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PR 2707 – Messingträumer

PR 2707 – Messingträumer

Titel: PR 2707 – Messingträumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Dhayqe klang verblüfft.
    »Und die Schlacht?«
    »Die Schlacht, die verhindert hat, dass die Liga Freier Terraner in einen Krieg gegen die Tefroder gezogen wurde? Mit zahllosen Toten auf beiden Seiten? Meinst du diese Schlacht, die schlimmere Schlachten verhindert hat?«
    Zennor winkte ab.
    Das Gesicht des Tesqiren schob sich noch näher. Die dunklen Pupillen waren stark verengt, eine orangefarbene Iris umgab sie.
    Seltsam , dachte Zennor, als er die Unbeweglichkeit dieses Augenpaares bemerkte. Die Augen einer Eule.
    »Eure Kultur befindet sich erst im dritten Jahrhundert des Jahrtausends der Kriege«, sagte Dhayqe. »Oder rechne ich falsch?«
    Zennor runzelte die Stirn. »Das Jahrtausend der Kriege? Das ist doch nur ein Schreckgespenst, das ...« Er machte eine unbestimmte Geste.
    »Ein Schreckgespenst? Versinkt eure Sterneninsel nicht längst in diesem Schrecken? Welche Bedrohungen haben sich nicht in diesen dreihundert Jahren bereits ihren Weg in die Milchstraße, in die Magellanschen Wolken und nach Andromeda gebahnt, um nur einige betroffene Galaxien zu nennen? TRAITOR, die Vatrox, QIN SHI – seid ihr wirklich bereit, all den kommenden Leviathanen aus den Sternenabgründen zu begegnen, all dem Unheil, von dem bislang lediglich Vorboten zu euch gedrungen sind? Seid ihr gewappnet? Werdet ihr, was noch kommt, überstehen ohne jeden Beistand?«
    Langsam wendete der Tesqire den Hals, bis sich sein Kopf wieder über den schmalen Schultern befand.
    »Diese Fragen«, sagte Zennor und suchte nach Worten. »Sie sind mir zu groß. Du solltest mit dem Residenten reden. Dem Oberhaupt der LFT. Arun Joschannan. Oder mit einem der Unsterblichen. Mit Rhodan.«
    »Rhodan?« Dhayqe klang ehrlich konsterniert. »Diskutierst du mit dem Feuer, wenn das Haus brennt?«
    »Wenn es hilft.«
    Dhayqe lachte sein ansteckendes Lachen, und es fehlte nicht viel, und Zennor hätte mitgelacht.
    Der Tesqire sagte: »Freeman Zennor. Wenn alle ... oder wenn zumindest die meisten Terraner so sind wie du, seid ihr jeder Mühe wert. Glaub mir: Das Tribunal wird euch guttun.«
    Zennor, obwohl sich vieles in ihm dagegen sträubte, spürte, dass er dem Tesqiren gern geglaubt hätte.
     
    *
     
    Zennor und Dhayqe warteten in der Zentrale des Schiffs auf Italiaander und Gastonny. Etwa vier Stunden nachdem sie an Bord des Bumerang-Schiffs gegangen waren, betraten die beiden Rheaner mit den TARAS die Zentrale. Sie machten auf Zennor einen leicht verstörten, möglicherweise auch verärgerten Eindruck.
    Noora Italiaander fragte den Tesqiren: »Was für ein Schiff ist das hier?«
    »Es ist mein Schiff«, sagte Dhayqe.
    »Wer hat es erbaut?«, setzte Gastonny nach.
    »Eine Werft des Tribunals.«
    »Warum wollt ihr das wissen?«, mischte sich Zennor ein.
    Italiaander sagte: »Wir haben etliche Aggregate untersucht. Das Impulstriebwerk – sehr funktional, sehr elegant. Terraner bauen es nicht besser. Das Lineartriebwerk: fast baugleich mit dem terranischen Hawk-III-Kompensationskonverter. Es ermöglicht einen Überlichtfaktor von 2.207.520, nicht wahr?«
    Dhayqe lächelte bescheiden. »Ein klein wenig mehr dürfte es sein.«
    Gastonny zählte an den Fingern ab: »Der Schutzschirm – ein auf Halbraumfeldtechnologie basierender Hochenergie-Überladungsschirm. Dazu – zweitens – ein Schirm aus hochfrequenten Paratronfeldern. Bei Überlastung der Paratronblase kann das Schiff drittens anscheinend mithilfe einer repulsiven Überladungsreaktion in den Hyperraum verlagert werden – der Axapan-Effekt.«
    Zennor schluckte. »Soll das heißen, das Schiff stammt aus terranischer Fertigung?«
    »Das soll heißen«, sagte Italiaander, »dass das Schiff voller Technologie steckt, die von der terranischen so gut wie ununterscheidbar ist.« Sie starrte Dhayqe herausfordernd an. »Also?«
    »Für bestimmte technische Probleme gibt es nur jeweils eine optimale Lösung«, sagte der Tesqire.
    »Ja«, gab Gastonny zu. »Dennoch existieren Fertigungsunterschiede zwischen einem Linearkonverter terranischer, arkonidischer oder gatasischer Produktion.«
    Dhayqe schaute unglücklich von einem zum anderen. »Ich bin kein Ingenieur. Ich habe dieses Schiff nicht gebaut. Ich fliege es nur.«
    »Nur du?«, warf Zennor ein. »Wo ist der Rest der Besatzung?« Und wieso habe ich nicht früher danach gefragt?
    »Nur ich«, sagte Dhayqe. »Ich bin allein gekommen.«
    »Übrigens ist nicht alles an diesem hellhörigen Schiff terranisch«, sagte Gastonny. »Dürfen wir etwas

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