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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Solsystem wäre für die Hohen Mächte dann verschwunden, vielleicht sogar unerreichbar.
    Der Dritte Weg, dachte Rhodan. Unabhängigkeit von den Kosmokraten und Chaotarchen.
    Aber wie würden die Hohen Mächte darauf reagieren? Was, wenn sie rechtzeitig bemerkten, dass sich ein weiterer blinder Fleck wie Escalian in ihrer Wahrnehmung bildete und daraufhin ihre Hilfstruppen ausschickten, um diesem Vorgang Einhalt zu gebieten?
    Würde Rhodan damit nicht genau das Gegenteil von dem erreichen, was er bezweckte? Würde er damit nicht gerade das Interesse der Hohen Mächte auf das Solsystem lenken?
    Und vielleicht sogar auf die gesamte Mächtigkeitsballung von ES?
    Bei Escalian haben sie es ebenfalls nicht rechtzeitig bemerkt!, dachte er.
    Er sah Delorian an. »Was hältst du davon? TAFALLA als Ersatz für ARCHETIM? Ich weiß, du bist nicht mehr sein Chronist, aber was würde ES dazu sagen?«
    Sein Sohn dachte nach. Rhodan bemühte sich, ihm in diesem Augenblick nicht zu misstrauen, einfach davon auszugehen, dass ihm das Wohl der Menschheit noch am Herzen lag, auch wenn er sich bald aus diesem Universum verabschieden würde.
    Aber Unabhängigkeit von den Kosmokraten ... ein Solsystem, das von den Hohen Mächten nicht mehr wahrnehmbar war ...
    Delorian nickte. »Vielleicht ist das der nächste Schritt auf deinem Dritten Weg, der nächste Schritt bei der Loslösung von den Kosmokraten ... in deinem Sinne, Vater. Ich halte es für möglich. Und ich will zwar nicht mehr für ES sprechen, aber ich vermute, dass ES diese Idee ebenfalls für ... interessant halten würde.«
    Rhodan atmete tief ein. Vielleicht war es das, was er von Escalian behalten konnte. Er hatte keine andere Wahl, als Chanda und Escalian mitten in gewaltigen Umwälzungen zurückzulassen, die die beiden Galaxien vielleicht auf Jahrhunderte ins Chaos stürzen würden.
    Aber vielleicht konnte er den Korpus von TAFALLA für die Milchstraße sichern. Für den Dritten Weg.
    Vielleicht war es genau das, was er aus diesem Fiasko an Positivem mitnehmen konnte.
    Diese Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen, trotz aller Risiken, die damit verbunden waren.
    Er traf den Entschluss aus dem Bauch heraus. »Mikru, sind die Traktorstrahlen von MIKRU-JON stark genug, um die sterbende Entität TAFALLA ins Solsystem zu schleppen?«
    Bevor der Schiffsavatar antworten konnte, gab die Ortung von MIKRU-JON Alarm.
    In unmittelbarer Nähe waren 1500 LFT-BOXEN materialisiert.
    Und ein Schiff, das sich nicht identifizieren musste. Rhodan erkannte die LEIF ERIKSSON beim ersten Blick auf das Holo.
    Reginald Bull war da!

11.
     
    Das Holo zeigte Reginald Bull so lebensecht, dass Rhodan glaubte, sein alter Freund stünde in Fleisch und Blut vor ihm. Es war kein Vergleich zu den dreidimensionalen Darstellungen, die über weite Ferne zustande kamen.
    Auch das trug dazu bei, dass Rhodan den Eindruck hatte, wieder zu Hause zu sein.
    Rhodan hob eine Hand und verhinderte damit die überschwänglichen Ausbrüche, zu denen Reginald zweifellos ansetzen wollte. »Später, Bully! Wir haben noch einiges zu tun. Das seltsame Objekt, das eure Ortung euch zeigt, ist TANEDRARS Teilentität TAFALLA. Können einige LFT-BOXEN sich zusammentun und sie mit Traktorstrahlen in Schlepptau nehmen?«
    »Das müsste möglich sein«, sagte Bull.
    »Unterschätze die verborgenen Eigenschaften des Wesens nicht. TAFALLA liegt im Sterben. Ihr müsst vorsichtig sein, Abstand halten. Vielleicht treten mehrdimensionale Vorgänge auf, die mit dem Prozess einhergehen. Es könnte zu Störungen kommen.«
    »Unsere Techniker sollen sich den Kopf darüber zerbrechen. Wieso seid ihr ...«
    »Schleuse MIKRU-JON erst mal ein!«, bat Rhodan den alten Freund.
    »Die Raumbeben nehmen zu«, warnte Mikru. »Außerdem treten Raum-Zeit-Verzerrungen auf, eine Folge des Transfers des Steuersystems in die Anomalie. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    »Hast du Mikrus Empfehlung mitbekommen?«, fragte Rhodan.
    Bull nickte. »Einschleusen, TAFALLA an die Leine legen und dann schnellstmögliche Rückkehr ins Solsystem. Ach ja, Perry ...«
    Rhodan sah den Freund an.
    »Es freut mich, dass ihr es zu uns geschafft habt«, sagte Bull und unterbrach die Verbindung.
     
    *
     
    Als Rhodan wieder aufblickte, war Delorian verschwunden. »Die Projektionsgestalt hat sich gerade eben aufgelöst«, meldete Mikru. »Ich konnte es nicht verhindern.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Rhodan. Trotzdem sah er sich in der Zentrale von MIKRU-JON um,

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