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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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sind, besteht zum einen aus einem klotzigen, stufenförmig angelegten Bunkerbau, der eine Fläche von fünfzehn Quadratkilometern bedeckt. Sein zentrales Element bildet jedoch eine schwarze, fast einen Kilometer durchmessende, teilweise ausgehöhlte Steinkugel, die in einem Antigravitationsfeld über dem Krater schwebt. Zur Sicherheit wird sie zusätzlich von einem Paratronschirm umhüllt.
    Sollten Sie im Verlauf Ihrer Reise noch einmal in die Gegend des Saturns kommen, so schauen Sie sich diese eindrucksvolle Anlage unbedingt aus der Nähe an. Von außen selbstverständlich. Wenn Sie mal drin sind, kommen Sie so schnell nicht wieder raus.
    Den Planeten Saturn sollte man sich dagegen nur aus größerer Entfernung betrachten. Terraner fühlen sich erfahrungsgemäß in den Hüllen solcher Gasriesen nicht sonderlich wohl. Mit einem Äquatordurchmesser von 120.000 Kilometern hat Saturn jede Menge Wasserstoff, Methan und Ammoniak, um sich darin unwohl zu fühlen.
    Andere Völker sehen das durchaus anders. Daher haben die Maahks aus Andromeda und ihre Verwandten Saturn als Standort für das Habitat M1 auserkoren, eine Art Botschaftsstation im Solsystem. Inzwischen hat die Regierung der Liga Freier Terraner ihren Sitz bekanntlich auf den Planeten Maharani in den Plejaden verlegt. Die Maahks sind aber immer noch hier. Ob sie insgeheim damit rechnen, dass Terra irgendwann wieder das Zentrum der LFT wird? Vielleicht ist ihnen das Solsystem als solches aber auch so wichtig, dass sie bleiben wollen. Oder sie haben einfach die Ringe des Saturns schätzen gelernt.
    Bevor wir zum Jupiter weiterfliegen, machen wir noch einen kleinen Schlenker am Saturnmond Dione vorbei zum Polyport-Hof GALILEO. Sieht unscheinbar aus das Ding, das an dem PONTON-Tender klebt – zwei bernsteinfarbene, rechteckige Teller, die man mit den Oberseiten aufeinandergelegt hat.
    Aber von diesem Bahnhof aus können Sie ohne umzusteigen bis in den Andromedanebel reisen oder meinetwegen zur Galaxis Anthuresta, und die ist 663 Millionen Lichtjahre entfernt. Ehrlich gesagt traue ich dem Ganzen nicht so recht, aber es scheint zu funktionieren. Immerhin ist kein Geringerer als Perry Rhodan Präfekt des Polyport-Netzes.

     
     
    … und eine Superbaustelle
     
    So, meine Damen und Herren, Linearetappe beendet und – voilà: das Auge des Sonnensystems. Saturn mit seinen Ringen mag vielleicht der prächtigste unter unseren Planeten sein, der größte und eindrucksvollste ist unbestreitbar Jupiter mit dem markanten roten Fleck. Derzeit hat das rote Auge eine Länge von annähernd 25.000 Kilometern bei einer Breite von immerhin 14.000 Kilometern. Eine riesige dauerhafte Sturmzone, ein Jahrtausendsturm.
    Vor einigen Jahrhunderten begann der Sturm abzuflauen, doch die Regierung des Jupitersystems hat dafür gesorgt, dass er wieder in Schwung gebracht wurde. Die Terraner, die auf den Jupitermonden leben, hatten die Sorge, ihr Wahrzeichen könnte verloren gehen. Wo doch die Ringe des Jupiters so unscheinbar sind, wollte man auf den Großen Roten Fleck nicht verzichten.
    An Jupiter ist eigentlich so gut wie alles gigantisch. Eine 140.000 Kilometer durchmessende Kugel, die überwiegend aus Wasserstoff besteht. Unsere Erde würde da locker mehr als dreizehnhundertmal reinpassen. Selbst seine Rotationsgeschwindigkeit ist ein Superlativ im Solsystem. Ein Jupitertag dauert nur zehn Stunden. Kein anderer unserer Planeten dreht sich so schnell um die eigene Achse. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt der Riese dagegen fast zwölf Jahre.
    Der Wasserstoff ist übrigens nur außen gasförmig, weiter innen wird er flüssig, und im Kern hat er sogar metallischen Charakter. Stünde man auf dem Grund des Metallozeans, wäre man mehr als dreißigtausend Grad und einem Druck von drei Millionen Atmosphären ausgesetzt.
    Und trotzdem existiert da unten eine Forschungsstation: Cor Jupiter, eine Außenstelle der Waringer-Akademie von Terrania. Unter uns gesagt, das muss schon ein ganz eigener Menschenschlag sein, der sich dort hinunterwagt, nur der Wissenschaft wegen. Da kann ich schon eher die Kristallfischer verstehen, deren Syndikat in Jupiters Atmosphäre winzige Hyperkristalle einsammelt. Die wollen wenigstens Geld verdienen.
    Die meisten »Bürger« Jupiters haben sich seit jeher auf den vier Galileischen Monden aufgehalten, Io, Europa, Kallisto und Ganymed, die schon beinahe an Planeten heranreichen. Das ist hier nicht wesentlich anders als beim Saturn.
    Erinnern Sie sich noch

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