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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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ist, glauben Sie mir, Sie wollen das gar nicht wissen. Diese Splitter breiteten sich über den Roten Planeten aus und wurden durch ihre Strahlung zu einer tödlichen Gefahr für die Erde. Die 1,6 Milliarden Menschen zu evakuieren, die damals auf dem Mars lebten, reichte nicht aus.
    Mit Unterstützung eines verbündeten Sternenvolks wurde der ganze Planet gegen ein Ersatzteil ausgetauscht, einen ziemlich trostlosen Brocken, der den Namen Trokan trug. Unter recht mysteriösen Umständen sind wir Trokan später wieder losgeworden.
    An seiner Stelle erschien ein neuer Mars, der keinerlei Spuren einer früheren Besiedlung aufwies, fabrikfrisch gewissermaßen, nur dass er eben keine Monde besaß. Wo er herkam, darüber streiten sich seit zweihundert Jahren die Gelehrten. Die meisten tippen auf eine Pararealität. Aber unter uns gesagt, das tun sie immer, wenn ihnen nichts Gescheites einfällt.
    Auf jeden Fall war die Uhr wieder auf null gestellt, und alles fing von vorne an. Wie schon knapp dreitausend Jahre zuvor begannen wir Terraner, den Mars für unsere Bedürfnisse umzugestalten, Atomsonnen zur Erwärmung, künstliche Sauerstoffatmosphäre, das übliche Terraforming-Programm. Inzwischen leben auf dem Mars wieder fast 1,4 Milliarden Menschen, darunter nicht wenige, die vor Terras scheußlichem Mond weggelaufen sind.
    Mars war seit jeher die Handelswelt des Solsystems, und er ist auf dem besten Weg, es wieder zu werden. Gegenwärtig gibt es neun Raumhäfen, jeder mit einem einhundert Kilometer großen Landefeld. Drei weitere sind im Bau. Da können Sie Springerwalzen, Diskusschiffe der Blues und weiß ich nicht was für Typen des galaktischen Raumschiffsbaus sehen. Täglich werden dort Waren aus der und für die Milchstraße in einem Umfang umgeschlagen, von dem sich unsereiner überhaupt keinen Begriff macht. Das meiste geht nach Terra oder zur Venus und wird da entsprechend teuer verkauft.
    Aber wenn Sie mal direkt auf den Mars kommen, können Sie durchaus ein Schnäppchen machen, am Großhandel vorbei. Als ich kürzlich mit Hilda in Marsport VII war …, aber das gehört jetzt nicht hierher.
    Marsport VII liegt direkt neben New Pounder City, der Hauptstadt des Mars. Verdankt ihren Namen General Leslie Pounder, einem alten Knochen, der als Chef der US Space Force seinerzeit Perry Rhodan zum Mond geschickt hat. Pounder City ist exakt kreisförmig angelegt und fünfzig Kilometer groß. Wenn wir näher herankommen, können Sie sehen, dass die Stadt von oben wie das gute alte Yin-und-Yang-Symbol aussieht. Die s-förmig geschwungene Nevada Fields Avenue teilt die Stadt exakt in zwei Hälften. Vom Raumflugzentrum Nevada Fields ist Rhodan damals mit der STARDUST zum Mond gestartet.
    Da, schauen Sie mal. Monde hat dieser neue Mars nicht, dafür aber einen Wurm. Das silbrige Ding, das sich soeben über den Horizont schiebt, ist Aarus-Jima. Er stammt ursprünglich aus der fernen Galaxis Tradom, ist aber schon seit zweihundert Jahren in der Milchstraße und kommt traditionsgemäß immer wieder zum Mars.
    Was Sie sehen können, ist nur der milchig schimmernde, wolkenartige Schirm, der alles umgibt, eine sechzig Kilometer lange Schnur aneinandergereihter Perlen, die in ihrem Innern alles enthalten, was die Aarus zum Leben brauchen: gewaltige Fabriken, die Scoutbasis, das Forschungszentrum, die Genetische Sphäre und sogar eine künstliche Sonne. Die Aarus müssen Sie sich wie aufrecht gehende Hammerhaie mit langen Armen und kurzen Beinen vorstellen. Es sind begnadete Techniker, sodass ihre interstellaren Wurme überall gerne gesehen sind.
     
     
    Die Hightech-Glutwelt
     
    Erde und Venus stehen im Augenblick etwas ungünstig auf der anderen Seite der Sonne. Deswegen fliegen wir zuerst einmal zum Merkur. Mit nicht einmal fünftausend Kilometern Durchmesser ist er der kleinste Planet unseres Sonnensystems – und einer der ungemütlichsten. Merkur ist ein Einseitendreher, das heißt, er wendet der Sonne immer die gleiche Hemisphäre zu. Und bei einer Entfernung von gerade mal 57 Millionen Kilometern zu Sol wird die natürlich ordentlich heiß, so um die vierhundertdreißig Grad. Auf der Nachtseite herrschen lediglich minus hundertsiebzig Grad. Das Ganze ist eine knochentrockene Angelegenheit, wenn Sie Seen aus flüssigem Blei oder Zink nicht als »Gewässer« bezeichnen wollen.
    Trotzdem leben hier fünfzig Millionen Menschen, überwiegend Wissenschaftler und Techniker mit ihren Angehörigen. Nun sind Wissenschaftler und Techniker

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