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PR 2702 – Das positronische Phantom

PR 2702 – Das positronische Phantom

Titel: PR 2702 – Das positronische Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Wort Ekpyrosis für den Weltenbrand steht. Der feurige Weltuntergang – oder auch ein reinigendes Feuer beim Weltende. Im Bundahischn, einem uralten mittelpersischen Text über die Kosmogonie und Mythologie, wird spezifisch darauf eingegangen. Moment, ich habe mir die Zeilen irgendwann einmal eingeprägt ...«
    Er schloss die Augen, überlegte und zitierte dann: »Darauf werden durch das Feuer Armustin die Metalle in den Bergen und Hügeln flüssig werden und werden einem Strome gleich auf Erden sein. Dann werden alle Menschen in das flüssige Metall gehen und geläutert werden. Wer fromm ist, dem wird es scheinen, als ob er in warmer Milch ginge; wer gottlos, dem wird es so scheinen, wie wenn er in der Welt in flüssigem Metall ginge.«
    Rhodan kniff die Augen zusammen. »Ich erinnere mich nicht an eine Welt dieses Namens ... Wer bezeichnet sie so? Nur das Tribunal?«
    »Du kannst dich nicht daran erinnern«, erklärte Sipiera, »weil dies das einzige Verbrechen sein soll, dessen du dich noch nicht schuldig gemacht hast. Dieser Weltenbrand soll erst in der Zukunft stattfinden! Das sei so schwerwiegend, dass der Rat der Richter beschlossen habe, dem Verbrechen zuvorzukommen.«
    »Dann ist mir auch klar, weshalb ich damit nichts anfangen konnte«, sagte Rhodan trocken. »Kann ich den Zettel behalten?«
    Sipiera nickte. »Was willst du jetzt unternehmen?«
    »Zuerst muss ich herausfinden, was wirklich gespielt wird. Ich benötige Informationen zu Luna, den Onryonen und ganz besonders zu NATHAN und dessen Rolle.«
    Die Widerständlerin seufzte. »NATHAN kooperiert mit den Onryonen. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, aber irgendwie haben sie die Positronik auf ihre Seite gezogen. Vielleicht mit technisch-kybernetischen Mitteln, vielleicht mit Erpressung, der Drohung, entweder uns oder NATHAN selbst zu töten beziehungsweise zu zerstören. Vielleicht war es auch eine Kombination von alldem.«
    Bevor Rhodan etwas dazu sagen konnte, kam eine Gruppe von Widerständlern herein – und erkannte ihn augenblicklich.
    Die spontanen Jubelrufe und das Klatschen berührten ihn unangenehm.
    Thora erhob sich ruckartig und ging steifbeinig und mit großen Augen auf ihn zu. Offensichtlich hatte sie bisher nur den Verletzten im Fokus gehabt und ihn und Toufec völlig übersehen.
    »Perry Rhodan! Endlich!«
    »Jetzt wird alles gut!«, stieß ein älterer Mann aus, dessen linke Gesichtshälfte wächsern aussah, als hätte er nach einem Unfall eine schlecht verheilte Prothese erhalten.
    Diesmal schlug die Gesichtserkennung von Rhodans SERUN an.
    Antoine Marous, geboren 1416 in Kralendijk/Terra. Diplomierter Kybernetiker mit Abschlüssen an der Universität Tijuana und der Waringer-Akademie ...
    Rhodan blinzelte, und die winzige Informationsleiste am Kragenrand verschwand.
    »Perry Rhodan!«, hauchte ein jüngerer Mann mit militärisch kurz geschnittenem Haar und intensiv blauen Augen. Er kam auf Rhodan zu und streckte die Hand dabei weit aus. »Ich habe immer davon geträumt, Ihnen einmal die Hand zu schütteln, Sir!«
    Rhodan ergriff die schweißig-kühle Hand und drückte sie. »Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Aber auf diese Höflichkeitsfloskel lege ich keinen Wert. Nenn mich Perry!«
    »Luc Marous«, sagte der junge Terraner eifrig.
    Zwei Atemzüge lang blickten sie einander an, dann ließ Marous seine Hand los, als hätte er einen Stromschlag erhalten, und ging zwei Schritte zurück. »Was ich sagen wollte: Es freut mich, dass du hier bist. Du kannst dir nicht denken, was dies für uns bedeutet. Endlich gibt es Hoffnung – nach so langer Zeit!«
    Rhodan hob in einer beschwichtigenden Geste die Arme. »Ich möchte keine falschen Hoffnungen wecken. Als es uns endlich gelang, nach Luna vorzustoßen, wussten wir nicht, was uns erwartete. Selbstverständlich werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um eure Situation zu verbessern. Aber wie ich vorhin bereits zu Pri Sipiera sagte: Ich muss erst verstehen, was vorgefallen ist und mit wem wir es zu tun haben. Dann erst können wir eine Strategie für das weitere Vorgehen entwickeln. Bis dahin wünsche ich, dass ihr unsere Anwesenheit nicht an die große Glocke ...«
    Er zwinkerte überrascht. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er gemeint, hinter den Widerständlern einen Spiegel materialisieren zu sehen, in dem sich eine schöne, dunkelhaarige Frau spiegelte. So plötzlich, wie das Bild erschienen war, so schnell war es verschwunden. Wie ein fehlerhaftes Holo, ein

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