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PR 2696 – Delorian

PR 2696 – Delorian

Titel: PR 2696 – Delorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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den Umstand, dass der Kugelsternhaufen Omega Centauri nichts anderes war als der Überrest des Urschwarms Litrakduurn.
    Ich wartete auf das Entstehen anderer wichtiger Umstände: Die Nocturnen als ›Überreste‹ der Geburtshelfer von ES mussten entstehen, die Kunstwelt Wanderer als Anker für ES gebildet werden. Auch die Planetenwälle als Abwehr gegen die Suprahet-Gefahr existierten noch nicht.
    Lediglich die Wunder der Riesenwelt Gol im heutigen Wega-System waren schon vorhanden.
    Ich dachte damals, als der Alte und ich in unregelmäßigen Zeitabständen immer wieder zusammentrafen, an so vieles. Es war der Drang, alles zu erfahren, was ringsum geschah, um mir irgendwie einen Vorsprung zu verschaffen. Mein Wissen allein um die Große Zeitschleife hätte dieser Vorsprung sein können, aber dieses Wissen musste ich mit ES teilen. Ich verlor mit jedem Tag mehr von diesem Vorteil, der doch keiner war.
    ›Du kannst es nicht zurückhalten‹, warnte mich der alte Chronist. ›Damit würdest du nur dir selbst schaden. Besser, du versuchst nicht, die Entwicklung der Superintelligenz ES zu manipulieren.‹
    Ich entsann mich der geschlossenen Hyperkokons und befasste mich mit dem Sternenozean von Jamondi. Ich entsann mich, dass Carya Andaxi die Philosophie des mythischen Ahandaba zu den Schutzherren von Jamondi bringen würde. Und schließlich manifestierte sich mein Wissen um die Kybb-Titanen, die ursprünglich Sektorknospen der Anthurianer waren oder auch sein würden, je nachdem, aus welchem Blickwinkel ich die Geschehnisse betrachtete.
    Immer umfangreicheres Wissen brach in mir auf. Wie eine einmal losgetreten Lawine, die nicht mehr zu stoppen war, mutete mir das alles an. Eine Weile fürchtete ich sogar, ES könnte darauf aufmerksam werden, und ich legte mir eine Reihe von Ausflüchten zurecht. Aber die Entität bestätigte mir sogar, dass ich sehr gute Aufbauarbeit leistete.
    Ich rief mir das entstehende und später vernichtete Barinx mit dem Ring der Neun Sonnen in Erinnerung. Zugleich vergegenwärtigte ich mir die Kaskaden von Ourombouror, den Hain der goldenen Filamente und vor allem die Sonnenstelen des ewigen Abgrunds.«
    »Die Kaskaden haben nicht das Geringste mit ES zu tun«, unterbrach Ennerhahl überrascht. »Ganz im Gegenteil. Ich frage mich ...«
    Delorian winkte unwillig ab. »Du solltest nicht nach Nebensächlichkeiten forschen, wenn das große Ganze gefragt ist.«
    »Die Kaskaden von Ourombouror als Nebensächlichkeit zu bezeichnen, empfinde ich als gewagt.«
    »Kennst du sie, Ennerhahl? Bist du nur ein einziges Mal mit deiner Lichtzelle in der Nähe gewesen?«
    »Nein«, gestand der Beauftragte zögernd.
    »Dann vergiss meinetwegen, dass ich diesen Ort erwähnt habe.« Delorian hatte minutenlang mit geschlossenen Augen geredet, nun blickte er sein Gegenüber kopfschüttelnd an. »Mehr wirst du von mir nicht dazu hören. Akzeptiere das oder weigere dich, es ist mir egal.«
    »Dann solltest du allmählich zu einer brauchbaren Aussage kommen.«
    »Geduld scheint nicht deine Stärke zu sein, Ennerhahl. Aber vielleicht bist du einfach nur zu jung.«
    Seufzend ließ sich Delorian zurücksinken.
    »Natürlich kannte ich damals auch das Wissen der in ES aufgegangenen Rest-Entität ESTARTU«, fuhr er leise fort. »Es umfasste die Anfänge als Sporenwolke Sorrmo ebenso wie die als Koridecc-Schmetterling. ESTARTU, das grenzenlose Glück. Als es unterging, wurde damit der Grundstock für ES geschaffen – aber schon nach einigen Jahrmillionen würden sich die ältere Schwester und der jüngere Bruder im Streit wegen der Thoregon-Teilnahme trennen und ESTARTU später zur eigenständigen Superintelligenz werden.
    Und jetzt bin ich beim Hauptansatz meines allmählich aufgebauten Plans. Ich erinnerte mich exakt an die Zukunft, an das, was der Heliote sagen würde. Dass nämlich vor sehr langer Zeit zwei Galaxien miteinander kollidiert waren und sich mittlerweile wieder voneinander entfernten, etwas, das sehr häufig in allen Bereichen des Universums geschieht. Doch in diesem Fall war es etwas anders: An der Schnittstelle der Katastrophe würde ein Absolutes Vakuum entstehen, ein überaus seltenes Phänomen.
    Absolute Vakua stellen die einzigen Bereiche dar, auf die die Hohen Mächte keinen Zugriff haben.
    Die entstehende Sphäre konnte also einigen nach Unabhängigkeit strebenden Superintelligenzen die Möglichkeit bieten, sich dem Diktat der Kosmokraten zu entziehen. Der dabei entstehende PULS, das wurde schon

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