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PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen

PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen

Titel: PR 2705 – Die Sippe der Würdelosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zurück nach Terra?«
    Sichu unterdrückte ihren Ärger. Sie musste einen klaren Kopf bewahren. »Aber ganz sicher nicht! Wir bleiben. Und wir suchen nach einem Plan B. Wie war das noch mal mit dieser Springersippe?«

7.
    Schlaglichter (III)
     
    Lorsang Choek starrte ins Firmament. Abertausende Sterne glitzerten dort oben, in dieser wunderschönen Nacht, die lediglich durch das fahlgrüne Leuchten des neuen Mondes gestört wurde.
    Hanoi war ein lebenswerter Fleck, und dennoch hatte er sich entschieden auszuwandern. Wegen dieses Dings dort oben, das ihn krank machte. Zumal eine Bedrohung von Luna ausging, die durch die sogenannten Onryonen ein Gesicht bekommen hatte.
    Sein Rücken schmerzte trotz der implantierten Bandscheibenschützer. Hundert seiner hundertzwanzig Jahre Lebenszeit hatte er großteils sitzend verbracht auf der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis. Nach einer historisch gültigen Beurteilung jener Zeit des Übergangs, da das Solare Imperium zerstört und die Liga Freier Terraner aus seinen Trümmern entstanden war.
    Er hatte viele Unterhaltungen mit Perry Rhodan geführt, und jede von ihnen war ein Vergnügen für ihn gewesen. Doch sie hatten nicht zur objektiven Bereicherung seines Forschungsziels beigetragen, ganz im Gegenteil: Sie hatten ihn verwirrt und vom Wesentlichen abgelenkt.
    Lorsang Choek lauschte mit halbem Ohr den Nachrichten des Senders Good Morning Vietnam! Man berichtete über eine versuchte Geiselnahme, die angeblich im Solaren Haus stattgefunden hatte. Ein politischer Berater der Solaren Premier hätte versucht, Cai Cheung aus dem Gebäude zu bringen und zu entführen; über die Beweggründe des mittlerweile Verhafteten war noch nichts bekannt.
    Choek starrte weiter in den gar nicht so dunklen Himmel, selbst wenn ihm längst der Nacken wehtat. Irgendwo im Gewirr zwischen den Sternen wartete seine neue Heimat. Plophos. Dort wollte er sich zur Ruhe setzen und seine Forschungen endlich, endlich abschließen.
    Doch würde es ihm auch zu Lebzeiten gelingen, alle Fakten zusammenzutragen und sie zu veröffentlichen? Er war kein junger Mann mehr. Ein ungesunder Lebenswandel mit viel fettem Essen und wenig Schlaf forderte seinen Tribut.
    Auch während der letzten Nächte hatte er kaum Schlaf gefunden, war immer wieder aufgestanden – die Blase, natürlich! – und hatte so wie jetzt vom Dach seines Hauses nach oben gestarrt.
    Bisher hatte er den Mond tunlichst ignoriert. Doch er konnte nicht länger widerstehen. Er musste ihn anblicken und an die Onryonen denken. An den unschätzbaren Preis, den sie auslobten. Man brauchte bloß einen klitzekleinen Verrat begehen.
    Choek wusste nicht, wo sich Perry Rhodan aufhielt. Aber er kannte den Unsterblichen besser als viele andere Menschen. Er hatte im Zuge seiner Forschungsarbeit dessen Verhaltensweisen und Beweggründe studiert. Mit viel Eifer und ein wenig Glück würde er seinen Weg nachvollziehen können und herausfinden, wo er sich versteckte.
    Choek war so schrecklich müde, alles schmerzte. Tat er denn das Richtige?
    Ja. Denn die Arbeit musste fertiggestellt werden. Koste es, was es wolle.

8.
    Der Unsterbliche
     
    Bull traf die Zentralebesatzung hoch beschäftigt an. Jawna Togoya und ihre Leute wirkten keinesfalls irritiert, auch von Hektik war nichts zu spüren. Man war ... verärgert.
    Darüber, dass die Onryonen sie aufgespürt hatten.
    »Ein Verband von zwanzig Einheiten«, sagte die Kommandantin. »Die Onryonen unternehmen vorerst nichts.«
    »Haben sie uns entdeckt?«
    »Nein. Der Ortungsschutz der Sonne erfüllt seinen Zweck.«
    »Das kann kein Zufall sein!«
    »Wohl kaum. Khosrau ist ein Verräter. Ob er es nun weiß oder nicht.«
    Bull versicherte sich, dass der TLD-Agent weiterhin in Gewahrsam war. Er befahl den Sicherheitsleuten, ihn in einen sicheren Raum zu führen und zu isolieren. »Steckt ihn unter fünf oder mehr Schutzschirme, wenn's sein muss«, wies er die Männer an. »Ich möchte, dass nichts und niemand an ihn rankommt.«
    »Was soll mit der Space-Jet geschehen?«, fragte der Agent.
    »Sie bleibt auf Abruf bereit. Sobald diese Krise überstanden ist, überlegen wir, wie wir mit Khosrau weiter verfahren.«
    Bull beendete das Gespräch und wandte sich wieder den Geschehnissen zu, die im zentralen Hologlobus dargestellt wurden. In einer Entfernung von sechs Lichtstunden trieb ein Verband von zwanzig Onryonenschiffen mit geringer Geschwindigkeit dahin.
    »Wir messen intensiven Funkverkehr an«, sagte Emerson Danzao, der

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