ein weiteres Mal über die Vorgänge am Rand der Anomalie. Bulls Kampf gegen QIN SHIS Truppen dauerte mittlerweile eine knappe Stunde, und wenn man den Nachrichten trauen konnte, gab es Grund zu vorsichtigem

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