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PR 2696 – Delorian

PR 2696 – Delorian

Titel: PR 2696 – Delorian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Reginald Bulls Beobachtungssonden der Vernichtung entkommen waren. Es musste so sein, denn völlig überraschend verließen aus der Anomalie kommende Zapfenraumer den vom BOTNETZ erschaffenen Tunnel. Die ersten Schusswechsel mit QIN SHIS Flotte verrieten, dass trotz des identischen Schiffstyps Gegner aufeinandertrafen.
    Den Zapfenraumern folgten neunzig LFT-BOXEN und die LEIF ERIKSSON IV.
    Unerheblich, stellte Delorian fest.
    Jäh wurde die TOLBA erschüttert. Der heftige Ruck löste Alarm aus.
    »Ein kurzzeitiger Ausfall der Tarnung wurde erkannt!«, meldete der Hauptrechner. »Der Schutz ist wieder aktiv.«
    »Welche Ursache hatte die Erschütterung?«, fragte Delorian.
    »Ein starkes Fesselfeld fixiert die TOLBA. Der Einfluss besteht unverändert.«
    In der Holokugel entstand das verschwommene Abbild eines zweiten Raumschiffs. Es war der TOLBA sehr nahe gewesen und war es wohl immer noch.
    Delorian nickte verkrampft. Dieses andere Schiff verfügte ebenfalls über eine hervorragende Tarnung. Nur für einen Sekundenbruchteil, zeitgleich mit der TOLBA, hatte es seinen Schutz verloren. Just in diesem Augenblick hatte das Fesselfeld zugeschlagen.
    »Die Bildsequenz des Angreifers vergrößern!«
    Die Wiedergabe blieb unscharf. Delorian erkannte dennoch, dass es sich um eine modifizierte Lichtzelle handelte, eines der perfektesten und wunderbarsten Raumschiffe, die jemals geschaffen worden waren.
    Wer davon wusste, ordnete die Lichtzellen sofort den Rittern der Tiefe zu. Aber auch einige der Sieben Mächtigen hatten sich dieser Schiffe bedient, die weitgehend aus fünfdimensional orientierter Formenergie bestanden. Größe und Form der silbrig leuchtenden Sphären waren variabel, im Allgemeinen durchmaßen sie bis zu tausend Meter.
    Kein Wunder, dass die TOLBA bewegungsunfähig geworden war.
    Delorian lächelte schwach. Sein Gegenüber war wieder getarnt und nicht mehr anzumessen. Einige Zehntausend Kilometer Distanz mochten zwischen beiden Schiffen liegen, womöglich mehrere Lichtsekunden. Trotzdem war es für Delorian nicht wichtig, die Lichtzelle aufzuspüren, er kannte seinen Gegner.
    »Also gut, Ennerhahl«, murmelte er im Selbstgespräch. »Du hast es geschafft, mich zu erwischen. Ich bin nicht missgünstig und gönne dir den Erfolg sogar.«
    Delorian verschränkte die Hände im Nacken und lehnte sich im Sessel zurück. Nachdenklich fixierte er den Hologlobus. Die Schlacht der Zapfenraumer aus der Anomalie gegen QIN SHIS Schiffe tobte heftiger, hier und da zeigte sich deutlich, wo die Panikstrahlung zuschlug. Nur die terranischen Einheiten hielten sich noch nahe der Tunnelöffnung. Reginald Bull agierte mit der gebotenen Vorsicht.
    »Bilderfassung in die Richtung, aus der das Fesselfeld zugreift!«
    Es war nicht möglich, den Ausgangspunkt anzumessen. Der Weltraum zeigte nur die gewohnte Schwärze und die Sterne der Kleingalaxis als schmales Band. Die Aufrisse der Tryortan-Schlünde würden als rötliches Glühen im optischen Bereich erst in Jahren sichtbar werden.
    Vorübergehend erwog Delorian, die TOLBA mit voller Leistung des Hauptantriebs zu beschleunigen. Es war nicht ausgeschlossen, dass er dem Fesselfeld mittels eines Gewaltmanövers entfliehen konnte.
    Er beließ es bei der Überlegung. Was hätte er erreicht? Den Zwiespalt, in dem er sich befand, konnte er ohnehin nicht leugnen.
    Einerseits wollte es Delorian keinesfalls auf eine Konfrontation ankommen lassen. Weil nicht vorhersehbar war, ob Ennerhahl oder er dieses Kräftemessen für sich entscheiden würde. Andererseits war das Duell unausweichlich.
    Delorian hatte »sein Feld« längst bestellt. Lediglich die Situation behagte ihm nicht, um diese Auseinandersetzung zu einem Ende zu bringen. Die Waffensysteme der Lichtzelle durfte er keinesfalls unterschätzen.
    Delorian merkte auf. Die Positronik signalisierte einen eingehenden Funkspruch. Es hätte nur einer knappen Geste bedurft, die akustische Übertragung anzunehmen, doch er ignorierte Ennerhahls Kontaktaufnahme.
    Denn kein anderer als Ennerhahl konnte der Anrufer sein. Was es zu sagen gab, hätte auch in einigen Minuten geklärt werden können.
    Delorian leckte sich über die Lippen und fuhr sich mit beiden Händen über den Bart, um die Haarfülle ein wenig zu glätten. Er schaltete eine abhörsichere Funkverbindung.
    Erst nach einer Weile hing ein leichtes Flirren in der Luft, entstand das Übertragungsholo.
    Große schwarze Augen blickten Delorian an. Das von ebenfalls schwarzen Haaren

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